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Ukraine-Krieg: Medwedew droht Kiew schnelles Ende nach US-Rückzug an


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Medwedew droht Kiew schnelles Ende nach US-Rückzug an

Von t-online, sic, das, pri, cc, jaf, tos, FIN

Aktualisiert am 19.04.2025 - 05:33 UhrLesedauer: 23 Min.
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Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew: "Dann wird es Russland schneller lösen". (Archivbild) (Quelle: Ekaterina Shtukina/Sputnik Pool/AP/dpa/dpa-bilder)
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Die US-Regierung verliert offenbar die Geduld bei den Ukraine-Gesprächen. Ex-Kremlchef Medwedew wittert eine Gelegenheit für Moskau. Alle News im Blog.

Drohnenangriffe auf Charkiw

Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht erneut die ostukrainische Großstadt Charkiw mit Kampfdrohnen angegriffen. Die Attacken galten den Wohngebieten der Stadt, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf der Plattform Telegram mit. Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor. Erst am Vortag war bei einem russischen Raketenangriff auf Charkiw ein Mann getötet worden. Mindestens 50 Menschen wurden dabei nach offiziellen Angaben verletzt.

Ein weiterer russischer Drohnenangriff in der Nacht galt der Großstadt Saporischschja. Das teilte der regionale Militärverwalter Iwan Fjodorow auf Telegram mit. "Es ist ein Feuer ausgebrochen, die Rettungsdienste sind im Einsatz", schrieb er, ohne weitere Details zu nennen.

Medwedew droht Kiew schnelles Ende nach US-Rückzug an

Russland sieht in einem möglichen Rückzug der USA aus den Friedensgesprächen die Chance auf einen schnellen und vollständigen Sieg in der Ukraine. Es sei weise, dass US-Vertreter bei ausbleibenden Fortschritten in der Ukraine-Frage "ihre Hände in Unschuld waschen" wollen, schrieb der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew auf der Plattform X. "Die EU sollte das Gleiche tun. Dann wird es Russland schneller lösen", kündigte der Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrates auf Englisch an.

Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump erklärt, er wolle schnell eine Einigung auf ein Kriegsende sehen, sonst würden die USA ihre Vermittlungsbemühungen einstellen. Während er einer Frage nach einer weiteren Unterstützung für die Ukraine auswich, hatte sein Außenminister Marco Rubio angedeutet, dass die USA dem angegriffenen Land nicht dauerhaft helfen wollen. Man habe "drei Jahre lang Milliarden von Dollar zur Unterstützung der ukrainischen Seite bereitgestellt", sagte er. "Aber jetzt sind wir an dem Punkt, an dem wir andere Dinge in den Blick nehmen müssen."

Russland hat vor mehr als drei Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Eine von Trump vorgeschlagene Waffenruhe ohne Vorbedingungen hat Kremlchef Putin im Gegensatz zum ukrainischen Präsidenten Selenskyj abgelehnt. Auch sonst sind die Gespräche über eine Friedenslösung nicht weit vorangekommen. Russlands Ex-Präsident Medwedew fordert immer wieder die Zerstörung der Ukraine. Auch gegen westliche Länder äußert er sich aggressiv: Erst kürzlich beschimpfte er CDU-Chef Friedrich Merz als Nazi.

Datum für Rohstoffdeal mit den USA steht

Das Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und den USA soll am 26. April in Washington unterschrieben werden. Vorher werde der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal zu abschließenden Verhandlungen am Vertragstext in den USA erwartet. Das geht aus der Absichtserklärung hervor, die beide Seiten am Donnerstag unterzeichnet haben. Die ukrainische Regierung in Kiew veröffentlichte den Text am Freitag.

Dies vorläufige Papier enthält keine wirtschaftlichen Eckdaten, sondern erklärt, dass ein gemeinsamer Investitionsfonds zum Wiederaufbau der Ukraine eingerichtet werden soll. Von langfristigen Sicherheitsgarantien, die sich die Ukraine erhofft, ist bislang nicht die Rede. Es heißt lediglich, dass das amerikanische Volk gemeinsam mit dem ukrainischen Volk "in eine freie, souveräne und sichere Ukraine investieren" wolle.

USA drohen mit Aufgabe ihrer Bemühungen um Frieden in Ukraine

Die USA sind enttäuscht vom Verlauf der Friedensbemühungen und deuten einen Rückzug an. Russland reagiert mit einem zwiespältigen Zeichen. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

China dementiert Waffenlieferungen an Russland

China hat Vorwürfe des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über Waffenlieferungen an Russland bestritten. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sprach von unzutreffenden Anschuldigungen. Selenskyj hatte angekündigt, kommende Woche Belege für die Waffenhilfe vorzulegen.

Der diplomatische Streit zwischen beiden Ländern spitzt sich seit Tagen zu. So hatte die Ukraine zuletzt chinesische Söldner präsentiert, die auf Seiten Russlands kämpfen. China hatte dies stets bestritten.

Ukraine und USA unterzeichnen Absichtserklärung für Rohstoffabkommen

Die Ukraine und die USA sind einem Rohstoffabkommen einen wichtigen Schritt nähergekommen. Wie die ukrainische Wirtschaftsministerin und Vizeregierungschefin Julia Swyrydenko im Onlinedienst X mitteilte, unterzeichneten beide Länder am Donnerstag eine entsprechende Absichtserklärung. Zuvor hatte bereits US-Präsident Donald Trump den baldigen Abschluss eines "Deals" angekündigt.

Swyrydenko zufolge ebnet die nun unterzeichnete Absichtserklärung den Weg "für ein Wirtschaftspartnerschaftsabkommen und die Einrichtung eines Investitionsfonds für den Wiederaufbau der Ukraine". Einzelheiten zu dem Dokument nannte die Ministerin zunächst nicht. Sie fügte aber hinzu, dass die Bemühungen in Richtung einer endgültigen Vereinbarung fortgesetzt würden.

Kiew hoffe, dass der Fonds "ein wirksames Instrument" werde, um Investitionen "in den Wiederaufbau unseres Landes, die Modernisierung der Infrastruktur, die Unterstützung von Unternehmen und die Schaffung neuer wirtschaftlicher Möglichkeiten anzuziehen", erklärte Swyrydenko weiter. Es gebe zwar "noch viel zu tun", fügte sie hinzu. Das derzeitige Tempo und "die bedeutenden Fortschritte" ließen jedoch erwarten, "dass das Dokument für beide Länder sehr vorteilhaft sein" werde. Mehr zum Thema lesen Sie hier:

Russlands UN-Vertreter nennt Waffenstillstand unrealistisch

Ein Waffenstillstand im Ukraine-Krieg ist nach Worten des russischen Botschafters bei den Vereinten Nationen zurzeit unrealistisch. Schon die Vereinbarung der beiden Kriegsparteien, im beidseitigen Einvernehmen die Angriffe auf Energieeinrichtungen im jeweiligen Nachbarland einzustellen, habe nicht funktioniert, sagte der russische UN-Vertreter Wassilij Nebensja in New York. "Wir haben es mit einer begrenzten Waffenruhe zur Energieinfrastruktur versucht, die von der ukrainischen Seite nicht eingehalten wurde. Unter diesen Umständen ist es schlicht unrealistisch, jetzt über einen Waffenstillstand zu sprechen." Auch die Frage, wer die Einhaltung eines solchen Waffenstillstands überwachen sollte, sei ungeklärt.

Russland wirft der Ukraine mehr als 80 Verstöße gegen den einmonatigen Stopp wechselseitiger Angriffe auf Energieanlagen vor, der nach einem Telefonat zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump am 18. März verkündet worden war. Zwar gab es in den 30 Tagen keine großen russischen Attacken auf ukrainische Kraftwerke mehr. Allerdings wurden aus der Ukraine Schäden an der Stromversorgung nach russischen Luftangriffen gemeldet. Außerdem nahm der Beschuss ziviler Objekte zu und kostete seit Anfang April Dutzende Ukrainer das Leben. Die ukrainische Armee wiederum beschoss laut Angaben aus Kiew keine russischen Raffinerien mehr, was Moskau in den Wochen zuvor große Probleme bereitet hatte.

US-Außenminister Rubio telefoniert mit Lawrow

US-Außenminister Marco Rubio hat am Donnerstag nach Angaben seines Ministeriums mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow gesprochen. Man habe allen Seiten bei dem Treffen in Paris das Angebot für einen dauerhaften Frieden in der Ukraine präsentiert, heißt es weiter. Nun müssten alle Seiten bereit sein, einzuwilligen.


Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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