Trauer bei Borussia Mönchengladbach "Die Stimme vom Bökelberg": Rolf Göttel ist tot
Borussia Mönchengladbach spielte mehr als 80 Jahre lang am Bökelberg, feierte hier die erfolgreichsten Zeiten des Vereins. Mit der "Stimme vom Bökelberg" geht nun ein wichtiger Teil davon.
Borussia Mönchengladbach trauert um seinen langjährigen Stadionsprecher Rolf Göttel. Die "Stimme vom Bökelberg", wie Göttel genannt wurde, ist am Freitag im Alter von 79 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Von 1962 bis 1992 machte er die Ansagen im Bökelbergstadion von Mönchengladbach, in dem die Borussia bis 2004 spielte.
"In Rolf Göttel verlieren wir einen wertvollen Menschen und Freund, der seit 1958 als Mitglied eng mit dem Verein verbunden war. Borussia wird Göttel immer ein würdiges Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt in dieser schweren Stunde seinen Angehörigen", teilte Gladbach in einer Mitteilung mit.
"Das ist nichts für mich"
Göttel galt als ruhiger Stadionsprecher, seine nüchterne Aussage "Tor für die Borussia" ist heute noch das Intro für die Torhymne von Scooter, die bei jedem Gladbacher Treffer im Borussia Park ertönt.
Mit ihm am Stadionmikrofon machten die "Fohlen" rund 750 Spiele, darunter viele legendäre Partien in der Bundesliga und Europapokalabende. 1992 wollte Manager Rolf Rüssmann einen anderen Stil, wünschte sich den Stadionsprecher mehr als Anheizer auf dem Rasen. "Das ist nichts für mich", sagte Göttel daraufhin und gab seinen Posten ab. Dem Klub blieb er trotzdem treu, war seit Mai 2005 Teil des Gladbacher Ehrenrats.
Sein aktueller Nachfolger am Mikrofon bei den Heimspielen der Borussia ist Torsten "Knippi" Knippertz, der seit 2006 Stadionsprecher der "Fohlen" ist. Schon ab Ende der 1990er Jahre hatte er zwei Saisons lang diese Aufgabe übernommen, gab sie jedoch zwischenzeitig wieder ab.