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Schlägerei beim HSV! Behrami und Djourou gehen aufeinander los


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Trainer Knäbel zählt Spieler an
Kabinen-Schlägerei beim HSV! Djourou und Behrami gehen aufeinander los

Von t-online, sid, dpa
Aktualisiert am 12.04.2015Lesedauer: 3 Min.
Valon Behrami (li.) und Johan Djourou (re.) sollen angeblich laut "Bild" sofort mit den Fäusten aufeinander losgegangen sein.Vergrößern des Bildes
Valon Behrami (li.) und Johan Djourou (re.) sollen angeblich laut "Bild" sofort mit den Fäusten aufeinander losgegangen sein. (Quelle: Baering/imago-images-bilder)
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Der Hamburger SV steuert immer unkontrollierter dem Bundesliga-Abstieg entgegen. Bei der uninspirierten 0:2-Pleite gegen den VfL Wolfsburg leitete wieder einmal ein individueller Fehler frühzeitig die Niederlage ein. Mittlerweile beträgt der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz vier, auf den Relegationsplatz immerhin schon zwei Zähler. Zu allem Überfluss kam jetzt heraus, dass sich Innenverteidiger Johan Djourou und Valon Behrami in der Pause eine Kabinenschlägerei geliefert haben sollen. Das berichtet die "Sport-Bild".

Mittlerweile hat der Klub offiziell bestätigt, dass es zu einem Eklat kam. "Es ist richtig, dass es einen Vorfall gab, die Beteiligten erhalten eine Geldstrafe", sagte HSV-Mediendirektor Jörn Wolf. "Es war eine emotionale Auseinandersetzung. Es wurde besprochen. Es ist geregelt", ergänzte Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer gegenüber der "Bild": "Wer Disziplin bricht, muss bestraft werden."

Zuvor war es ein grober Patzer des Brasilianers Cleber, der die Nerven aller Beteiligter strapaziert hatte. Sein Ballverlust kam ähnlich naiv daher wie in der Vorwoche der Fehlpass von Johan Djourou beim 0:4 in Leverkusen. "Wenn man den Ball so dämlich und so überflüssig verliert, dann ist das das Schlimmste, was es gibt", holte Interimscoach Peter Knäbel nach der Partie zur öffentlichen Spielerschelte aus und torpedierte damit den von der Mannschaft geforderten Ruf nach Zusammenhalt.

Knäbel kritisiert Spieler

Lewis Holtby hatte Teamkollege Cleber nach dessen Patzer demonstrativ in Schutz genommen: "Wir halten zu ihm", sagte Holtby. Gleichzeitig rief der Mittelfeldspieler zu mehr Geschlossenheit auf: "Keiner will absteigen. Wir müssen eine Einheit bleiben."

Eine Forderung, die Knäbel nicht beherzigte. Denn anstatt die Angelegenheit intern zu klären, sparte der HSV-Coach nicht mit öffentlicher Kritik an seinen Spielern. Auch der Platzverweis gegen Johan Djourou sorgte für Unverständnis beim Trainer: "Er hat uns einen Bärendienst erwiesen. Darüber werden wir mit ihm reden."

Der HSV braucht Selbstbewusstsein

Angesichts der schlechten Ausgangslage im Kampf gegen den Abstieg kommt die öffentliche Spielerschelte von Knäbel nicht gerade zum günstigsten Zeitpunkt. Denn das Selbstbewusstsein der Profis wird er mit solchen Aussagen nicht unbedingt stärken. Dabei hat die Mannschaft genau das dringend nötig.

"Wenn wir uns das Spiel angucken, dann haben wir uns selbst Knüppel zwischen die Beine geworfen. Ohne die entsprechenden Erfolgserlebnisse ist es sehr, sehr schwer in dem Spiel in den Zustand zu kommen, in dem man sagen kann, man spielt ohne Zweifel nach vorne", sagte Knäbel. Ohne sportliche Erfolge gibt es aber keine Besserung - ein Teufelskreis für den HSV.

Für Heiko Westermann war vor allem die zweite Hälfte des Spiels unverständlich. "Völlig leblos, keiner hilft dem anderen, keiner will den Ball haben. Das ist nicht erstligareif. So können wir kein Spiel gewinnen, so können wir gar kein Tor schießen. Wir haben darum gebettelt, dass irgendwann das zweite Tor fällt. Die Zeit wird natürlich knapp", kritisierte er die eigene Spielweise.

Fans sind richtig sauer

Auch die Fans verloren während des Duells den Mut. Die Botschaft "Alle Mann an Bord" auf vielen Plakaten sollte die Profis nach vorne peitschen. Nach sechzig Minuten und 0:1-Rückstand sangen die Anhänger schon: "Wir wollen euch kämpfen sehen". Doch zum Schluss der Partie verließen auch die treuesten Anhänger das sinkende Schiff.

Wüste Beschimpfungen trafen Spieler und Trainer auf dem Platz. Westermann und Holtby können die Entrüstung der Fans verstehen und wollen in den verbleibenden Spielen mehr Kampfgeist zeigen. Doch dem HSV läuft die Zeit davon.

Keine Ideen, kein Vertrauen, kein Spaß

Nach nun acht Spielen ohne Sieg und zuletzt vier Niederlagen in Folge steht der Klub wieder auf einem direkten Abstiegsplatz. Mit nur 16 Treffern haben die Hanseaten zudem die schlechteste Offensive der Bundesliga. Da half es auch nichts, dass Knäbel in seinem ersten Heimspiel mit Holtby, Rafael van der Vaart und Ivica Olic hinter Pierre-Michel Lasogga auf eine äußerst offensive Aufstellung gesetzt hatte.

Dem Bundesliga-Dino droht der erstmalige Gang in die zweite Liga, Das anstehende Nordderby bei Werder Bremen am kommenden Sonntag wird schon zum richtungsweisenden Abstiegs-Endspiel für den Dino. Doch für den schwierigen Saison-Endspurt scheinen den Hamburgern die Ideen zu fehlen. Zwar zeigten sie sich gegen den VfL engagierter als zuletzt, doch fehlte nicht nur die Torgefährlichkeit. "Es fehlen Vertrauen, Spaß und Freude. Wir sind in einer lähmenden Situation. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so tief sinken", ärgerte sich Olic über die erneute Pleite.

Knäbel sieht nur eine Möglichkeit

Kein Wunder also, dass die Anhänger nach 90 Minuten die Nase voll hatten. Für den Weg aus dem Tabellenkeller sieht Knäbel nur eine Möglichkeit: "Indem wir punkten und indem wir im nächsten Spiel die groben Fehler unterlassen." Doch für ein stabiles Spiel ist das Team auf die Unterstützung der Fans und die Rückendeckung des Trainers angewiesen. Die ließ Knäbel nach der Niederlage gegen Wolfsburg aber zunächst vermissen.

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