Kaum sichtbar Das unbekannte Geheimnis des Kölner Doms

Tausende Menschen gehen täglich am Kölner Dom vorbei. Dabei entgeht ihnen ein geheimes Schild. Es hat seinen Ursprung vor fast 250 Jahren.
Das Schild ist klein und blau und leicht zu übersehen. Direkt neben dem Hauptportal des Kölner Doms hängt bereits seit Jahrzehnten eine kleine Nummer, an der Millionen von Touristen vorbeigehen. Dabei hat die weiße "4" auf blauem Grund eine historische Bedeutung. Denn obwohl im Kölner Dom niemand dauerhaft wohnt, hat er eine Hausnummer – auch wenn diese ziemlich versteckt ist.
Dass der Kölner Dom tatsächlich eine offizielle Adresse hat, ist vielen unbekannt. "Domkloster 4" lautet die offizielle Adresse der weltberühmten Kathedrale. Warum nicht die Hausnummer 1? Die Gründe dafür liegen rund 230 Jahre zurück, als die Franzosen und Napoleon Bonaparte die Kontrolle über die Stadt übernahmen.
Kölner Dom: Geheimnis am Hauptportal ist fast 250 Jahre alt
Ende des 18. Jahrhunderts lässt der französische Kaiser alle Häuser in Köln durchzählen, sodass der Dom zunächst nur die Nummer vier hält. Später, als es auch Straßennamen gab, behielt das Gebäude dann die Nummer, die ihm im französischen Kaiserreich zugeordnet worden war. Daher prangt sie auch auf dem Schild, das rechts direkt neben dem Hauptportal an der Domplatte angebracht ist.
Die Nummerierung hatte übrigens auch Auswirkungen auf einen anderen berühmten Kölner. Der Kaufmann Wilhelm Mühens erhielt für sein Haus die Nummer 4711 – und gründete darauf beruhend die später weltbekannte Marke für Duftwasser und Parfüms. "4711" ist heute eines der berühmtesten Unternehmen, das in Köln seinen Ursprung hat.
Geheimes Schild am Kölner Dom: Das steckt dahinter
Die Hausnummer am Kölner Dom wirkt im Vergleich zu den rund 157 Meter hohen Türmen an der Kathedrale fast winzig, ist aber von außen gut erkennbar. Das Domkloster 1 ist übrigens das Gebäude direkt gegenüber vom Hauptportal, auch bekannt als Haus Goldschmidt. Heute sind dort Wohnungen und Geschäfte untergebracht.
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Die Hausnummer 2 liegt dann, steht man vor dem Kölner Dom, auf der rechten Seite und heißt Blau-Gold-Haus. Nummer drei liegt unmittelbar daneben, dort sind unter anderem Domforum, Domseelsorge, das katholische Bildungswerk und das Domradio untergebracht.
Erst vor wenigen Monaten hatte das Kölner Ratsbündnis aus CDU, Grünen und Volt gefordert, einen unterirdischen Schatz am Kölner Dom der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Konkret geht es um das römische Hafentor am Kurt-Hackenberg-Platz, das Teil der Wehrmauer der Stadt war. Es wurde bereits freigelegt, ist bisher aber der Öffentlichkeit verborgen.
- koelnisches-stadtmuseum.de: "Kölle, du bes e Jeföhl: Was lieben wir?"
- Eigene Recherchen