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Lech Wałęsa schreibt Brief an Trump: "Wir sind entsetzt"


Freiheitskämpfer
Wałęsa schreibt Brief an Trump: "Wir sind entsetzt"

Von t-online, afp, reuters, cc

Aktualisiert am 04.03.2025 - 01:06 UhrLesedauer: 2 Min.
Lech Wałęsa bei einer Veranstaltung im polnischen Krakau.Vergrößern des Bildes
Lech Wałęsa bei einer Veranstaltung im polnischen Krakau. (Quelle: IMAGO/Beata Zawrzel)
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Polens Freiheitsikone Lech Wałęsa schaltet sich in den Streit zwischen Trump und Selenskyj ein. In einem Brief an den US-Präsidenten erhebt er schwere Vorwürfe.

Auf der ganzen Welt hat der öffentlich ausgetragene Streit Donald Trumps mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für Bestürzung gesorgt. Auch in Polen. Nun hat der frühere polnische Präsident Lech Wałęsa Trump einen Brief geschrieben, in dem er sein "Entsetzen" über den Vorfall im Weißen Haus ausdrückt.

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"Wir haben Ihr Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Entsetzen und Abscheu verfolgt", heißt es in dem Brief, der von 39 ehemaligen polnischen politischen Gefangenen unterzeichnet wurde und den Wałęsa auf Facebook veröffentlichte.

Offenbar fühlte Wałęsa sich angesichts der Bilder von dem Streitgespräch, das am Freitag im Weißen Haus stattgefunden hatte, an düstere Zeiten erinnert. So verglich er die Atmosphäre während des Eklats zwischen Trump, US-Vize-Präsident J. D. Vance und Selenskyj mit der "vor kommunistischen Gerichten" oder bei Verhören durch den kommunistischen Geheimdienst. "Wir sind schockiert, dass Sie Präsident Wolodymyr Selenskyj auf die gleiche Weise behandelt haben".

Der frühere Anführer der Gewerkschaft Solidarność und Friedensnobelpreisträger Wałęsa spielte beim Fall des Eisernen Vorhangs eine entscheidende Rolle. Er war es, der mit anderen Oppositionellen immer wieder die Danziger Werften bestreikte, gemeinsam gründeten sie eine Gewerkschaft. Wałęsa wurde dafür interniert und unter Hausarrest gestellt. Letztlich trugen er und seine Mitstreiter entscheidend dazu bei, das kommunistische Regime in Warschau in die Knie zu zwingen – trotz fortwährender Repressionen und der tödlichen Bedrohung durch die Sowjetherrscher in Moskau und deren Besatzungstruppen in Polen.

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Wałęsa: "Diese Garantien sind bedingungslos"

Wałęsa dürfte also wissen, wovon er spricht, wenn er den Freiheitskampf der Ukrainer preist. "Wir finden Ihre Erwartung von Respekt und Dankbarkeit für die materielle Hilfe der USA für die Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland beleidigend", schrieben Wałęsa und rund 40 weitere ehemalige Gegner des Kommunismus. Die Dankbarkeit gebühre "den heldenhaften ukrainischen Soldaten, die ihr Blut vergossen haben, um die Werte der freien Welt zu verteidigen".

Die Unterzeichnenden forderten die USA auf, die Sicherheitsgarantien einzuhalten, die sie der Ukraine 1994 nach dem Zerfall der Sowjetunion gegeben haben. "Diese Garantien sind bedingungslos. Darin findet sich kein Wort darüber, dass diese Hilfe als wirtschaftlicher Austausch zu behandeln sei", hieß es in dem Brief mit Blick auf das Budapester Memorandum. Darin haben die USA, Russland und Großbritannien der Ukraine, Belarus und Kasachstan ihre Souveränität in den bestehenden Grenzen garantiert. Im Gegenzug gaben die drei früheren Sowjetrepubliken die auf ihrem Gebiet stationierten sowjetischen Atomwaffen an Russland.

Der 81-jährige Wałęsa war bei den ersten demokratischen Wahlen in Polen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zum Staatspräsidenten gewählt worden. Seine Präsidentschaft (1990 bis 1995) gilt als mäßig erfolgreich, auch waren vor einigen Jahren Vorwürfe einer mutmaßlichen Tätigkeit für den kommunistischen Geheimdienst laut geworden. Wałęsa hat diese Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist er ein treuer Verbündeter und Unterstützer des Nachbarlandes.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP und Reuters

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