2. Bundesliga Wer wird Nachfolger von Thomas Schaaf?

Nach der Ära ist vor der Ära. 5119 Tage dauerte die Amtszeit von Thomas Schaaf bei Werder Bremen. Doch von Demut keine Spur. Denn bereits wenige Stunden nach der Demission des 52-Jährigen gibt es jede Menge heiße Kandidaten auf seine Nachfolge. "Natürlich habe ich einige Gedankenspiele, aber die werde ich hier und heute nicht mitteilen", sagte Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin.
Fest steht bislang nur, dass es keine interne Lösung geben wird. "Es wird ein Trainer von außen kommen", so Eichin, der damit nach nur knapp drei Monaten bei Werder direkt vor einer Herkules-Aufgabe steht: Er muss jemanden finden, der die großen Fußstapfen des bei den Fans enorm beliebten Schaaf ausfüllt. Klaus Filbry kündigte bei "Radio Bremen" an, die zeitnah einen neuen Coach präsentieren zu wollen. "Wir fangen jetzt mit der Suche an. Wir möchten jemanden haben, der Aufbruchstimmung erzeugen kann. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir in den nächsten zwei bis vier Wochen dieses Thema gelöst haben."
Auf der Liste stehen große Namen
Dieser Jemand könnte Mehmet Scholl sein. Der Name des 42-Jährigen kursiert schon seit mehreren Wochen an der Weser. Der ehemalige Nationalspieler soll sich sogar schon ein Haus in Bremen angesehen haben. "Das ist vernünftig, das ist eine Toplage und in München würde er das fünffache bezahlen", sagte dazu Aufsichtsratschef Willi Lemke bei "Radio Bremen". Scholl selbst dementierte einen Kontakt, wollte aber auch keine Fragen beantworten.
Aber auch Scholls ehemaliger Mannschaftskamerad Stefan Effenberg soll auf der Liste der möglichen Nachfolger stehen. Der Tiger, der gemeinsam mit Eichin bei Gladbach gespielt hat, galt lange als Favorit auf den Cheftrainer-Posten bei Schalke, vor wenigen Tagen lehnte er dann ein Angebot der U23 des FC Bayern ab. Effenberg wartet auf einen Job in der Bundesliga. Die Wartezeit darauf könnte nun kürzer ausfallen als gedacht.
Absage von Stanislawski
Ein weiterer Kandidat soll Medienberichten zufolge auch Holger Stanislawski, derzeit Trainer beim 1. FC Köln, sein. Der frühere St. Pauli-Coach dementierte das Gerücht aber gleich. "Ich gehe definitiv nicht nach Bremen, es gab auch keinerlei Kontakt zu Werder. Ich wünsche Werder Bremen in dieser schweren Phase alles Gute und die richtigen Entscheidungen nach Thomas Schaaf", sagte er gegenüber "Sport 1".
Wird der Vorgänger der Nachfolger?
Vielleicht wird es aber auch ein alter Hase. Felix Magath, übrigens der Vorgänger von Schaaf bei Werder, ist derzeit auf Jobsuche. Genauso wie Claus-Dieter Wollitz. Der ehemalige Osnabrück-Coach gilt als sehr emotional und impulsiv. Diese Kombination könnte nach dem eher stillen und in sich gekehrten Schaaf genau das Richtige sein.
Über ein ähnliches Profil verfügen auch Mike Büskens und Norbert Meier. Während Büskens auf dem Markt ist, ist Meier noch bei Fortuna Düsseldorf - bis letzte Woche einer der Konkurrenten Werders um den Klassenerhalt - unter Vertrag. Meier war lange Zeit Spieler in Bremen, kennt also die Verhältnisse vor Ort. Doch es gibt noch eine Reihe weiterer Namen, die ab der kommenden Saison auf der Werder-Bank Platz nehmen könnten.