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Formel 1: Die Highlights aus 1000 Grand-Prix-Rennen


1000. Formel-1-GP
Schumi, die Feuerhölle und ein tödliches Wochenende

Von sid
Aktualisiert am 11.04.2019Lesedauer: 4 Min.
Szenen aus 999 Rennen in der Formel 1.Vergrößern des Bildes
Szenen aus 999 Rennen in der Formel 1. (Quelle: imago-images-bilder)

Am Wochenende steigt in Shanghai der 1000. Grand Prix der Formel-1-Geschichte. Was waren die positiven und negativen Highlights? Und wer hat die Formel 1 geprägt?

Vor dem 1000. Formel-1-Grand-Prix der Geschichte am Wochenende in China blickt die Königsklasse des Motorsports auf viele Geschichten zurück.

DER STARTSCHUSS: Am 13. Mai 1950 startet im englischen Silverstone das erste Formel-1-Rennen. Weil die Sonntagsruhe unter König George VI. heilig ist, wird an einem Samstag gefahren. Der Sieg geht in Abwesenheit der Ferrari-Boliden an Giuseppe Farina, der Alfa-Pilot aus Italien krönt sich am Jahresende auch zum ersten Weltmeister. Silverstone war in diesem Jahr auch die erste Wahl für das große Jubiläum. Allerdings fürchtete die Formel-1-Führung sturzbachartige Niederschläge, Wind und Kälte – das ist nicht gut fürs Glitzerimage. Shanghai allerdings hat in der Vergangenheit auch keine Sonnenscheingarantie geliefert.

HEIMSPIEL: Der Große Preis von Deutschland gehört seit 1926 fest zum internationalen Rennkalender, die Formel 1 macht in ihrer zweiten Saison zum ersten Mal in der Bundesrepublik Station. Am 27. Mai 1951 hetzen die Piloten über die Nürburgring-Nordschleife, der Sieger heißt wie so oft in den Anfangsjahren Juan Manuel Fangio. Seither fehlte Deutschland nur viermal im Rennkalender, auch wenn sich die Ausfälle zuletzt häuften. 2019 läuft der Vertrag der Formel-1-Führung mit dem Hockenheimring mal wieder aus.

STERNFAHRER: Am 4. Juli 1954 steigt Mercedes in die Formel 1 ein und feiert beim Debüt in Frankreich gleich einen Doppelsieg durch den Argentinier Fangio und den Gießener Karl Kling. Das Werksteam unter dem legendären Motorsportdirektor Alfred Neubauer bestreitet zwar nur zwölf Rennen, gewinnt aber neun davon und stellt in Fangio den Weltmeister 1954 und 1955. Der Rückzug erfolgt als Reaktion auf das verheerende 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1955, bei dem 84 Menschen zu Tode kommen.

TRAGÖDIEN IN MONZA: Bis in die frühen 1990er-Jahre hinein ist Wolfgang Graf Berghe von Trips der erfolgreichste deutsche Formel-1-Pilot. 1961 ist der WM-Titel für den Ferrari-Piloten zum Greifen nah, doch beim vorletzten Saisonrennen in Monza verunglückt der Blaublüter bei der Anfahrt zur Parabolica tödlich. Neun Jahre darauf stirbt der in Mainz geborene Österreicher Jochen Rindt an nahezu gleicher Stelle. Sein Punktevorsprung an diesem 5. September 1970 ist so groß, dass er postum Weltmeister wird.

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FLAMMENHÖLLE UND COMEBACK: Am 1. August 1976 schießt Niki Lauda mit seinem Ferrari über die Nürburgring-Nordschleife, er verliert die Kontrolle, kracht in eine Felswand, sein Wagen geht in Flammen auf. Der amtierende Weltmeister aus Österreich erleidet schwere Verbrennungen und Verätzungen in der Lunge. Er scheint dem Tode geweiht, erholt sich aber und kehrt nur 42 Tage nach seinem Crash ins Cockpit zurück. Für den WM-Titel reicht es nicht mehr, den holt er sich aber ein Jahr später. Und noch einmal 1984, mit einem halben Punkt Vorsprung auf Alain Prost.

SCHUMACHER: Beim 511. Grand Prix, dem Großen Preis von Belgien 1991 in Spa, schlägt ein Rheinländer im Paddock auf – und wie ein Blitz in der Formel 1 ein. Michael Schumacher wird zum Rekordbrecher: 1992 gelingt ihm in Spa sein erster Grand-Prix-Sieg, 1994 holt er seinen ersten von sieben WM-Titeln (Rekord). Der Kerpener gewinnt 91 Rennen (Rekord), fährt mehr schnellste Rennrunden und steht häufiger auf dem Podium als jeder andere. 2006 tritt "Schumi" zurück, nur knapp verfehlt er seinen achten Titel. Doch er kann es nicht lassen: 2010 das Comeback bei Mercedes. 2012 geht Schumacher endgültig in Formel-1-Rente.

DAS SCHWARZE WOCHENENDE: Insgesamt 33 Piloten starben in einem Formel-1-Auto, am schwarzen Wochenende von Imola 1994 gleich zwei. Im Abschlusstraining am 30. April wird der Österreicher Roland Ratzenberger infolge eines schweren Einschlags getötet. Tags darauf stirbt im Rennen der dreimalige Weltmeister Ayrton Senna, Brasiliens Nationalheld und das Idol einer ganzen Generation, bei einem schweren Unfall in der Tamburello-Kurve. In der Folge werden die Sicherheitsmaßnahmen massiv verschärft. Es dauert 20 Jahre, bis in Suzuka der Franzose Jules Bianchi bei Nässe in einen Bergungskran kracht und mehr als neun Monate später an den Folgen verstirbt.

CRASHGATE: Die Formel 1 ist reich an Skandalen, beim 800. Grand Prix aber wird ein Millionenpublikum am TV Augenzeuge des wohl größten Eklats. Beim Großen Preis von Singapur 2008 baut Renault-Pilot Nelson Piquet jr. wie aus dem Nichts einen Unfall. Profiteur der anschließenden Safety-Car-Phase: Teamkollege Fernando Alonso. Vielen kam dieser augenscheinliche "Zufall" damals schon spanisch vor. 2009, kurz nach seinem Rauswurf bei Renault, lässt Piquet die Bombe platzen: Alles war fingiert. Der Drahtzieher, Teamchef Flavio Briatore, wird lebenslang gesperrt.


DER KESSE HESSE: Nach dem Ende der großen Ära Schumacher nimmt die Popularität der Formel 1 in Deutschland allmählich ab. Dann erscheint ein furchtloser Hesse auf der Bildfläche. Beim Großen Preis von Italien 2008 stellt Sebastian Vettel den unterlegenen Toro Rosso sensationell auf die Pole Position, genauso sensationell kürt er sich tags darauf im Alter von 21 Jahren zum bis dato jüngsten Rennsieger der Formel 1. Es ist der Beginn goldener Jahre: Von 2010 bis 2013 wird Vettel auf Red Bull in jedem Jahr Weltmeister. Auf Titel Nummer fünf wartet er aber seither. 2019 könnte sein Schicksalsjahr bei Ferrari werden.

WIE DER VATER, SO DER SOHN: 2016 wird Nico Rosberg im Mercedes der dritte deutsche Formel-1-Weltmeister. Das Besondere: Sein Vater Keke hatte sich den Titel 34 Jahre zuvor schon geholt. Die Rosbergs sind das zweite weltmeisterliche Vater-Sohn-Duo der Formel 1 nach den Briten Graham und Damon Hill.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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