t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikUkraine

Medwedew fordert: Russland muss Invasion ausweiten | Krieg in der Ukraine


Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Medwedew fordert: Russland muss Invasion ausweiten


Aktualisiert am 08.08.2024 - 07:31 UhrLesedauer: 15 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Dmitri Medwedew: Der ehemalige russische Präsident fällt immer wieder durch seine harte Wortwahl gegenüber dem Westen auf.Vergrößern des Bildes
Dmitri Medwedew: Der ehemalige russische Präsident galt früher als moderat – hat sich aber seit einigen Jahren zum Hardliner entwickelt. (Quelle: Pavel Bednyakov/imago)

An der ukrainisch-russischen Grenze gibt es schwere Kämpfe. Ein russischer Reporter wurde schwer verletzt. Alle Informationen im Newsblog.

Medwedew: Russland muss Invasion in der Ukraine ausweiten

07.11 Uhr: Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, droht angesichts des ukrainischen Vorstoßes in die russische Grenzregion Kursk mit einer Ausweitung der Invasion in der Ukraine. Der russische Militäreinsatz dürfe sich nicht mehr nur darauf beschränken, die Gebiete in der Ukraine zu sichern, die Russland als sein Gebiet betrachte, sagt der Ex-Präsident. Vielmehr sollten die Streitkräfte in Richtung der Städte Odessa, Charkiw, Dnipro, Mykolajiw, Kiew und darüber hinaus drängen. Der Vormarsch werde erst dann eingestellt, wenn es Russland für vorteilhaft halte.

Ukrainische Truppen sind russischen Angaben zufolge bei einem Gegenangriff weit auf russisches Gebiet in der Region vorgestoßen. Es soll zu heftigen Kämpfen gekommen sein. In der Region wurde der Notstand ausgerufen. Die Ukraine hat sich dazu bislang nicht geäußert. Medwedew galt früher als pro-westlicher Modernisierer, hat sich seit Beginn des Ukraine-Krieges aber zu einem Hardliner entwickelt.

Russische Militärblogger kritisieren Militärführung

3.07 Uhr: Mehrere russische Militärblogger haben das russische Militärkommando scharf kritisiert, weil es die Vorbereitungen für die ukrainische Offensiv in der Oblast Kursk nicht erkannt hat. Die Online-Kommentatoren bemängelten, dass die russischen Streitkräfte den ukrainischen Angriff hätten verhindern müssen. Moskau habe gewusst, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Region Kräfte und Mittel anhäuften, berichtete das Institute for the Study of War (ISW).

Einige Blogger beklagten, dass die unzureichende Reaktion des russischen Militärkommandos auf Unterschätzung der ukrainischen Truppenverstärkungen, zu große Zuversicht in die russischen Verteidigungen im Grenzgebiet, falsche Annahmen über die Erschöpfung der ukrainischen Streitkräfte oder unzutreffende Berichte über die aktuelle Lage zurückzuführen sei. Ein prominenter russischer Blogger kritisierte Verteidigungsminister Andrei Beloussow dafür, dass er bei seinem Amtsantritt als Verteidigungsminister es versäumt habe, ineffektive Kommandeure zu entfernen.

Ein anderer Militärblogger schrieb laut ISW, dass die ukrainischen Offensivoperationen in der Oblast Kursk bewiese, dass das russische Militärkommando "strategische Fehlkalkulationen" gemacht habe und dass Vetternwirtschaft im russischen Militär ineffektive Militärbeamte schütze.

Prominenter russischer Reporter in Kursk verletzt

2.45 Uhr: Der prominente russische Propagandist und kremlnahe Fernsehreporter Jewgeni Poddubny ist bei einem Angriff auf das russische Gebiet Kursk am Mittwoch verletzt worden, meldet die staatliche russische Medienagentur Rossiya 24. Der 40-jährige Poddubny ist einer der führenden kremlnahen Reporter Russlands, der über russische Konflikte in Syrien, Georgien und der Ukraine berichtet hat. Das russische Gesundheitsministerium erklärte, Poddubny sei bei Bewusstsein und liege in einem örtlichen Krankenhaus "auf der Intensivstation".

Ukraine: Haben russisch besetzte Insel gestürmt

1.10 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine russisch besetzte Insel im Schwarzen Meer gestürmt. Beim Angriff auf die sogenannte Tendra-Nehrung seien russische Soldaten getötet und Ausrüstung beschädigt worden. Lesen Sie hier mehr über die Attacke und was Russland dazu sagt.

Mittwoch, 7. August

Gouverneur in Kursk erklärt Notstand

20.03 Uhr: In der russischen Region Kursk ist inmitten einer ukrainischen Bodenoffensive der Notstand ausgerufen worden. Dies teilt der Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, in einem Posting auf der Nachrichten-App Telegram mit. Die Ukraine ist bei einem Gegenangriff weit auf russisches Gebiet bei Kursk vorgestoßen. Die Offensive hatte nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums am Dienstag begonnen und am Mittwoch den Nordwesten der Stadt Sudscha erreicht.

Russland verstärkt wegen Kämpfen Schutz von AKW Kursk

19.43 Uhr: Aufgrund des ukrainischen Vorstoßes ins russische Grenzgebiet Kursk hat die russische Nationalgarde den Schutz des Atomkraftwerks Kursk verstärkt. Außerdem seien zusätzliche Kräfte für die Bekämpfung von Sabotage- und Aufklärungstrupps in den Gebieten Kursk und Belgorod herangezogen worden, teilt die Behörde mit. Das geschehe in Kooperation mit den russischen Grenztruppen und der Armee. Das Atomkraftwerk mit vier Blöcken und einer Leistung von fast zwei Gigawatt befindet sich nur gut 60 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Tags zuvor hatten ukrainische Truppen unterstützt von Panzern und Artillerie die russische Grenze vom Gebiet Sumy aus bei Sudscha überschritten. Unbestätigten Berichten zufolge seien sie dabei bis zu 15 Kilometer in Richtung des AKWs vorgedrungen. Die Ukraine wehrt sich seit über zweieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion.

Video | Ukraine stößt auf russisches Gebiet bis nach Kursk vor
Militärischer Vorstoß der Ukraine auf russisches Gebiet bis nach Kursk.
Quelle: Glomex

Generalstabschef: 1.000 ukrainische Soldaten in Russland

17.08 Uhr: Moskaus Generalstabschef Waleri Gerassimow gibt die Zahl der ukrainischen Soldaten im russischen Grenzgebiet der Region Kursk mit bis zu 1.000 an. Inzwischen seien mindestens 100 von ihnen getötet und 215 verletzt worden, sagt Gerassimow bei einer vom Kreml im Nachrichtenkanal Telegram übertragenen Videoschalte mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Kremlchef lässt sich über die Lage in der aus der benachbarten Ukraine angegriffenen Region Kursk informieren. Zu Verlusten auf russischer Seite gibt es keine Angaben.

Der Vormarsch der Ukrainer sei gestoppt worden, sagt Gerassimow: "Die Operation wird mit einer Zerschlagung des Gegners und der Rückkehr an die Staatsgrenze beendet." Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte noch am Dienstag behauptet, es habe keinen Durchbruch von ukrainischer Seite gegeben. Nun räumt das Militär ein, dass Einheiten in russisches Staatsgebiet eingedrungen seien.

Russische Militärblogger sprachen davon, dass der Vormarsch weitergehe und auch elf Ortschaften unter Kontrolle des Gegners seien. Das war weder von offizieller Seite bestätigt, noch unabhängig überprüfbar. Nach offiziellen Angaben waren bei den seit Dienstag andauernden Kämpfen mindestens drei Menschen getötet und mehr als 20 verletzt worden. Aus den beschossenen Ortschaften flohen nach russischen Behördenangaben Tausende Menschen. Aus Kiew gab es dazu zunächst keine offizielle Stellungnahme.

Putin: Angriffe auf russische Region Kursk sind schwere Provokation

13.52 Uhr: Ukrainische Streitkräfte dringen in die russische Grenzregion Kursk ein. Kremlchef Wladimir Putin hat die Situation vor Ort jetzt zur Chefsache erklärt. Mehr dazu lesen Sie hier. Er wertet die Angriffe als schwere Provokation und wirft ukrainischen Kräften einen "wahllosen Beschuss ziviler Ziele" vor.

Loading...
Loading...

Gouverneur: Tausende aus russischer Grenzregion evakuiert

12.05 Uhr: Angesichts ukrainischer Angriffe sind aus der russischen Grenzregion Kursk nach Angaben des dortigen Gouverneurs tausende Menschen evakuiert worden. "Mehrere Tausend Menschen haben die unter Beschuss befindliche Region mit unserer Hilfe verlassen", teilt der Gouverneur Alexej Smirnow in einer Videobotschaft im Onlinedienst Telegram mit.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website