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Köln: Geheimer Weltkriegsbunker direkt unter dem Kölner Dom


Kaum jemand kennt ihn
Dieser Luftschutzbunker liegt direkt unter dem Kölner Dom

Von t-online, shh

18.02.2025Lesedauer: 2 Min.
Der Kölner Dom und die Hohenzollernbrücke im Nebel: Unter dem weltberühmten Wahrzeichen liegen römische Tunnel, die noch heute als Luftschutzbunker dienen können.Vergrößern des Bildes
Der Kölner Dom und die Hohenzollernbrücke im Nebel: Unter dem weltberühmten Wahrzeichen liegen römische Tunnel, die noch heute als Luftschutzbunker dienen können. (Quelle: Christoph Hardt via www.imago-images.de)
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Seit mehr als 2000 Jahren schlummert unter dem Kölner Dom ein Geheimnis. Es rettete im Zweiten Weltkrieg Hunderten Menschen das Leben.

Schon seit Jahren betreibt die Stadt Köln keine offiziellen Luftschutzbunker mehr. Ein ehemaliger Hochbunker am Breslauer Platz wurde mit einer Glasfassade verziert und umgebaut. Die Bunkeranlage in der KVB-Haltestelle Kalk-Post ist nur noch im Rahmen von Führung zu besichtigen. Fast alle Bunker der Stadt wurden während des Kalten Kriegs errichtet. Doch einige Anlagen sind deutlich älter. Teils mehrere Tausend Jahre.

Während der Luftschutzbunker in der U-Bahn-Haltestelle in Kalk für mehrere Millionen D-Mark zu Beginn der 1980er-Jahre fertiggestellt wurde, liegt unter einem Kölner Wahrzeichen eine Bunkeranlage, die mehrere Tausend Jahre alt ist. Unter dem Kölner Dom fanden im Zweiten Weltkrieg Hunderte Menschen Zuflucht vor den Bombenangriffen der alliierten Streitkräfte.

Köln: Geheimer Bunker liegt mitten unter dem Kölner Dom

Ursprünglich waren die Hohlräume unter der Kölner Kathedrale nie dafür gedacht, dass sich Menschen dort vor schweren Kriegswaffen und Luftangriffen schützen sollten. Denn als sie vor mehr als 2000 Jahren errichtet wurden, war an Bomben oder Maschinenpistolen nicht zu denken. Stattdessen dienten sie als Abwasseranlage für die römischen Siedlungen am Rheinufer.

Die "Cloaca maxima“ liegt neun Meter unter den heutigen Straßen Kölns. Die römischen Abwasserkanäle sind teilweise heute noch intakt. Als Bomben auf Köln fielen und weite Teile der Stadt zerstörten, flüchteten die Bewohnerinnen und Bewohner in die antiken Tunnel und nutzten die Anlagen tief unter der Erde als Luftschutzbunker.

Teile des römischen Abwassersystems wurden erst vor einigen Jahrzehnten in Domnähe entdeckt. So stieß die die KVB bei Bauarbeiten für einen U-Bahn-Tunnel auf antike Abwasserleitungen, die heute noch gut erhalten sind.

Archäologische Sensation: Tunnelsystem in Köln entdeckt

An der Großen Budengasse ist ein Teil des Tunnels auf einer Länge von 150 Metern noch begehbar, er hat eine Höhe zwischen 2,50 und 1,50 Metern. Im Mittelalter wurden die Tunnel teilweise als Keller benutzt. Ein Teil des Tunnels ist auch oberirdisch ausgestellt. Archäologen erhoffen sich durch Untersuchungen der Tunnel Erkenntnisse über den Zusammenbruch der römischen Siedlungen am Rhein.

Dass die Abwasserkanäle noch einmal als Bunker genutzt werden, ist indes unwahrscheinlich. Seit 2007 werden vorhandene Bunker in ganz Deutschland zurückgebaut oder umgewidmet, in Köln ist die Stadt bereits seit den 1990er-Jahren mit dem Rückbau beschäftigt. Einige Bunker, wie der in Kalk, sollen als historische Gedenkstätten erhalten bleiben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen

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