Ukraine: Neue russische Drohne Gerbera aufgetaucht

Neue russische Drohne

Gerbera bringt den Tod in die Ukraine

Eine neue russische Drohne ist in der Ukraine gesichtet worden. Benannt ist sie nach einer beliebten Blume.

Nach ukrainischen Berichten in Medien und sozialen Netzen sind vor wenigen Tagen erstmals russische Drohnen eines neuen Typs eingesetzt worden. Ein Exemplar ist dem ukrainischen Militär wohl in die Hände gefallen.

Es handelt sich dabei um Gerbera-Drohnen, so etwas wie die kleine Schwester der gefürchteten Shahed-Modelle iranischer Bauart und benannt nach der beliebten Topfpflanze. Ein Exemplar sei Ende Juli nahe Kiew entdeckt worden, so die Medienberichte. Am Sonntag hatte das russische Militär auf Telegram ebenfalls über diese Drohne berichtet, die von einer Einheit namens "Stalins Falken" eingesetzt werden soll. Diese soll in enger Verbindung mit der ökonomischen Sonderzone in Alabuga stehen, in der bislang Shahed-Drohnen zusammengebaut werden.

Drohne wird in drei Versionen gebaut

Die Gerbera ist eine kleinere Ausführung der Geran-Drohnen, wie die iranischen Shahed in Russland genannt werden. Sie besteht weitgehend aus aufgeschäumtem Plastik und soll in drei Versionen verfügbar sein: als Kamikaze-Drohne, als Aufklärer oder als Ablenkungs-Flugkörper.

Die nun in der Ukraine gefundene Drohne war wohl nicht mit Sprengstoff ausgestattet. Die Drohne hat eine Flügelspannweite von etwa 2,5 Metern und eine Rumpflänge von etwas mehr als zwei Metern. Angetrieben wird sie von einem Miniatur-Benzinmotor, der einen am Heck angebrachten Schubpropeller antreibt.

Die für einen Angriff verwendete Version soll nach einem Bericht des ukrainischen "Defense Express" eine Kamera besitzen, die Bilder an die Person schickt, die die Drohne steuert. Die Daten werden über eine Internetverbindung übertragen, die per SIM-Karte aufgebaut wird. Das bedeutet, so die Experten, dass es von den Fähigkeiten des steuernden Soldaten abhängt, wie präzise sie ein Ziel treffen kann.

Die Shahed-Drohnen hingegen können eigenständig zuvor eingegebene Zielkoordinaten erreichen. Damit hat die Gerbera-Drohne ein geringeres Einsatzgebiet. Die Reichweite könnte, so schätzt "Defense Express", bei 300 Kilometern liegen.

Wichtiger Teil der russischen Angriffsstrategie

Neben der Kamikaze-Version könnten sogenannte Attrappen-Versionen eine billige Möglichkeit darstellen, die ukrainische Luftabwehr in die Irre zu führen und auf diese mit teuren Raketen zu schießen, während andere Drohnen und Raketen durchs Netz der Abwehr schlüpfen können.

Russland hatte am Mittwoch die Ukraine erneut mit Drohnen angegriffen, das ukrainische Militär gab an, 86 Shaded-Flugkörper abgefangen zu haben. Es sei eine der massivsten Angriffswellen bisher aus der Luft gewesen, hieß es.

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Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs gegen die Ukraine setzt die russische Armee Drohnen unter anderem aus iranischer Produktion ein. Sie sind weitaus günstiger als Raketen und können Ziele sehr präzise treffen. Sie werden auch deshalb in großer Zahl in Schwärmen eingesetzt, um die ukrainische Luftabwehr zu überfordern. Der Ukraine ist es mehrfach gelungen, eigene Drohnen bis weit ins russische Hinterland fliegen zu lassen und dort Flugplätze, Munitionslager und Öldepots anzugreifen.