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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Rechtsextremisten trauern Knäckebrot-Erbe stirbt bei Flugzeugabsturz

Er war Erbe des Knäckebrot-Imperiums Wasabröd, außerdem Geldgeber der Internettauschbörse The Pirate Bay und Rechtsextremist. Jetzt ist Carl Lundström tot.
Schwedens rechtsextreme Szene trauert um einen ihrer prominentesten Köpfe: Der Knäckebrot-Erbe Carl Lundström ist bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben gekommen.
Wie die Partei Alternativ för Sverige (Alternative für Schweden) mitteilte, war der 64-Jährige am Montag allein mit einer Propellermaschine vom Typ Mooney M-20 in Zagreb gestartet. Lundström wollte in die Schweiz. Über den slowenischen Alpen brach wegen schlechter Wetterbedingungen der Kontakt zur Flugsicherung ab.
Polizei und Bergwacht starteten eine große Suche und entdeckten das Cockpit des Flugzeugs schließlich in einer Berghütte. Die Holzhütte war laut Polizei förmlich in zwei Hälften gespalten. Der tote Pilot konnte erst am Dienstag im Keller der Hütte gefunden und geborgen werden.
Carl Lundström: Vom Wasabröd-Erben zum Pirate-Bay-Finanzier
Inzwischen steht die Identität des Verunglückten fest. Carl Lundström war einer der Erben des Knäckebrot-Giganten Wasabröd. Nach dem Tod seines Vaters wurde die Firma zunächst an den Pharmakonzern Sandoz und später an den italienischen Lebensmittelhersteller Barilla verkauft.
In den folgenden Jahrzehnten sorgte Carl Lundström regelmäßig für Schlagzeilen: 2009 wurde er als wichtiger Geldgeber der Internettauschbörse The Pirate Bay verurteilt. Lundström kassierte wegen Beihilfe zur Verletzung des Urheberrechts eine viermonatige Haftstrafe, außerdem musste er zusammen mit den drei Gründern der Filesharingplattform umgerechnet fünf Millionen Euro Schadensersatz zahlen. Lundström hatte unter anderem Server gesponsert. "Ohne seine Unterstützung hätte The Pirate Bay nie starten können", erklärte damals ein Sprecher der Tauschplattform.
Lundström leugnete den Holocaust
Zudem gab Lundström zahlreichen rechten Bewegungen und Splitterparteien Geld. In den 1980er Jahren war er Mitglied der rassistischen Organisation Bevara Sverige Svenskt (auf Deutsch etwa: "Schweden soll schwedisch bleiben"), die aus der radikalen Neonazi-Szene entstanden war und aus der später die rechtspopulistischen Schwedendemokraten hervorgingen. Zuletzt engagierte sich Lundström in der Partei Alternativ för Sverige, die sich noch rechts von den Schwedendemokraten positioniert.
Die Partei Alternativ för Sverige nannte Lundström in einem Nachruf nun eine "Legende des schwedischen Nationalismus". Seine rechtsextreme Gesinnung machte Lundström unter anderem bei Facebook deutlich: 2020 leugnete er einen Tag nach dem Holocaust-Gedenktag den industriellen Massenmord der Nazis. Die "Gaskammergeschichten" seien von Anfang an eine Lüge gewesen, schrieb er. Die Nazis hätten "ihr Bestes getan", um die KZ-Häftlinge "aller Rassen und Glaubensrichtungen unter schwierigen Umständen" am Leben zu halten.
- facebook.com: Beitrag der Partei Alternativ för Sverige vom 11. März 2025
- policija.si: "Letalska nesreča na Veliki planini: vlagamo vse napore v to, da bi čimprej našli pilota" (Slowenisch)
- expressen.se: "Carl Lundström död i flygkrasch" (Schwedisch)
- euronews.com: "Swedish Pirate Bay backer Carl Lundström dies in Slovenia plane crash" (Englisch)
- kleinezeitung.at: "Flugzeugabsturz: Leiche des Piloten aus Berghütte geborgen"
- spiegel.de: "Rechtspopulist finanziert Internet-Tauschbörse"
- expo.se: "Förintelseförnekande och krigsretorik – Möt AFS-kandidater i kyrkovalet" (Schwedisch)