Es geht um Urkundenfälschung MPU-Fälscher lässt sich vor Gericht nicht blicken

Ein Mann soll sich vor dem Kölner Landgericht wegen der Fälschung von MPU-Bescheinigung verantworten. Doch der kommt einfach nicht.
Am Mittwoch sollte vor dem Landgericht der Prozess gegen einen Mann aus Köln eröffnet werden – doch der Angeklagte erschien nicht, wie ein Sprecher auf Anfrage von t-online bestätigte. Demnach sei der Gerichtstermin nach kurzer Zeit beendet worden. Statt vor Gericht zu erscheinen, soll der Mann, der auch als DJ tätig ist, laut der "Bild"-Zeitung in seiner Wahlheimat Dubai in den Arabischen Emiraten geblieben sein.
Dem Mann wird gewerbsmäßige Urkundenfälschung vorgeworfen. Er soll vom Frühsommer 2019 bis zum Beginn des Jahres 2022 MPU-Vorbereitungskurse über eine eigene Firma angeboten haben. In 50 Fällen soll er dabei falsche Bescheinigungen ausgestellt haben – etwa über die Teilnahme an Sehtests und Erste-Hilfe-Kursen.
Auch soll er Kunden gefälschte Bescheinigung über deren Abstinenz von Alkohol und Drogen ausgehändigt haben. Diese Urkunden sollten seine Kunden dann in den zuständigen MPU-Stellen und Fahrerlaubnisbehörden vorlegen.
Landgericht Köln prüft nun weitere Schritte
Wie es nun in dem Prozess weitergeht, ist unklar. Laut Gerichtssprecher werde die Kammer nun die nächsten Schritte prüfen. Grundsätzlich sei es in solchen Fällen auch möglich, dass gegen den Angeklagten ein Haftbefehl erwirkt werde. Ob die Voraussetzungen dazu im konkreten Fall gegeben sind, stehe noch aus.
Eine MPU – herablassend auch "Idiotentest" genannt – ist eine medeizinisch-psychologische Untersuchung. Sie wird Verkehrsteilnehmern auferlegt, die beispielsweise unter Alkoholeinfluss hinter dem Steuer saßen. Durch eine MPU soll geprüft werden, ob ein Fahrer für die Teilnahme am Straßenverkehr geeignet ist.
- Anfrage beim Landgericht Köln
- bild.de: "MPU-Abzocker schwänzt seinen Prozess"
- Eigene Recherche