Nachfolge von Henriette Reker OB-Wahl: Diese Kölner wollen ins Rathaus einziehen
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.In weniger als einem Jahr wird in der Domstadt gewählt. Einige Kandidaten haben sich bereits in Stellung gebracht und wollen Henriette Reker ablösen. t-online stellt sie vor.
Zehn Jahre lang besetzte mit Henriette Reker eine Parteilose das Kölner Oberbürgermeisteramt. Am 14. September 2025 wählt Köln einen neuen Oberbürgermeister oder eine neue Oberbürgermeisterin. Dass Reker dann noch einmal kandidieren wird, ist fraglich. "Ich werde natürlich sehr genau hinschauen, wer sich da ins Rennen begibt. Ich sage immer, aus Notwehr kandidiere ich auch ein drittes Mal", sagte die 67-Jährige kürzlich in einem Interview mit Radio Köln.
Ob Reker noch einmal antritt, bleibt also abzuwarten. Bisher gibt es erst wenige potenzielle Gegenkandidaten, die ihre Kandidatur offiziell gemacht haben. Das sind sie:
Karl Alexander Mandl (CDU)
Nachdem die Findungskommission der CDU nach Monaten der Suche keinen Kandidaten hatte finden können, bot der Parteivorsitzende selbst seine Kandidatur an. Zuvor hatte er immer betont, ein Kandidat könne nicht aus den Reihen der Findungskommission kommen.
Status der Kandidatur: Mandl wurde von der CDU nominiert, die finale Abstimmung über den OB-Kandidaten ist am 30. November. Bis dahin können sich noch andere Bewerber melden.
Volker Görzel (FDP)
Der 54-jährige Rechtsanwalt ist derzeit stellvertretender Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion und deren Sprecher für Wirtschaft, Verwaltung, Recht und Rechnungsprüfung. Er ist der erste eigene Kandidat der FDP seit 2009. Zu seinen Zielen gehört Bürokratieabbau für die Wirtschaft, eine bessere Verkehrspolitik und mehr Sicherheit auf den Ringen und am Ebertplatz.
Status der Kandidatur: Die FDP hat Görzel bereits offiziell benannt.
Mark Benecke (Die Partei)
Er ist vermutlich das prominenteste Gesicht unter den Kandidaten: Der 54-jährige Kriminalbiologe und Schauspieler ist bundesweit bekannt und trat 2015 schon einmal zur Wahl an. Damals erzielte er knapp sieben Prozent der Stimmen und landete damit auf dem dritten Platz. Seinen Schwerpunkt legte er 2015 auf die Cannabis-Legalisierung in Köln. Mehr dazu lesen Sie hier.
Status der Kandidatur: Die Satirepartei "Die Partei" hat noch nicht offiziell über ihren Kandidaten abgestimmt, benannte Ende Oktober aber bereits Mark Benecke als ihren Favoriten.
Pfarrer Hans Mörtter (parteilos)
Der 69-Jährige war 35 Jahre lang Pfarrer der Lutherkirche in der Südstadt und ist im Veedel sehr bekannt. 2022 ging er in den Ruhestand, engagiert sich aber weiter für Obdachlose und im Karneval. Mit seiner Kandidatur möchte er laut eigener Aussage "den Menschen die Hoffnung zurückgeben, dass sich in der Stadt tatsächlich etwas ändern kann. Ich möchte dafür sorgen, dass die Leute wieder Lust auf ihre Stadt bekommen." Mehr zu dem Kandidaten lesen Sie hier.
Status der Kandidatur: Mörtter hat mehrfach in verschiedenen Medien seine Absichten formuliert, will aber explizit erst einmal abwarten, welche Kandidaten sich noch aufstellen lassen und ob jemand darunter ist, den er unterstützen möchte.
Marcel Hövelmann (Wählergruppe "GUT")
Der studierte Geograf legt sein Augenmerk auf den Klimaschutz, das Gemeinwohl, Sozialpolitik, Transparenz und eine sogenannte "Ermöglichungskultur". "Alles, was dem Klimaschutz und dem Gemeinwohl dient, muss in den kommenden Jahren vorrangig und zügig umgesetzt werden", sagt er. Mehr zu diesem Kandidaten finden Sie hier.
Status der Kandidatur: Die Wählergruppe hat Hövelmann bereits offiziell als ihren Kandidaten benannt.
Roberto Campione (Kölner Stadt-Gesellschaft)
Der Gastronom (Hotel "Monte Christo" und "Park-Café" im Rheinpark) und studierte Stadtplaner hat seine eigene Partei für die Wahl gegründet und sie "Kölner Stadt-Gesellschaft" getauft. Campione war bereits bei der Wahl 2020 angetreten. 2025 möchte er mit den Themen Sauberkeit und Sicherheit punkten.
Status der Kandidatur: Campione hat seine Kandidatur mehrfach öffentlich angekündigt und geht nun mit Gründung seiner Partei weitere Schritte.
Wer kann kandidieren?
Zur Wahl aufstellen lassen dürfen sich alle, die mindestens 23 Jahre alt sind und ihren Hauptwohnsitz in Deutschland haben – ein Wohnsitz in Köln ist nicht verpflichtend. Kandidaten müssen zudem die deutsche Staatsbürgerschaft oder die eines anderen EU-Landes haben.
Mitglieder einer Partei müssen von der Partei offiziell nominiert werden. Einzelkandidaten benötigen wiederum, je nach Gemeindegröße, bis zu 450 Unterschriften von Bürgern, die sie unterstützen wollen. Erst dann können sie ihren Wahlvorschlag einreichen. Anschließend prüft der Wahlleiter die Vorschläge, und erst am 27. Tag vor der Wahl werden die zugelassenen Wahlvorschläge öffentlich gemacht.
Hinweis: In dieser Übersicht stellt die Redaktion nur Kandidaten vor, die bereits öffentlich ihre Kandidatur-Absichten erklärt haben bzw. von ihren Parteien offiziell ernannt wurden. Die Übersicht wird laufend aktualisiert.
- Eigene Recherche