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Ukraine-Krieg: New York in Donezk könnte fallen – die Lage


Russische Angriffe im Donbass
Als Nächstes könnte das ukrainische New York fallen

Von t-online, sic

12.08.2024Lesedauer: 3 Min.
UKRAINE-CRISIS/CHASIV-YARVergrößern des BildesEin ukrainischer Soldat feuert eine Haubitze auf russische Stellungen in der Region Donezk ab: Im Donbass toben derzeit die schwersten Gefechte. (Quelle: Stringer/reuters)

In der ostukrainischen Region Donezk macht Russland weiter Geländegewinne. Eine der am heißesten umkämpften Orte ist eine Kleinstadt mit einem kuriosen Namen.

Schon seit 2014 liegt New York unmittelbar an der Frontlinie. Seit Wochen nimmt die Intensität der Angriffe zu: Artilleriegeschosse und Gleitbomben zerstören nach und nach ganze Straßenzüge. Schon bald, "sogar morgen", könnte die Stadt an Russland fallen, berichten Soldaten.

Nein, gemeint ist nicht der Big Apple, die gleichnamige Millionenmetropole an der Ostküste der USA. New York, das ist auch eine Kleinstadt im Osten der Ukraine, die seit dem Beginn des bewaffneten Konflikts zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Separatisten im Donbass 2014 fast direkt an das von Russland besetzte Gebiet angrenzt.

Deutsche Siedler gaben dem Ort seinen Namen

Das ukrainische New York hat seinen Namen erst vor drei Jahren wieder erhalten. Deutsche mennonitische Sieder hatten den Ort im 18. Jahrhundert gegründet. Die Sowjets benannten New York dann in Nowhorodske um. Am 1. Juli 2021 entschied das ukrainische Parlament auf eine Bürgerinitiative hin, dem Ort wieder seinen alten Namen New York zurückzugeben.

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Woher dieser Name stammt, darum ranken sich diverse Legenden. Möglicherweise haben die deutschen Siedler New York nach dem Ort Jork westlich von Hamburg benannt. Angeblich aber soll auch ein früherer Bürgermeister mit einer US-Amerikanerin aus der Millionenmetropole verheiratet gewesen sein. Oder aber ein zugezogener US-Bürger und Unternehmer benannte die Kleinstadt nach dem Big Apple.

Seit 2014 Frontstadt

Vor Russlands großangelegter Invasion in die Ukraine lebten rund 10.000 Menschen in New York. Die Umbenennung sollte der Stadt neuen Schub verleihen, Investoren anlocken – doch Russlands Angriffskrieg machte diesen Plänen den Gar aus. Bereits zwischen 2014 und 2021 wurden mehr als 100 Gebäude in New York durch Beschuss zerstört. Seit 2022 hat die Intensität des Beschusses zugenommen – und nun könnte die Stadt fallen.

In den vergangenen Monaten hat es vor allem Hiobsbotschaften aus dem Ort gegeben. So beklagten Soldaten des 206. Bataillons der ukrainischen Armee Anfang Juli, dass ihnen zu wenig Unterstützung gegeben worden sei, während die russische Offensive in dem Gebiet an Fahrt aufnahm. Zudem sei die Führung durch die übergeordnete Einheit mangelhaft gewesen. So konnte Russland weiter vorrücken.

Video | Selenskyj spricht erstmals über Vorstoß auf russisches Gebiet
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Quelle: reuters

"Die schweren Gefechte werden fortgeführt"

Anfang August erklärte die russische Armee, New York vollständig erobert zu haben. Dazu kursiert ein Video in sozialen Netzwerken ein Video, das zeigt, wie russische Soldaten die Flagge Russlands auf einem Gebäude in dem Ort hissten. Ukrainische Beamte wiesen das zurück: "Bis jetzt wurde New York nicht von Russland eingenommen, die schweren Gefechte werden fortgeführt", erklärte Andrij Kowalenko, Leiter der Abteilung für Desinformationsbekämpfung beim Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine.

Am vergangenen Dienstag startete die Ukraine eine Militäroperation in der russischen Grenzregion Kursk. Militärexperten sind noch uneins über die möglichen Ziele der Ukraine. Eine Möglichkeit könnte jedoch sein, dass die Ukraine Russland dazu zwingen will, Kräfte aus dem Donbass abzuziehen, um die in Kursk einzusetzen. Das würde der Ukraine Luft an einem Abschnitt der Front verschaffen, der zuletzt von den heftigsten Kämpfen gezeichnet war.

Christopher Miller, Korrespondent der "Financial Times" in Kiew, berichtet jedoch, dass wohl auch die Ukraine eigene Einheiten aus Donezk abgezogen hat, um Kursk anzugreifen. Diese hätten ihm gesagt, sie erwarteten die Einnahme von New York. "Es könnte sogar schon morgen passieren", zitiert Miller einen von ihnen in einem mittlerweile gelöschten Beitrag auf der Plattform X.

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