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Ukraine-Krieg: Russland hat das Land in Trümmer gelegt


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Krieg in Bildern
Ein Land in Trümmern – und das Wunder von Butscha


Aktualisiert am 05.07.2023Lesedauer: 4 Min.
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Soldat in Bachmut: In den besonders umkämpften Gebieten in der Ukraine gibt es fast nur noch Ruinen. (Quelle: IMAGO/RIA Novosti)
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Seit mehr als einem Jahr greift Russland die Ukraine mit Kampfjets, Panzern und Raketen an. Zurück bleibt ein Land, das vielerorts in Trümmern liegt. Eindrücke in Bildern.

Kein Tag vergeht, ohne dass Russland aufs Neue die Ukraine angreift. Seit mehr als einem Jahr attackieren die Angreifer ihr Nachbarland mit Drohnen, Panzern, Kampffliegern, Infanterie. Zehntausende, wenn nicht gar Hunderttausende Menschen sind in dem Krieg bereits gestorben, unter ihnen etliche Zivilistinnen und Zivilisten, viele Kinder. Weitere Hunderttausende wurden traumatisiert und in die Flucht getrieben.

Der Krieg hinterlässt im ganzen Land Spuren. Fast überall, besonders stark jedoch im Osten und Süden des Landes, sind die Kriegsschäden sichtbar. Die Zerstörung ganzer Infrastruktur ist derart extrem, dass die Wiederaufbauarbeiten Jahrzehnte dauern werden. t-online gibt einen Überblick in Bildern.

Bachmut: Zur Geisterstadt zerbombt

Das besonders hart umkämpfte Bachmut ist heute in großen Teilen eine völlig kaputte Geisterstadt. Luftaufnahmen der Stadt zeigen, dass ganze Straßenzüge in Schutt und Asche liegen; sie sind zerbombt, nur noch Gerippe der Häuser sind übrig. Etwa 40 Prozent des Stadtgebiets soll derzeit zerstört sein:

Kaum vorstellbar erscheint es, dass noch 2020 in Bachmut etwa 73.000 Menschen lebten. Inzwischen sind die meisten geflohen – oder bei Angriffen gestorben. Nur noch wenige Hundert Menschen sollen zurückgeblieben seien. Im Bachmut kam es in der Vergangenheit immer wieder auch zum Häuserkampf. Die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" berichtete im April, dass sowohl russische als auch ukrainische Kräfte Häuser als Fallen für den Gegner nutzten. Inzwischen ist von ihnen kaum mehr etwas übrig:

Im Mai hatten russische Wagner-Söldner die Stadt nach monatelangen Kämpfen eingenommen, anschließend übernahm die reguläre russische Armee die Stellung. Derzeit soll die ukrainische Armee versuchen, die Stadt einzukreisen, um sie zurückzuerobern – obwohl sie militärisch keine große Bedeutung mehr hat. Lesen Sie hier mehr zur militärischen Lage in Bachmut.

Kramatorsk: Bahnhof, Schule, Restaurant zerstört

Immer wieder Ziel verheerender Angriffe ist auch Kramatorsk im Osten der Ukraine, einst eine Großstadt mit 160.000 Einwohnern, aus der inzwischen auch unzählige Menschen geflüchtet sind.

Zuletzt starben Ende Juni 2023 bei einem schweren Angriff auf eine Pizzeria 13 Menschen, unter ihnen die ukrainische Autorin Victoria Amelina, wie die Schriftstellervereinigung PEN mitteilte. Die Trümmer vermitteln einen Eindruck der tödlichen Schlagkraft der Raketen:

Eine Kramatorsker Schule wurde im Juli 2022 attackiert. Nicht immer können sich Menschen rechtzeitig in Bunker retten. Helferinnen und Helfer suchten damals verzweifelt nach Überlebenden:

Zuvor hatte der Kramatorsker Bahnhof traurige Berühmtheit erlangt. Dort griff im April 2022 die russische Armee an – und setzte wohl auch international geächtete Streubomben ein. Mindestens 50 Menschen, unter ihnen fünf Kinder, starben. Die Menschen sollten eigentlich aus dem Gebiet evakuiert werden. Knapp ein Jahr später traf es einen Wohnblock. Mitte Juni 2023 suchten dort Einsatzkräfte samt Traktor im Schutt nach Überlebenden:

Cherson: Nach der Rückeroberung kam die Flut

Cherson in der Südukraine ist ein weiteres tragisches Beispiel in diesem Krieg, der Zerstörung und Leid über die Ukraine bringt. Russische Truppen hatten die Stadt kurz nach Kriegsbeginn 2022 von der Krim aus eingenommen, ukrainische Kräfte eroberten sie im November zurück.

Danach aber zerstörten mutmaßlich russische Soldaten den Kachowka-Staudamm in der gleichnamigen Region. Die Wassermassen überfluteten auch Cherson und setzten etliche Häuser unter Wasser. Erneut ergriffen Menschen, die sich nach der Wiedereroberung zurück getraut hatten, die Flucht und ließen ihre Häuser teils komplett unter Wasser zurück:

Bis heute kämpft die Stadt und die gesamte Region mit den Wassermassen – während der Beschuss durch Russland anhält. Ende Juni meldete die regionale Militärverwaltung russischen Beschuss auf Wohngebäude, ein medizinisches Zentrum und eine Schule in der Stadt Cherson. Derweil erreichten die Fluten auch Kultureinrichtungen wie das "Haus der Kultur" im nahe gelegenen Ort Nowo Kachowka.

In der Stadt Cherson lebten einst knapp 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Inzwischen sollen es nur noch etwa 40.000 Menschen sein. Auch die Verkehrsinfrastruktur leidet unter dem Krieg: Als die Russen sich Ende 2022 zurückzogen, hinterließen sie den Flughafen völlig zerstört:

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Butscha: Wiederaufbau nach dem Massaker

Zum Sinnbild für die Gräueltaten der russischen Armee war der Ort Butscha nahe Kiew bereits im Frühjahr 2022 geworden. Russische Soldaten griffen den Vorort von Kiew an, um darüber in die ukrainische Hauptstadt zu gelangen. Die ukrainische Armee stoppte den Vormarsch der Russen; sie mussten sich zurückziehen.

Anschließend zeigten sich der Weltöffentlichkeit die Folgen eines Massakers: Hunderte tote Zivilistinnen und Zivilisten lagen in Massengräbern und Dutzende erschossen und achtlos zurückgelassen in den Straßen. Bewohner wie der damals 50-jährige Vitalii Zhyvotovskyi fanden ihre Häuser völlig zerstört vor:

Besonders getroffen war die Woksalnaja-Straße, die zum Bahnhof führt. Fensterscheiben waren zerborsten, Gemäuer zertrümmert und der Gehweg unpassierbar geworden:

Heute steht Butscha für eine Spur Hoffnung im Krieg. Im Frühjahr 2023 erhielt die Stadt – trotz anhaltender Kämpfe – Geld für den Wiederaufbau. Arbeiter und Helfer rückten an, beseitigten die Trümmer und bauten eine nahezu völlig neue Straße. Im April 2023 waren Handwerker noch damit beschäftigt, einen Zaun zuzuschneiden.

Inzwischen stehen neu gebaute Häuser in der Woksalnaja, der Gehweg ist fertig und selbst Blumen wurden angepflanzt:

Chancen für einen baldigen Wiederaufbau erhoffen sich Menschen in der Ukraine unter anderem von der Weltbank. Sie unterstützt die Ukraine nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal mit 1,5 Milliarden US-Dollar.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellt zudem eine Tranche aus einem milliardenschweren Kreditprogramm in Höhe von 890 Millionen Dollar zur Verfügung, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters Ende Juni. Auch von der EU und den USA sollen weiter Gelder in die Ukraine fließen, damit Städte und Infrastruktur wieder aufgebaut werden können.

Verwendete Quellen
  • kyivindependent.com: "Flanks around Bakhmut hold as brutal urban fighting continues for city blocks" (englisch)
  • Eigene Recherche
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