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FC Bayern München: Coach Nagelsmann lässt 324 Millionen auf der Bank


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Wohin mit de Ligt, Coman, Sané und Co.?
Bayerns 324-Millionen-Bank


Aktualisiert am 18.08.2022Lesedauer: 5 Min.
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Nationalspieler Leroy Sané (l.) findet sich derzeit noch auf der Bayern-Bank wieder. Er strebt nach einem Platz in der Startelf. (Quelle: IMAGO)
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Bayern-Coach Nagelsmann vertraut seiner Siegerelf. Für Topstars wie de Ligt oder Sané ist darin noch kein Platz. Mit Coman spitzt sich die Situation weiter zu.

Das traditionell prall gefüllte Festgeldkonto des FC Bayern München ist längst berühmt-berüchtigt. Da passt es ganz gut ins Bild, dass die Münchner derzeit bis zu 324 Millionen Euro auf der Bank haben! Wie das? Ganz einfach: Addiert man die Marktwerte der neun Profis, die momentan nicht in der Stammelf, sondern auf der möglichen Ersatzbank des Rekordmeisters zu finden sind, kommt man auf genau diese Summe.

Noch hinten anstellen müssen sich aktuell unter anderem Topstars wie Matthijs de Ligt, Kingsley Coman oder Leroy Sané. Trainer Julian Nagelsmann hat fürs Erste nämlich seine Stammelf gefunden – und die überzeugte ohne die genannten Spieler mit drei Pflichtspielsiegen in drei Spielen und 13 dabei erzielten Treffern bislang voll.

"Aktuell gibt es keinen wirklichen Grund, was zu wechseln", hatte Nagelsmann schon vor dem 2:0 am Sonntag gegen Wolfsburg gesagt und Wort gehalten. Sofern sein Stammteam weiterhin derart souverän auftritt, dürfte das auch erst mal so bleiben – zumindest bis Ende August, wenn ab dann wieder jeweils zwei Partien pro Woche anstehen. Bis dahin stellt sich die Frage: wohin mit de Ligt, Coman, Sané und Co.?

Salihamidzic: "Es ist nicht einfach"

Der jetzt schon große Konkurrenzkampf im Bayern-Kader hat jedenfalls ein System. "Wir wussten vor der Saison, was auf uns zukommt, mit der Belastung und der Weltmeisterschaft im Winter", sagte Vorstandsboss Oliver Kahn. "Die Spiele kommen dann extrem schnell hintereinander. Wir werden in dieser Saison alle Spieler in Topverfassung brauchen."

Auch Hasan Salihamidzic hofft auf "über 50 Spiele", die die Münchner in dieser Spielzeit im Optimalfall zu bestreiten hätten, in denen dann alle Profis benötigt würden. Der Sportvorstand weiß aber auch um die Problematik der aktuellen Situation: "Jetzt, wo noch keine Englischen Wochen sind, ist es nicht einfach. Das Trainerteam muss schauen, wie man alle zufriedenstellt." Härtefälle gibt es dabei schon jetzt, weitere sind zwangsläufig vorprogrammiert.

"Die Bayern können froh sein, dass sie diese Möglichkeiten haben. Etwas Schöneres gibt es nicht für einen Trainer", sagt t-online-Kolumnist Stefan Effenberg: "Das wird vielleicht irgendwann mal zu Diskussionen führen. Das sind aber Entscheidungen, die die Spieler schlichtweg zu akzeptieren haben. Fertig."

t-online hat bei Bayerns 324-Millionen-Euro-Bank genauer hingeschaut und erklärt Perspektiven der Stars, die darauf zu finden sind:

Matthijs de Ligt (Marktwert: 70 Millionen Euro): Den Niederländer holte Bayern für bis zu 77 Millionen Euro (zehn Millionen Bonuszahlungen) von Juventus Turin. Effenberg nennt ihn als ersten potenziellen Startelf-Kandidaten und ist sich sicher: "De Ligt wird mehr Minuten bekommen und bald von Anfang an spielen." Gut möglich. Der 23-Jährige ist schließlich nicht umsonst als zukünftiger Abwehrchef bei den Münchnern vorgesehen. Seinen leichten Fitnessrückstand hat er mittlerweile fast aufgeholt. Ein Problem mit seiner aktuellen Reservistenrolle hat er nicht. Das sei Teil des mit Nagelsmann besprochenen Plans, verriet er "De Telegraaf", "dass ich zuerst trainiere, damit ich das auf den Platz bringen kann, was von einem Verteidiger bei Bayern München erwartet wird".

Leon Goretzka (65 Mio.): Nach seiner Knie-OP arbeitet der Nationalspieler akribisch an seinem Comeback. Seine Laufeinheiten absolviert der 27-Jährige schon wieder in Fußballschuhen, demnächst soll er dann mit Ball trainieren und spätestens im September eine ernsthafte Alternative werden – zunächst für die hochkarätig besetzte Bayern-Bank.

Kingsley Coman (60 Mio.): Der Franzose musste in den ersten beiden Ligaspielen noch seine Rot-Sperre aus der Vorsaison abbüßen. Der "King" brennt jetzt auf seine Rückkehr. Nagelsmann schätzt den Champions-League-Finaltorschützen von 2020 als einen "der Top-Flügelspieler auf diesem Planeten". Das Problem: In seinem aktuellen Erfolgssystem gibt es die Position des klassischen Außenstürmers gar nicht mehr. Stattdessen wirbeln Jamal Musiala und Thomas Müller als variable Offensivspieler hinter der Doppelspitze. Coman könnte möglicherweise ins Angriffszentrum vorrücken. Nagelsmann testete ihn diese Woche im Training bereits als Sturmpartner von Sadio Mané. "Auch ein Kingsley Coman muss Leistung bringen, wenn er jetzt zurückkommt", sagt Effenberg. Das scheint bei ihm aber nur eine Frage der Zeit zu sein.

Leroy Sané (60 Mio.): Die Erwartungen an den Linksfuß, der vor zwei Jahren für bis zu 60 Millionen Euro (inklusive Bonuszahlungen) von Manchester City kam, sind nach wie vor enorm. Der 26-Jährige kam in allen drei Spielen aber nur als Joker rein. "Er ist nicht zufrieden, dass er nicht beginnt. Wie bei Matthjis macht es die Konkurrenz gut", erklärte Nagelsmann. Auch Sané müsse versuchen, sich "im Training aufzudrängen". Der Nationalspieler sei aber "keiner, der beleidigt ist, er versucht, was zu verändern und anzupacken". Deshalb werde es ihn mit der Bankrolle auch "nicht das ganze Jahr über treffen". Dafür müsse "er sich qualifizieren", glaubt Effenberg. "Und auch im Hinblick auf die WM beweisen – jeden Tag, in jedem Training. Es liegt nur an ihm."

Ryan Gravenberch (35 Mio.): Der Niederländer kam für bis zu 24 Millionen Euro (inklusive Bonuszahlungen) von Ajax Amsterdam und überzeugte direkt. "Von Ryan bin ich am meisten begeistert", schwärmte Joshua Kimmich: "Wie er das macht, er ist technisch top, verliert kaum einen Ball. Der wird uns noch richtig Freude bereiten." Gravenberchs Problem heißt allerdings Marcel Sabitzer. Denn der Österreicher hat das Startelf-Duell für sich entschieden und sich mit starken Leistungen im Stammteam festgespielt.

Noussair Mazraoui (20 Mio.): Im Doppelpack mit Gravenberch kam der 24-Jährige sogar ablösefrei von Ajax. Und auch er wartet weiter auf sein Startelf-Debüt. Der marokkanische Nationalspieler war eigentlich als offensiv ausgerichteter Rechtsverteidiger fest eingeplant. Benjamin Pavard galt deshalb zwischenzeitlich sogar als Abschiedskandidat. Mit starken Leistungen und Toren im Supercup in Leipzig sowie in Frankfurt hat sich der Franzose bei Bayern vorerst aber unverzichtbar gemacht. Für Josip Stanisic (Marktwert vier Millionen Euro) wird es da als Nummer drei auf dieser Position nun eng. Der 22 Jahre alte kroatische Nationalspieler könnte noch verliehen werden.

Joshua Zirkzee (11 Mio.): Die Entwicklung des 21 Jahre alten Niederländers verlief zuletzt eigentlich erfreulich. Mit der Empfehlung von 15 Saisontoren und 8 Vorlagen kam er von seiner Leihe vom RSC Anderlecht zurück nach München. Dort kam er bislang aber nicht zum Einsatz, gegen Wolfsburg fehlte er krankheitsbedingt. Bayern würde das Sturmtalent bei einem passenden Angebot wohl verkaufen, unter anderem Anderlecht, der VfB Stuttgart, Gladbach, die PSV Eindhoven sowie Klubs aus England sollen interessiert sein.

Mathys Tel (2 Mio.): Der Marktwert ist vergleichsweise niedrig – noch. Denn schon die Ablösesumme von bis zu 28,5 Millionen (inklusive Bonuszahlungen) lässt den tatsächlichen Wert des Franzosen, der bisweilen schon mit Landsmann Kylian Mbappé verglichen wurde, erahnen. Für Sportvorstand Hasan Salihamidzic ist er nicht weniger als "das größte Stürmertalent in Europa". Nagelsmann formulierte "die Vision, dass er eines Tages 40 Tore schießt, aber wenn er in dieser Saison zehn Tore schießt, wären wir sehr glücklich". Mit 17 Jahren und 100 Tagen ist er der zweitjüngste Spieler, der je in der Liga für Bayern aufgelaufen ist. Bei seinen beiden Jokereinsätzen deutete er sein enormes Potenzial durchaus an. Nagelsmann nennt ihn "einen Dribbler, der den Ball liebt", und sagt: "Er soll sich bei uns entwickeln dürfen, darauf freuen wir uns."

Sven Ulreich (900.000): Auch der Vertreter von Stammtorhüter Manuel Neuer hat einen festen Stammplatz auf der 324-Millionen-Euro-Bank der Bayern und in dieser Rolle einen enormen Wert für die Mannschaft. Der 34-Jährige bildet gemeinsam mit dem Nationaltorhüter ein eingespieltes Duo, das gut harmoniert. Und wenn er mal gebraucht wird, ist Ulreich da.

Verwendete Quellen
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