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Russische Panzerkolonne: Ukraine gelingt vernichtender Schlag gegen Russland


Herbe Verluste
Vorstoß russischer Panzer endet in "Massaker"

Von t-online, cc

Aktualisiert am 03.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Angriff aus der Luft: Hier wurden gleich mehrere Panzerfahrzeuge zerstört. (Quelle: t-online)

Eine russische Panzerkolonne wird im ukrainischen Artilleriehagel aufgerieben. Militärblogger sprechen danach von Inkompetenz der Kommandeure.

Die ukrainischen Streitkräfte befinden sich in einer schwierigen Lage. Der Armee fehlt es an Munition, vor allem aber auch an Personal. Die Kämpfer, die an der Frontlinie ausharren, sind erschöpft und warten zum Teil seit Monaten auf eine Pause. Da der Westen mit den versprochenen Militärhilfen nicht hinterherkommt, kündigte Präsident Wolodymyr Selenskyj jüngst an, man werde sich wohl oder übel von einigen Frontabschnitten zurückziehen müssen, wenn es so weitergeht.

Dennoch gelingt den ukrainischen Soldaten immer wieder einmal auch ein Erfolgserlebnis im Kampf gegen den russischen Aggressor. So auch am Ostersamstag an der Front bei der Stadt Awdijiwka. Dort unternimmt die russische Armee an diesem Tag einen Vorstoß in Richtung der Ortschaft Umanske. Bilder zeigen, wie eine Kolonne aus 48 Panzern und gepanzerten Fahrzeugen auf einer Straße von Tonenke nach Umanske vorstößt – laut Militärexperten war es eine der größten Kolonnen dieser Art in diesem Krieg bisher.

Doch dann kommt der Angriff im ukrainischen Artilleriehagel zum Erliegen. Die Verteidiger bieten alles auf, was ihnen zur Verfügung steht und sorgen dafür, dass der russische Vorstoß in einem Desaster endet. Vermutlich mit einer Kombination aus Artillerie, Panzerabwehrraketen, Minen und Drohnen werden die Angreifer aufgehalten. 12 Panzer und acht gepanzerte Fahrzeuge des 6. Regiments der 90. russischen Panzerdivision sind am Ende manövrierunfähig, ihre Besatzungen tot, verletzt oder geflohen.

Russische Kommandeure stehen in der Kritik

Dass es den ukrainischen Verteidigern gelingt, mehr als ein Drittel der russischen Panzerkolonne zu zerstören, sorgt bei den Ukrainern anschließend für Spott. "Manchmal ist das Ausmaß an Dummheit und Unüberlegtheit doch erstaunlich, ... Fleisch stirbt im Dutzend für die Ambitionen eines kleinen Mannes", heißt es auf dem "Telegram"-Kanal der 25. Luftlandebrigade der ukrainischen Streitkräfte. Und ein Mitglied der ukrainischen Marinebrigade meint bei X: "Völliger Wahnsinn".

Der "kleine Mann" ist Russlands Tyrann Wladimir Putin. Er und seine Generäle setzen offenbar alles daran, die derzeitige strukturelle Schwächung der ukrainischen Armee militärisch auszunutzen. Putin will Fakten schaffen.

Tatsächlich zeigt der gescheiterte Angriff der russischen Streitkräfte zweierlei. Nachdem Russlands Truppen nach der Einnahme der monatelang umkämpften Stadt Awdijiwka zunächst nur Infanterievorstöße unternommen hatten, mutmaßlich aufgrund der hohen Verluste an Mensch und Material, ist sie nun wieder in der Lage auch mit größeren, motorisierten Einheiten anzugreifen. Offenbar ist der russische Nachschub an der Frontlinie in der Region Donezk angekommen.

Zum anderen zeigt es aber auch, dass die russische Armee auf der taktischen Ebene nach wie vor nicht immer klug agiert. Das Magazin "Forbes" spricht sogar von einem "Panzer-Massaker" angesichts der heftigen Verluste bei Tonenke. Ein russischer Militärblogger wirft den russischen Kommandeuren taktische Inkompetenz vor; sie seien mehr an ihren eigenen Karrieren als am Leben ihrer Soldaten interessiert.

Versehentlich Bomben auf eigenes Gebiet geworfen?

Wie die US-Denkfabrik ISW in ihrem Report vom 1. April schreibt, verzeichnen die Russen trotz zahlreicher Attacken lediglich ein "marginales Vorankommen" in der Region um Awdijiwka, der Krieg an der Front südwestlich von Donezk erschöpfe sich derzeit vor allem in "Positionskämpfen", analysiert auch das "Center for Strategic Studies".

Nichtsdestotrotz gelingt es den Ukrainern weiterhin mit vereinzelten Aktionen, das russische Vorrücken zu bremsen. Fakt ist aber auch: Das Momentum liegt bei der russischen Armee. Sie drängt die ukrainischen Verteidiger langsam, aber stetig tiefer in das ukrainische Territorium zurück.

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Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu unterstrich am Dienstag, die russische Armee dränge die "ukrainischen Verbände nach Westen zurück". Laut russischen Medien sagte Schoigu bei einem Treffen von Kommandeuren, die russischen Streitkräfte hätten seit Neujahr 403 Quadratkilometer Territorium erobert und im März die Kontrolle über fünf Städte und Dörfer in der Ostukraine erlangt. Der ukrainische Präsident Selenskyj bestritt die Aussagen Schoigus.

Wie das russische Oppositionsportal "Astra" berichtete, soll der russischen Armee in der Region Belgorod einen Tag nach dem verheerenden Rückschlag bei Tonenke erneut ein schwerer Fehler unterlaufen sein. Demnach warfen Putins Streitkräfte am Ostersonntag versehentlich zwei FAB-500-Gleitbomben über der Stadt Belgorod ab. Belgorod gehört zu Russland. Es soll laut Astra bereits das sechzehnte Mal in den vergangenen zwei Wochen gewesen sein, dass Bomben fälschlicherweise auf eigenem Staatsgebiet abgeworfen wurden.

Verwendete Quellen
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