Newsblog zum Ukraine-Krieg Ukraine: Russland greift Wohngebiet an – ein Toter
![imago images 0794515620 imago images 0794515620](https://images.t-online.de/2025/02/cu75CC4swtwG/0x209:4000x2250/fit-in/1920x0/russian-strike-on-kramatorsk-ukraine-an-apartment-building-is-damaged-by-a-russian-glide-bomb-attack-kramatorsk-donetsk-region-eastern-ukraine-on-wednesday-morning-january-15-a-russian-umpb-d-30-sn-glide-bomb-which-is-based-on-the-fab-250-bomb-hit-the-top-floors-of-a-ten-storey-residential-building-in-kramatorsk-at-least-eight-people-including-a-six-year-old-girl-and-a-16-year-old-student-were-injured-photo-by-ukrinform-abacapress-com-kramatorsk-donetsk-region-ukraine-publicationxnotxinxfraxu.jpg)
Die Ukraine vermeldet Angriffe auf ein Wohngebiet. Laut Medienberichten werden auch deutsche Militärbasen ausspioniert. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
Sprecher: Selenskyj trifft US-Vize Vance bei Münchner Sicherheitskonferenz
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Freitag im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz mit US-Vizepräsident JD Vance zusammentreffen. Dies bestätigt Selenskyjs Sprecher Serhij Nikiforow am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatte der MSK-Vorsitzende Christoph Heusgen gesagt, er sei sich "sicher", dass die Konferenz dafür genutzt werde, um bei den "Konturen" eines Friedensplans für die Ukraine voranzukommen.
Ukraine-Hilfen: FDP scheitert mit Antrag auf Sondersitzung
Im Streit um zusätzliche Milliarden-Hilfen für die Ukraine ist die FDP mit einem Antrag gescheitert, für diesen Dienstag eine Sondersitzung des Haushaltsausschusses einzuberufen. Der FDP-Haushälter Otto Fricke kritisiert die Entscheidung von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD). Fricke sagt der Deutschen Presse-Agentur: "Einer Oppositionsfraktion den Antrag auf Sondersitzung zu verwehren, ist grob außergewöhnlich. Die Bundestagspräsidentin stellt ihre Parteimitgliedschaft über ihr Amt und missachtet den Beschluss des Parlaments, umgehend über zusätzliche Ukrainehilfe im Haushaltsausschuss zu entscheiden."
Wagenknecht hält rasches Ende des Ukraine-Kriegs für möglich
BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht hält ein rasches Ende des Ukraine-Kriegs für möglich. Es scheine Verhandlungen zwischen Amerikanern und Russen zu geben, sagt Wagenknecht in Berlin. "Also, wenn wir ganz großes Glück haben, dann wird der Ukraine-Krieg mit einem Waffenstillstand enden, bevor in Deutschland eine neue Regierung gebildet ist."
Die Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht warnt jedoch, dass die Einigung zu Lasten Deutschlands gehen könnte. "Ich gehe davon aus, dass (US-Präsident) Donald Trump so verhandeln wird, dass am Ende die Europäer die Kosten des Krieges tragen, weil, er will ja den Krieg nur deshalb beenden, weil er ihm zu teuer geworden ist."
Lettland bestellt Transport-Radpanzer für Ukraine
Lettland wird der Ukraine weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg leisten. Das baltische EU- und Nato-Land hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Riga Transport-Radpanzer bestellt, die in diesem Jahr an die ukrainischen Streitkräfte geliefert werden sollen. Zur Anzahl an Fahrzeugen vom Typ Patria 6x6 werden keine Einzelheiten genannt. Die Lieferung an die Ukraine habe aber keinen Einfluss auf den Umfang und die Bedingungen von Lettlands eigener Bestellung, heißt es in der Mitteilung weiter.
Lettland hatte im August 2021 mehr als 200 Exemplare des 6x6 beim finnischen Hersteller Patria bestellt und im November 2024 den Auftrag um 56 weitere Exemplare erweitert. Die Fahrzeuge sollen vor allem in einer im Mai 2024 in dem Baltenstaat eröffneten Produktionsstätte des Rüstungskonzerns produziert werden.
Russland: Bereit für Ukraine-Dialog mit USA "auf Augenhöhe"
Russland hat die Signale der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump für eine Gesprächsbereitschaft über ein Ende des Ukraine-Kriegs begrüßt. Die Regierung in Moskau sei bereit für einen Dialog "auf Augenhöhe", sagt Vize-Außenminister Sergej Rjabkow. Ultimaten an Russland wären allerdings zum Scheitern verurteilt. Jegliche Gespräche über die Ukraine müssten die Ursachen des Konflikts behandeln und die "Realität vor Ort" anerkennen.
Alle Bedingungen von Präsident Wladimir Putin müssten erfüllt sein, bevor eine Beilegung des Konflikts in der Ukraine möglich sei. Je eher die USA und ihre westlichen Verbündeten dies verstünden, desto eher werde es zu einer Einigung kommen. Putin hatte Mitte Juni seine Bedingungen für ein sofortiges Ende des Krieges erklärt: Demnach muss die Ukraine ihre Nato-Ambitionen aufgeben und ihre Truppen aus den vier ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja abziehen, die von Russland beansprucht und größtenteils kontrolliert werden.
Bericht: Trumps Sondergesandter arbeitet an Optionen für Kriegsende
Die neue US-Regierung hat einem Medienbericht zufolge Verbündete über die Arbeit an Maßnahmen für ein Ende des Ukraine-Kriegs informiert. Der neue US-Sondergesandte für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, habe bei kürzlichen Treffen mit Vertretern verbündeter Staaten erklärt, er bereite Optionen zur Beendigung des Krieges vor, berichtet das Nachrichtenportal Semafor unter Berufung auf drei westliche Regierungsvertreter.
US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich der "New York Post" gesagt, er habe mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert, um über eine Beendigung des Krieges in der Ukraine zu beraten, und er verfüge auch über einen konkreten Plan für eine Beendigung des Krieges. Einzelheiten nannte er nicht. Russland wollte bislang weder bestätigen noch dementieren, dass es ein Gespräch zwischen Trump und Putin gegeben hat.
Ukraine: Russland greift Wohngebiet an – ein Toter
Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut massiv aus der Luft angegriffen. Durch den Einschlag einer Gleitbombe in der Stadt Kramatorsk im ostukrainischen Gebiet Donezk ist nach Behördenangaben ein Mensch ums Leben gekommen, neun weitere wurden verletzt. Die schwere Bombe des Typs Fab-500 habe ein voll belegtes Wohnhaus getroffen, teilt der Militärgouverneur der Stadt, Olexander Gontscharenko, mit. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten sind demnach noch im Gange.
Insgesamt sollen sieben private Wohnhäuser, Hochhäuser, aber auch eine Arztpraxis, eine Bildungseinrichtung und mehrere Geschäfte beschädigt worden sein. Mehrere Fahrzeuge gingen in Flammen auf. In der unweit von Kramatrosk gelegenen Stadt Kostjantyniwka sind nach Angaben des Gebietsgouverneurs Wadym Fliaschkin fünf Menschen verletzt und zahlreiche Gebäude, Strom- und Gasleitungen beschädigt worden.
Sonntag, 9. Februar
Drohnen über Bundeswehr-Basis: Patriot-Stützpunkt ausspioniert
Ein Luftwaffen-Stützpunkt an der Nordsee, auf dem auch ukrainische Soldaten ausgebildet werden, ist nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) mutmaßlich Zielscheibe eines großangelegten Spionageversuchs mit Drohnen gewesen. Lesen Sie hier mehr über die Vorfälle und wer dahinterstecken könnte.
Vermehrte russische Angriffe
Ein paar Tage ließ der Druck russischer Truppen in der Ukraine nach, doch die Pause scheint vorbei zu sein. Der ukrainische Generalstab verzeichnete vermehrte Angriffe. Die Bergbaustadt Pokrowsk, die vor dem Krieg etwa 60.000 Einwohner hatte, ist seit Monaten umkämpft. Allerdings verlegten sich die Russen darauf, die Stadt nicht direkt einzunehmen, sondern südlich an ihr vorbei vorzustoßen. Lesen Sie hier mehr zur Lage in der Ukraine.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters