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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Eklat in der Kabine? Mané wäre nicht der erste Bayern-Star, der Mitspieler schlägt
Sadio Mané soll Medienberichten zufolge Leroy Sané geschlagen haben. Damit wäre er nicht der erste Bayern-Star, der eine "Watschn" austeilt.
Nach der 0:3-Niederlage in Manchester war die Stimmung in der Kabine des FC Bayern offenbar mehr als nur angespannt. Wie die "Bild" berichtete, schlug Sadio Mané Mitspieler Leroy Sané ins Gesicht. Der Grund sei eine Diskussion über eine Szene auf dem Spielfeld gewesen. Sky und Sport1 bestätigten kurze Zeit später den Bericht der "Bild".
Die Höhe der Strafe ist noch unklar, es soll sogar eine Suspendierung denkbar sein. In jedem Fall wäre Mané nicht der erste Bayern-Spieler, der einen Mitspieler schlägt.
Lizarazu attackiert Matthäus
Im Spätsommer des Jahres 1999 kommt es im Bayern-Training zu einer Auseinandersetzung. Der damals 29 Jahre alte Bixente Lizarazu gerät mit dem neun Jahre älteren Lothar Matthäus aneinander, der Franzose ohrfeigt den deutschen Rekordnationalspieler.
Den Grund erklärte Matthäus in der "Bild"-Zeitung: "Der Liza hat sich geweigert, in den Kreis zu gehen. Daraufhin haben wir uns gegenseitig angeschrien. Es mag sein, dass es für Außenstehende ziemlich aggressiv ausgesehen hat. Dann ist der Trainer dazwischen: 'Jetzt geht in die Kabine und beruhigt euch, sprecht euch aus.' Nach fünf Minuten war alles vergessen."
Lizarazu stritt den Vorfall auf Nachfrage des Sport-Informations-Dienstes nicht ab, wollte die Sache jedoch nicht allzu hoch hängen: "Wir haben uns beide nicht professionell verhalten. Der Trainer hat uns zur Rede gestellt. Der Vorfall ist erledigt."
Der Schlichter wird zum Opfer
Drei Jahre nach dem Vorfall zwischen Matthäus und Lizarazu kommt es im Training erneut zu einer Rangelei. Diesmal stehen Samuel Kuffour und Jens Jeremies im Fokus. Mitspieler Thorsten Fink will schlichten – und kassiert Kuffours Faust.
Fink trägt ein blaues Auge davon. Trainer Ottmar Hitzfeld verhängt eine Geldstrafe gegen Kuffour, Höhe unbekannt.
Ärger zwischen "Robbery"
Ähnlich wie bei Sané und Mané kommt es auch zwischen Franck Ribéry und Arjen Robben im Rahmen eines Champions-League-Spiels zu einem Streit. In der Halbzeit des Halbfinal-Hinspiels gegen Real Madrid im April 2012 entwickelt sich ein Wortgefecht zwischen "Robbery".
Ribéry wird sogar handgreiflich, schlägt Robben ins Gesicht. Der Niederländer ist in den Folgewochen mit einem Veilchen zu sehen. Ribéry kassiert eine Geldstrafe und muss sich entschuldigen. Ein Jahr später gewinnen sie gemeinsam die Königsklasse.
Coach Kovac bleibt gelassen
Im Saisonendspurt der Saison 2018/2019 kommt es einem Bericht der "Bild" zufolge zu einer Prügelei im Geheimtraining. Robert Lewandowski und Kingsley Coman geraten demnach aneinander, teilen sogar Schläge aus, ehe Niklas Süle und Jérôme Boateng schlichtend dazwischengehen.
Trainer Niko Kovac bleibt laut der "Bild" aber gelassen, lässt beide weiter mittrainieren. "Es kam zu einer Handgreiflichkeit zwischen zwei Spielern, die auch namentlich erwähnt wurden. Wir haben das dann nach dem Training oben zu dritt besprochen. Es gibt keine Geldstrafe. Im Training gibt es Emotionen. Man kann es auch positiv sehen: Wir leben!"
Der Unterschied zum Fall Mané
Viele der genannten Akteure hatten einen hohen Stellenwert innerhalb der Mannschaft und auch bei den Fans und den Bossen. Mané hingegen ist erst seit einem Dreivierteljahr in München, gilt rein sportlich aktuell eher als Fehlkauf.
Der 31-Jährige passte kaum ins System von Julian Nagelsmann, ist auch bei Thomas Tuchel eher Ersatzspieler. In 32 Pflichtspielen erzielte er elf Tore und bereitete fünf vor. Die Bayern-Bosse hatten sich bei seinem Transfer von über 30 Millionen Euro definitiv mehr von Mané erhofft.
- bild.de: "Immer wieder Zoff im Bayern-Training!"
- spiegel.de: "Eklat bei Bayern: Ohrfeige für Matthäus"
- derstandard.at: "Wieder Ärger bei den Bayern"
- focus.de: "Prügelei im Training: Darum gingen Lewandowski und Coman aufeinander los"