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Russische Studie: Daran sterben die meisten Soldaten


Studie überrascht
Daran sterben russische Soldaten am häufigsten

Von t-online, wan

Aktualisiert am 18.10.2024 - 02:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein russischer Soldat in der Region Kursk: Neben veralteter Ausrüstung kämpft Russlands Armee auch mit internen Problemen.Vergrößern des BildesEin russischer Soldat in der Region Kursk: Die meisten Soldaten sterben durch Explosionen. (Quelle: IMAGO/Sergey Bobylev)

Russische Wissenschaftler haben die Todesursachen von Soldaten untersucht und kommen zu einem überraschenden Ergebnis. Moderne Waffen spielen dabei eine große Rolle.

Die russischen Verluste im Krieg gegen die Ukraine sind hoch. Nach Schätzungen des britischen Verteidigungsministeriums sind allein im Mai und Juni 70.000 russische Soldaten ums Leben gekommen. Jetzt hat eine russische Studie untersucht, was die häufigste Todesursache bei Putins Truppen ist.

Wie das unabhängige russische Nachrichtenportal "Verstka" aus einem Bericht des russischen "Military Medical Journal" zitiert, sticht bei den Untersuchungen eine Ursache besonders hervor. Die Autoren hatten tödliche Verletzungen bei Soldaten in bewaffneten Konflikten untersucht, heißt es in dem Bericht. Dabei wurde zwar nicht ausdrücklich die Ukraine erwähnt, dort befinden sich aber die weitaus meisten russischen Truppen im Krieg.

Der Kopf wird am häufigsten verletzt

Der Studie zufolge sollen 74,5 Prozent der gefallenen Soldaten einer Explosion zum Opfer gefallen sein. Diese werden verursacht durch Granaten, Minen und Raketen sowie Sprengkörper, die von Drohnen abgeworfen werden.

Eine Tabelle zur Verteilung von isolierten und kombinierten Verletzungen bei Gefallenen zeigt, dass der Kopf mit 52 Prozent am häufigsten betroffen ist. Ebenfalls oft verletzt sind der Brustbereich (48,5 Prozent) und die unteren Extremitäten (35,7 Prozent).

Die Statistik verdeutlicht zudem, dass kombinierte Verletzungen häufiger vorkommen als isolierte, insbesondere im Bereich des Brustkorbs und des Bauches.

Die Autoren der Studie erklären die Verletzungen mit der zunehmenden Stärke und Zerstörungskraft der in dem Konflikt eingesetzten Waffen, insbesondere der M30A1-Raketen, die von dem Mehrfachraketenabschusssystem Himars abgefeuert werden. Die Raketen stammen aus amerikanischer Bauart, sind mit GPS ausgestattet und können bis zu 92 Kilometer weit fliegen.

Eine der 100 Kilogramm schweren, hochexplosiven Raketen kann bis zu 182.000 vorgeformte Fragmente enthalten, die beim Aufschlag mit hoher Geschwindigkeit Soldaten in einem weiten Umkreis treffen können.

Todesfälle auch durch eigenes Verschulden

Nicht immer sind es gegnerische Angriffe, die zum Tod führen, berichtet "Verstka" aus der Studie. Demnach hätte es auch Tote bei Versuchen gegeben, nicht explodierte Granaten wegzuwerfen.

Verletzungen durch Schusswaffen stehen an zweiter Stelle und machen der Studie zufolge 14,7 Prozent der Todesfälle aus. Andere Todesursachen sind Stichwunden, Erstickung, Ertrinken, Vergiftungen und Erkrankungen an Organen wie Leber und Herz.

Die Studie zeigt, wie wirksam die modernen Artilleriesysteme der Ukraine sind. Sie dürfte die Bestrebungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj unterstützen, der die Lieferung von weiteren weitreichenden Waffensystemen vom Westen verlangt. Diese hatte er zuletzt in einem von ihm vorgelegten "Siegesplan" gefordert.

Beim Treffen am heutigen Freitag zwischen dem US-Präsidenten Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz könnte es ebenfalls um die Frage gehen, ob die USA und Deutschland ihren Widerstand gegen die Nutzung weiterreichender Waffen aufgeben.

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