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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sie wurde nur 50 Ex-Ingenieurin von Schumi ist tot
Sie arbeitete viele Jahre lang in der Formel 1, war eine Vorreiterin in ihrer Position. Sie bleibt Rennsportfans auch durch eine Entwicklung unvergessen.
Die Formel 1 und die Rennsportgemeinde trauern um Antonia Terzi. Die langjährige Aerodynamikerin bei verschiedenen Teams der Königsklasse ist am Sonntag bei einem Verkehrsunfall in Großbritannien ums Leben gekommen. Terzi wurde 50 Jahre alt.
Die Italienerin begann ihre Formel-1-Karriere als Aerodynamikerin bei Ferrari. Sie war zu Beginn Teil des Ingenieurteams um Legende Rory Byrne, das in der Ära von Michael Schumacher seinen Teil zu fünf Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaften in Folge (2000-04) beitrug – Terzi war eine der ersten Frauen in einer Führungsposition bei einem Formel-1-Team.
Bei der Scuderia erarbeitete sie sich mit ihren exakten Berechnungen schnell den Ruf als "Frau der Zahlen". Schon 2002 aber wechselte Terzi zu BMW-Williams, wurde dort Leiterin der Aerodynamikabteilung – und sorgte zwei Jahre später mit einer ungewöhnlichen Nase am Auto des Teams für Aufsehen, die mal als "Hammerhai", mal als "Walross" bezeichnet wurde.
Nachdem mit der neuartigen Nase der Erfolg aber ausblieb, der Rennstall zum konventionellen Design zurückkehrte und das Team um die Fahrer Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya nur eine mittelmäßige Saison fuhr, folgte die Trennung.
Seitdem arbeitete Terzi unter anderem als Assistenzprofessorin an der Technikuniversität Delft in den Niederlanden, von 2014 bis 2019 für den Luxusautohersteller Bentley und seit 2020 an der Universität Canberra in Australien. Der Unfall nun soll sich ereignet haben, als Terzi in den Vorbereitungen für ihren Umzug nach Australien war.