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Ukraine: Frankreichs Generäle werden bei Bodentruppen konkreter


Innerhalb von wenigen Tagen bereit
Bodentruppen in der Ukraine? Französischer General nennt Zahlen

Von t-online
Aktualisiert am 22.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Französische Soldaten (Symbolbild): Frankreich hat erstmals eine Hyperschallrakete getestet.Vergrößern des Bildes
Französische Soldaten (Symbolbild): Ein General hat sich zu Bodentruppen in der Ukraine geäußert. (Quelle: Aventurier Patrick/ABACA/imago-images-bilder)
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Frankreich befeuert erneut die Diskussion über westliche Bodentruppen in der Ukraine. Der Chef der Armee nennt jetzt Zahlen.

Aus Frankreich kommen nun auch Stimmen aus der Militärführung, was einen möglichen Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine angeht. Zuerst hatte Präsident Emmanuel Macron diese ins Gespräch gebracht. Jetzt äußern sich zwei seiner höchsten Generäle.

In einem Gastbeitrag in der französischen Zeitung "Le Monde" wird der französische Chef der Armee, General Pierre Schill, konkreter. Frankreich könne innerhalb von wenigen Tagen eine Division von 20.000 Soldaten auf die Beine stellen. Insgesamt sei man sogar in der Lage, bis zu 60.000 Soldaten bereitzustellen. "Die Konflikte von heute erfordern ein Überdenken des Begriffs der Truppenstärke. Vorbei sind die Zeiten, in denen man mit 300 Soldaten den Lauf der Geschichte ändern konnte", schreibt Schill.

Um sich vor Aggressionen zu schützen und ihre Interessen zu verteidigen, bereite sich die französische Armee auf "härteste Einsätze" vor, gemäß dem lateinischen Motto "Si vis pacem, para bellum" ("Wenn du den Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor"). "Wie auch immer sich die internationale Lage entwickeln wird, die Franzosen können beruhigt sein: Ihre Soldaten werden vor Ort sein", so Schill.

Generalstabschef: Putins Idee nicht richtig

Der französische Generalstabschef Thierry Burkhard hatte Russland deutlich gemacht, dass die Unterstützung des Westens für die Ukraine über Waffenlieferungen hinausgehen könnte. Der russische Präsident Wladimir Putin habe "sein Manöver mit der Idee aufgebaut, dass der Westen niemals in die Ukraine gehen, sondern nur Waffen liefern wird", sagte General Thierry Burkhard bei einem Besuch seines schwedischen Kollegen in Paris am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz.

Man müsse Putin zeigen, "dass er mit dieser Logik nicht zum Ziel kommen kann, weil diese Idee nicht richtig ist", fügte Burkhard hinzu. Macrons Absicht sei es, Putin klarzumachen, dass "wir uns bewusst sind, was in der Ukraine vor sich geht". Die ukrainische Armee kämpfe "sehr tapfer und bereits mit bemerkenswerter Effizienz", sagte der französische Generalstabschef weiter. Der Krieg werde dann enden, "wenn Russland aufhört anzugreifen". Burkhard betonte, dass Kiew keine Unterstützung in Form von Soldaten gefordert habe – sich die Nato aber auf alle Möglichkeiten vorbereiten müsse.

Russland behauptet: Vorbereitung im Gange

In Russland will man sogar schon erste Beschlüsse aus Paris kennen. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Novosti zitierte den Chef des Auslandsgeheimdienstes SVR, Sergei Narischkin, mit den Worten: "Nach Informationen, die dem russischen SVR vorliegen, wird bereits ein Kontingent für den Einsatz in der Ukraine vorbereitet. Es wird zunächst rund 2.000 Soldaten umfassen." Aus Frankreich gibt es dafür keine Bestätigung. Bislang sind die Truppenentsendungen reine Gedankenspiele.

Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski hatte es vor wenigen Tagen allerdings als offenes Geheimnis bezeichnet, dass westliche Soldaten in der Ukraine seien. "Wie Ihr Kanzler sagte, sind bereits einige Truppen aus großen Ländern in der Ukraine", sagte Sikorski in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur unter Anspielung auf entsprechende Äußerung von Bundeskanzler Olaf Scholz. Auf die Nachfrage, ob es ein Problem sei, dass der Kanzler über das Thema spreche, entgegnete er: "Im Polnischen haben wir den Begriff 'Tajemnica Poliszynela', der ein Geheimnis beschreibt, das jeder kennt."

Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte im Februar den Einsatz von Bodentruppen durch sein Land in der Ukraine nicht ausgeschlossen. Zahlreiche westliche Staaten, darunter Deutschland, distanzierten sich daraufhin. Macron hingegen bekräftigte seine Haltung im März noch einmal.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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