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Bayern-Sportvorstand Salihamidzic in der Kritik: Aber wer soll es sonst machen?


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Bayern-Sportvorstand angezählt
Hasan Salihamidzic: Wer soll es sonst machen?


Aktualisiert am 21.04.2023Lesedauer: 5 Min.
Hasan Salihamidzic: Einen Rauswurf des Sportvorstands kann sich Bayern kaum leisten.Vergrößern des Bildes
Hasan Salihamidzic: Einen Rauswurf des Sportvorstands kann sich Bayern kaum leisten. (Quelle: IMAGO/Ulrich Wagner)
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Ein Trainerwechsel zum falschen Zeitpunkt und ein unausgewogener Kader: Hasan Salihamidzic ist als Bayern-Sportvorstand angezählt. Doch gibt es Alternativen?

DFB-Pokal: raus. Champions League: raus. Meisterschaft: in akuter Gefahr. Aus sechs Spielen nur zwei Siege. Die Bilanz des FC Bayern seit dem Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel ist fatal.

Der Wechsel unmittelbar vor der entscheidenden Phase der Saison ließ Tuchel kaum Zeit, mit der Mannschaft zu arbeiten. Deshalb sorgte die Entscheidung der Bayern-Chefetage um Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic schon damals für Verwunderung. Nach der sportlichen Talfahrt scheint klar: Zumindest der Zeitpunkt des Wechsels war ein Fehler. Nicht zuletzt deshalb zählte die Bayern-Kurve die beiden mit einem Banner während des Spiels gegen Manchester City offen an (mehr dazu lesen Sie hier).

Salihamidzic sorgte nicht für einen Ersatz für Lewandowski

Am Donnerstag tauchte bereits ein erster Bericht auf, wonach Vorstandschef Oliver Kahn vor der Ablöse stehen soll (mehr dazu lesen Sie hier). In seiner mächtigen Position dürfte er jedoch etwas mehr Spielraum haben. Der Stuhl von Sportvorstand Hasan Salihamidzic könnte hingegen schon bald kräftig ins Wanken geraten. Denn neben der Mit-Entscheidung beim Trainerwechsel ist er vor allem für den unausgewogenen Kader des deutschen Rekordmeisters verantwortlich. Dabei zeigte das Rückspiel gegen Manchester erneut, dass den Bayern ein Mittelstürmer-Ersatz für den im vergangenen Sommer abgewanderten Robert Lewandowski fehlt (mehr dazu lesen Sie hier). Stattdessen verpflichtete Salihamidzic mit Sadio Mané einen weiteren Außenstürmer, der sich mittlerweile als Flop herausgestellt hat.

Sollten die Bayern "Brazzo" tatsächlich als Sportvorstand ablösen wollen, stehen sie jedoch zwangsläufig vor der Frage, wer seine Position künftig bekleiden soll. Genau da liegt ein großes Problem für den deutschen Rekordmeister. Denn für eine solche Schlüsselposition beim erfolgreichsten deutschen Verein kommen nur einige wenige Namen infrage. Die prominentesten Kandidaten bringen jedoch allesamt enorme Hindernisse mit.

Max Eberl: Er ist frisch in Leipzig gestartet

Zum einen wäre das Max Eberl, der schön des Öfteren mit den Bayern in Verbindung gebracht wurde. Der Manager machte bei Borussia Mönchengladbach über Jahre einen herausragenden Job. Unter Eberls Leitung reifte der Verein durch kluge Kaderplanung von einem Abstiegskandidaten zu einem Daueranwärter auf die internationalen Plätze. Seine Zeit bei der Borussia beendete Eberl im Januar 2022 auf eigenen Wunsch aufgrund eines Erschöpfungssyndroms.

Für die Bayern steht er allerdings nicht zur Verfügung, denn nach einer mehrmonatigen Auszeit heuerte Eberl im Dezember 2022 als Geschäftsführer Sport bei Ligakonkurrent RB Leipzig an. Ein erneuter Wechsel scheint kurzfristig unrealistisch.

Matthias Sammer: Will keinen Topjob

Ein weiterer prominenter Name ist Matthias Sammer. Der 55-Jährige verfügt über langjährige Erfahrung, genießt einen exzellenten Ruf und kennt den Klub: Bereits von 2012 bis 2016 war er als Sportvorstand für den FC Bayern aktiv. Damals beendete er seine Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen. Genau deshalb will Sammer auch keinen Topjob mehr annehmen. Das machte er zuletzt wieder deutlich, als er nach dem Ende Oliver Bierhoffs als DFB-Direktor als dessen Nachfolger ins Spiel gebracht wurde.

Letztendlich übernahm Sammer einen Beraterposten beim DFB. In gleicher Funktion ist er bereits seit 2018 für Bayerns ärgsten Rivalen Borussia Dortmund tätig. Für einen Wechsel gäbe es derzeit keinen Grund und mit einer Beförderung ist Sammer wohl nicht zu locken.

Fredi Bobic: Sein Ruf ist beschädigt

Der 51-jährige Fredi Bobic hatte eine erfolgreiche Zeit als Sportvorstand von Eintracht Frankfurt. Ähnlich wie Eberl in Gladbach entwickelte Bobic die Frankfurter zwischen 2016 und 2021 von einem Abstiegskandidaten zum Europapokalteilnehmer. Einen wesentlichen Teil des Kaders, der im vergangenen Jahr die Europa League gewann, stellte er gemeinsam mit Kaderplaner Ben Manga zusammen. Hinzu kommt der Sieg im DFB-Pokal 2018. Im Sommer 2021 wechselte Bobic dann als Geschäftsführer Sport zu Hertha BSC – und damit endete sein Erfolg.

Pl.MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.Form
14
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Bochum
341051940:72-3235
15
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Augsburg
34971842:63-2134
16
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Stuttgart
347121545:57-1233
17
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Schalke
347101735:71-3631
18
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Hertha
34781942:69-2729

In seiner ersten Saison konnte sich der Hauptstadtklub erst in der Relegation gegen den HSV vor dem Abstieg retten. Auch in der laufenden Spielzeit steckt die Hertha weiter tief im Abstiegskampf und fällt durch einen unausgewogenen Kader auf. Bereits im Januar dieses Jahres wurde Bobic deshalb bereits wieder von seinen Aufgaben entbunden. Damit wäre er zwar frei für ein Engagement bei den Bayern. Ob diese den in Berlin gescheiterten Manager allerdings als Verbesserung gegenüber Salihamidzic verstehen, ist jedoch mehr als fraglich. Bobic hat keinerlei Vergangenheit in München. Zudem hat die Zeit in Berlin, die mit einer fristlosen Kündigung endete und gegen die er nun juristisch vorgeht, seinem Ruf Schaden zugefügt.

Markus Krösche: Er wäre teuer

Als Bobic Eintracht Frankfurt im Sommer 2021 verließ, ersetzte ihn Markus Krösche als Sportvorstand der Hessen. Krösche hatte bereits zwischen 2019 und 2021 als Sportdirektor bei RB Leipzig erfolgreiche Arbeit geleistet und setzte dies mit dem Europa-League-Titel in Frankfurt nahtlos fort. Auch in dieser Saison glänzt die Eintracht mit einem starken Kader und hat trotz der aktuellen Ergebniskrise noch Chancen auf die erneute Qualifikation für Europa.

Für Bayern wäre Krösche wohl eine attraktive Lösung. Doch der Manager ist noch nicht lange bei der Eintracht und hat einen Vertrag bis 2025. Ob sich Frankfurt und Krösche schon wieder voneinander trennen wollen, ist mehr als fraglich. Selbst wenn der Ruf aus München Krösche locken sollte, müsste wohl eine erhebliche finanzielle Kompensation geleistet werden.

Sven Mislintat: Bayern kommt zu spät

Ein letzter Name unter den Topmanagern: Sven Mislintat. Der 50-Jährige arbeitete schon für große Klubs, war unter anderem Chefscout und Direktor Profifußball beim BVB sowie Leiter der Scouting-Abteilung beim FC Arsenal. 2019 heuerte er dann als Sportdirektor beim VfB Stuttgart an und schaffte es für kurze Zeit, Ordnung in die oft chaotische sportliche Führung des Vereins zu bringen.

Aufgrund von Konflikten mit dem Klubpräsidium trennten sich die Wege jedoch im November 2022. Mislintat genießt in der Branche einen ausgesprochen guten Ruf und wäre damit auch ein potenzieller Kandidat für die Bayern. Allerdings würde eine Anfrage ebenfalls zu spät kommen. Denn Mislintat wurde jüngst als neuer technischer Direktor des niederländischen Topklubs Ajax Amsterdam vorgestellt und wird sein Amt dort im Mai antreten.

Die Liste macht das Problem der Bayern deutlich: Der Klub verfügt kaum über erfahrene Alternativen zu Salihamidzic. Die Bayern stecken in der "Brazzo"-Falle. Hinzu kommt: Salihamidzic hat mit Uli Hoeneß einen äußerst mächtigen Verbündeten. Der ehemalige Klubpräsident holte Salihamidzic 2017 als Sportdirektor in verantwortliche Position bei den Bayern und es gibt keine Anzeichen dafür, dass er den Rückhalt des immer noch einflussreichen Hoeneß verloren hat. Trotz der sportlichen Krise scheint ein Rauswurf von Salihamidzic deshalb derzeit unwahrscheinlich.

Verwendete Quellen
  • transfermarkt.de: Profile von Max Eberl, Matthias Sammer, Fredi Bobic, Markus Krösche und Sven Mislintat
  • Eigene Recherche
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