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Heidel: "Klopp zum FC Bayern? Kann ich mir nicht vorstellen"


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Schalke-Manager im Interview
Heidel: "Klopp zu Bayern? Kann ich mir nicht vorstellen"


Aktualisiert am 07.04.2018Lesedauer: 4 Min.
Macher: Christian Heidel ist seit der Saison 2016/17 bei den Königsblauen.Vergrößern des Bildes
Macher: Christian Heidel ist seit der Saison 2016/17 bei den Königsblauen. (Quelle: imago-images-bilder)
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In Teil eins des Interviews bei t-online.de spricht S04-Sportvorstand Christian Heidel über den Erfolg seines alten Freundes Jürgen Klopp mit Liverpool, die Chancen auf Kloppo beim Rekordmeister

Christian Heidel hat großen Anteil am aktuellen Erfolg des FC Schalke 04. In seinem zweiten Jahr als Sportvorstand der Königsblauen lenkt er die Geschicke des Klubs zusammen mit Trainer Domenico Tedesco. t-online.de traf den 54-Jährigen auf Schalke – und sprach mit ihm in Teil eins des großen Interviews über einen alten Freund.

t-online.de: Herr Heidel, Ihr Kumpel Jürgen Klopp hat mit dem FC Liverpool überraschend Manchester City und Trainer Pep Guardiola 3:0 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League geschlagen…

Christian Heidel (54): Überraschend ist das für mich überhaupt nicht.

Nicht?

Zwei Dinge haben mich nicht überrascht. Zum einen ist das der Fakt, dass Kloppo jetzt Mannschaft und Verein überragend im Griff hat. Wenn Jürgen mit seinem Staff in einen Klub geht, ist ganz klar, dass das nicht alles von heute auf morgen funktioniert, sondern Zeit braucht. Er ist auf eine Situation getroffen, die er ja zunächst gar nicht beeinflussen konnte. Nach zwei Jahren sieht man jetzt, was er alles verändert hat und dass der FC Liverpool in der Premier League und auch in der Champions League erfolgreich ist.

Sie haben das erwartet?

Das war immer so. Er wurde in Mainz am Rosenmontag zum Cheftrainer befördert, rettete uns vor dem Abstieg, um in der kommenden Saison am letzten Spieltag den Aufstieg in die Bundesliga zu verpassen. In Dortmund hat er im ersten Jahr die Europa League verpasst, im zweiten Jahr hat er sie erreicht, im dritten Jahr wurde er Meister. Das ist typisch, weil er die Mannschaft, aber auch den Verein in einer Art verändert, die Schritt für Schritt zum Erfolg führt.

Das zweite, das Sie nicht überrascht hat, war das Spiel gegen Manchester City?

Ja. Ich war mir sicher, dass er gute Chancen hat, zu gewinnen. Das hängt damit zusammen, dass er in der Liga gegen die ersten sechs Teams fast immer sehr gute Ergebnisse erzielt hat, weil die seinem Spiel entgegen kommen. Ich glaube, dass sein Plan war, das Tiki-Taka zu unterbinden und dann selbst überfallartig nach vorne zu kommen – und das ist ihm in einer überragenden Art und Weise gelungen. Defensiv haben sie auch noch gut gestanden.

Trauen Sie Jürgen Klopp nun sogar den Champions-League-Sieg zu?

Sie haben das Rückspiel zwar noch vor sich, was nicht einfach wird, aber ich bin da sehr optimistisch. Und dann ist er unter den letzten Vier. Ich glaube, dass dann alle Mannschaften das Zeug dazu haben, die Champions League zu gewinnen. Natürlich auch Jürgen mit Liverpool. Wir reden dann nur noch über drei Spiele. Dann hast du das Ding in der Hand. Als Deutscher muss man natürlich für die Bayern sein, aber er ist einer meiner besten Freunde und natürlich drücke ich ihm die Daumen.

Sie haben jahrelang gemeinsam in Mainz gearbeitet. Wie ist es für Sie, ein Spiel mit ihm zu verfolgen?

Es ist immer noch sehr emotional, ihm zuzuschauen. Ich kenne ihn so gut, dass ich genau weiß, was er als nächstes macht, wenn etwas passiert. Ich denke dann oft an die Zeiten zurück, in denen das alles begann.

Sie haben ihn in Mainz von einem auf den anderen Tag vom Spieler zum Trainer gemacht.

Auf den ersten Blick war das eine völlig idiotische Entscheidung (lacht). Die Medien haben mich und meine Entscheidung teilweise veralbert. Und heute ist Jürgen Klopp vielleicht der bekannteste und begehrteste deutsche Trainer.

Sind Sie stolz darauf?

Stolz ist der falsche Ausdruck. Ich bin eher amüsiert, was aus dieser Idee damals geworden ist. Ich muss aber dazu sagen: Wenn ich ihn nicht zum Trainer gemacht hätte, wäre er es trotzdem geworden, nur etwas später. Da habe ich keine Zweifel.

Er ist in Liverpool erfolgreich – und wird dennoch immer wieder mit dem ab Sommer vakanten Trainerposten beim FC Bayern in Verbindung gebracht. Sie kennen ihn unglaublich gut: Ist ein Wechsel realistisch?

Nein. Kann ich mir nicht vorstellen. Ich muss aber klar sagen: Ich habe kein Wort mit ihm darüber gesprochen. Ich weiß aber, wie er tickt. So wie ich ihn einschätze, ist er der Meinung, dass sein Auftrag in Liverpool noch lange nicht erfüllt ist. Jürgen Klopp ist keiner, der einfach so eine Aufgabe abbricht, weil etwas anderes Interessantes um die Ecke kommt. Auch zu der Zeit in Mainz hatte er immer viele attraktive Möglichkeiten. Er blieb sieben Jahre bis zum Vertragsende, und eine ganze Stadt hat Ihn verabschiedet.

Was meinen Sie damit?

Wenn alles gut läuft, er und die Familie glücklich sind, er alle Möglichkeiten hat und es dazu noch sehr emotional zugeht, dann sind das alles Dinge, die für ihn wie gemalt sind. Einen Wechsel kann ich mir da schwer vorstellen. Aber nochmal, ich habe mit ihm nicht gesprochen.

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