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Köln: 120.000 KVB-Fahren ausgefallen oder verspätet – Negativrekord


Krise hält an
Rund 120.000 KVB-Fahrten verspätet oder ausgefallen


Aktualisiert am 27.01.2025 - 16:20 UhrLesedauer: 2 Min.
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Eine KVB-Stadtbahn der Linie 9: Im Dezember 2024 fiel im Schnitt jede sechste Bahn aus oder kam zu spät. (Quelle: IMAGO/imago)
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Die KVB kämpft mit Personalmangel und hohen Krankenständen. Im Dezember war die Lage so schlimm wie noch nie.

Fast jede zehnte Stadtbahn der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) fiel im Jahr 2024 aus oder verspätete sich. Das geht aus einer aktuellen Anfrage der FDP-Fraktion im Verkehrsausschuss hervor. Demnach verliefen fast 121.500 der insgesamt 1,15 Millionen Stadtbahn-Fahren im vergangenen Jahr nicht nach Plan – das entspricht einem Anteil von rund 9,5 Prozent.

Die KVB hat seit Jahren mit Personalproblemen zu kämpfen. Neben fehlenden Neuanstellungen kämpft das Unternehmen auch mit hohen Krankenständen und versucht seit Monaten, mit Fahrplankürzungen den Betrieb zu stabilisieren. Erst im Januar hatte die KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks aus persönlichen Gründen ihren Abschied verkündet. Sie wird das Unternehmen Ende März 2026 verlassen.

KVB: Fast jede zehnte Bahnfahrt in Köln fällt aus

Obwohl die KVB erst im Herbst zahlreiche Fahrten aus dem Fahrplan gestrichen hatte, hat sich die Situation nicht gebessert. Im Gegenteil: Im November und Dezember erreichten die Ausfälle jeweils ein Allzeithoch. Im vergangenen Monat fuhren 15.834 KVB-Bahnen nicht planmäßig – ein Anteil von 16,1 Prozent. Jede sechste Bahn fiel damit aus oder wich vom Fahrplan ab.

Ähnlich erschreckend ist die Bilanz bei der Mobilitätsgarantie. Die KVB erstatten Fahrgästen ab einer Verspätung von 20 Minuten bis zu 30 Euro für alternative Verkehrsmittel, nachts sind es sogar 60 Euro. Wurden 2021 noch 311 Anträge erfolgreich gestellt, waren es im vergangenen Jahr mehr als 12.000. Auch die Erstattungskosten explodierten. Die 2024 gezahlten rund 232.000 sind 43-mal mehr als noch vor drei Jahren.

"Armutszeugnis": KVB mit Negativrekord – neuer Fahrplan muss warten

"Diese Zahlen sind ein Armutszeugnis für den öffentlichen Nahverkehr in unserer Stadt. Wer in Köln auf die KVB angewiesen ist, wird regelmäßig enttäuscht – das ist Wahnsinn", erklärt FDP-Ratsherr Volker Görzel, der sich auch auf das Amt des Oberbürgermeisters im Herbst bewirbt. Die Liberalen fordern eine bessere und effiziente Organisation der KVB, um die Probleme in den Griff zu bekommen.

Die KVB hatte im Oktober die Taktung auf zahlreichen Stadtbahn-Linien ausdünnen müssen, weil nicht genügend Personal für alle Fahrten zur Verfügung steht. Die eigentlich für den Dezember geplante Umstellung des Fahrplans wurde ebenfalls ins Frühjahr verschoben. Durch die Einstellung von Auszubildenden und Neuanstellungen hofft das Unternehmen, den Fahrplan wieder in den Griff zu bekommen.

Verwendete Quellen
  • Ratsinformationssystem der Stadt Köln
  • Eigene Recherchen
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