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Victoria Amelina: Sie schrieb über Kriegsverbrechen – nun wurde sie selbst getötet


Victoria Amelina
Sie schrieb über Kriegsverbrechen – nun wurde sie selbst getötet

Von t-online, cc

Aktualisiert am 05.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Victoria Amelina: Die ukrainische Schriftstellerin stand kurz vor der Veröffentlichung ihres neuesten Werks – ein Buch über Kriegsverbrechen.Vergrößern des BildesVictoria Amelina: Die ukrainische Schriftstellerin stand kurz vor der Veröffentlichung ihres neuesten Werks – ein Buch über Kriegsverbrechen. (Quelle: Alex Zakletsky)

Sie saß in der Pizzeria, die von einer russischen "Iskander"-Rakete getroffen wurde. Nun ist die Autorin Victoria Amelina ihren schweren Verletzungen erlegen.

Der russische Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Kramatorsk hat ein weiteres Opfer gefordert. Wie die ukrainische Sektion der Schriftstellervereinigung PEN mitteilte, starb die Schriftstellerin Victoria Amelina im Krankenhaus an den schweren Verletzungen, die sie bei dem Beschuss erlitten hatte. Die preisgekrönte Schriftstellerin, die zu den eindrücklichsten Stimmen der Ukraine zählte, wurde nur 37 Jahre alt.

"Mit unermesslichem Schmerz müssen wir bekannt geben, dass die ukrainische Autorin Victoria Amelina am 1. Juli von uns gegangen ist", schrieb der PEN Ukraine.

Amelina befand sich in dem Restaurant RIA Lounge, als am vergangenen Dienstag eine russische S-300 "Iskander"-Rakete in das beliebte Lokal einschlug. Mit ihr am Tisch saß eine Delegation kolumbianischer Schriftsteller und Journalisten. Die Pizzeria war ein beliebter Treffpunkt für Entwicklungshelfer, Journalisten, aber auch ukrainische Soldaten auf Fronturlaub.

Sie dokumentierte zuletzt russische Kriegsverbrechen

Die Ermittler in Kramatorsk nahmen nach dem Angriff einen Mann fest, der die RIA Lounge für den russischen Geheimdienst ausspioniert haben soll. Dabei soll es sich um einen Mann aus Kramatorsk handeln. Er soll wenige Stunden vor dem Anschlag in dem Restaurant gewesen sein und Bilder von dem Lokal mit seinem Handy an die russischen Besatzer geschickt haben.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte bereits an, den mutmaßlichen Agenten mit aller Härte bestrafen zu wollen. Dem Mann droht eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Amelina war unmittelbar nach dem Raketenschlag in ein Krankenhaus in der Stadt Dnipro eingeliefert worden. Sie trug schwere Schädel-Hirn-Verletzungen davon, denen sie nun erlag. Ihre Angehörigen waren laut PEN Ukraine an ihrem Krankenbett, als sie starb.

Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges durch Russland hatte Amelina sich vor allem darauf konzentriert, russische Kriegsverbrechen zu dokumentieren. Nun wurde sie selbst Opfer eines solchen. Sie hinterlässt einen elfjährigen Sohn.

Mit ihrem Tod stieg die Zahl der Opfer des russischen Angriffs auf 13. Mehr als 60 Menschen wurden verletzt.

Verwendete Quellen
  • bbc.com: "Kramatorsk: Russian missile strike hits restaurants in Ukrainian city" (englisch)
  • Ukrainian writer Victoria Amelina dies after being wounded in Kramatorsk strike" (englisch)
  • bbc.com: "Victoria Amelina: Ukrainian writer dies after Kramatorsk strike" (englisch)
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