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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Lage im Ukrainekrieg Hier nutzt Putin die ukrainische Kursk-Offensive aus
Russland ist es bislang nicht gelungen, ukrainische Tuppen in der Region Kursk zurückzuschlagen. Doch an anderer Stelle rücken Putins Truppen weiter vor.
Eine Woche nach der ukrainischen Offensive in der russischen Provinz Kursk kontrollieren die ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge ein Gebiet von der Größe der Insel Rügen und mindestens 28 Dörfer.
Doch während die ukrainische Armee in der Region Kursk militärische Erfolge verzeichnen kann, gelingen den Russen in den anderen umkämpften Regionen Geländegewinne. t-online gibt Ihnen einen Überblick.
Russische Fortschritte bei Donezk
Besonders in der Region Donezk machen die Russen laut dem Institute for the Study of War (ISW) Fortschritte. Da Kiew für seine Kursk-Offensive Truppen aus den Frontgebieten abziehen musste, ist es auf der gesamten Breite der Donezk-Front zu russischen Angriffen gekommen. Besonders in der Region der seit Monaten umkämpften Stadt Tschassiw Jar konnten russische Einheiten Geländegewinne verzeichnen. Laut Informationen des ISW konnten die Russen nun im Norden und im Osten der Stadt Einheiten in Stellung bringen.
Auch im Südosten der Stadt in der Nähe der Dörfer Iwaniwske und Klischtschijiwka soll es in den vergangenen Tag zu Kämpfen gekommen sein. Ein weiteres Ziel der Russen ist das Dorf Nju-Jork. Hier sollen einem Bericht der "Financial Times" zufolge die ukrainischen Truppen nach dem Beginn der Kursk-Offensive so dünn aufgestellt sein, dass eine Einnahme des Orts mit dem kuriosen Namen nur noch eine Frage der Zeit sei. Lesen Sie hier mehr dazu.
Auch mit der Einnahme der Stadt Torezk sei laut dem Bericht aufgrund der verringerten Präsenz ukrainischer Truppen in der Region zu rechnen. Die Orte Iwaniwka, Lysychne und Zhelanne weiter im Norden sollen sich schon unter russischer Kontrolle befinden.
Berichte über russische Vorstöße in Luhansk
Ebenso wie in der Region Donezk attackieren auch in der Region Luhansk russische Truppen über die komplette Breite der Front. Laut dem ISW konzentrieren sich die Vorstöße der Russen aber vor allem auf die sogenannte Swatowe-Kreminna-Linie, welche sich zwischen den beiden Städten Swatowe und Kreminna erstreckt und damit strategisch wichtig zwischen den Großstädten Charkiw und Luhansk liegt.
Die Russen sollen versuchen, die Frontlinie an dieser Stelle weiter nach Westen zu schieben. Russische Militärblogger berichten, dass es Putins Truppen auch gelungen sei, im weiter nördlich gelegenen Berestowe ukrainische Einheiten weiter zurückzudrängen. Die Russen sollen es darauf abgesehen haben, die in Richtung Charkiw führende Autobahn N-26, einzunehmen.
Ukraine bei Verteidigung von Charkiw in Bedrängnis
Wie das ISW berichtet, sollen russische Einheiten bis ins Zentrum der nordöstlich von Charkiw gelegenen Stadt Wowtschansk vorgestoßen seien. Auch im Osten von Wowtschansk bei Tykhe soll es zu Kämpfen zwischen russischen und ukrainischen Einheiten gekommen sein.
Russische Militärblogger berichten, dass sich die ukrainischen Einheiten seit Beginn der Kursk-Offensive primär auf die Verteidigung der eigenen Stellungen in der Region konzentrieren und die russischen Einheiten mit massiven Drohnenangriffen unter Beschuss nehmen. Auch die Russen scheinen zu versuchen, die eroberten Positionen weiter auszubauen und die Logistik und Kommunikation zwischen den eingenommenen Ortschaften auszubauen.
- understandingwar.org: "Russian Offensive Campaign Assessment, August 12, 2024" (englisch)
- ft.com: "How Ukraine pulled off its biggest gamble: invading Russia" (englisch)
- deutschlandfunk.de: "Ukraine besetzt weitere russische Ortschaften" (audio)
- x.com: Post von @NikGerassimow