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Osterfeuer in Gefahr: Dürre bedroht traditionelles Brauchtum


Zwischen Brauch und Brandrisiko
Osterfeuer stehen wegen Dürre auf dem Spiel

Von dpa, t-online
12.04.2025 - 10:56 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein traditionelles Osterfeuer: Wegen der anhaltenden Dürre steht die Tradition vielerorts auf der Kippe.Vergrößern des Bildes
Ein traditionelles Osterfeuer: Wegen der anhaltenden Dürre steht die Tradition vielerorts auf der Kippe. (Quelle: Maurizio Gambarini/dpa)
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Nach wochenlanger Trockenheit wächst die Sorge um die Osterfeuer. Noch ist unklar, ob sie in vielen Regionen wirklich brennen dürfen. Der angekündigte Regen bringt Hoffnung – aber keine Entwarnung.

Osterfeuer könnten in diesem Jahr vielerorts ausfallen – vor allem dort, wo es lange nicht geregnet hat. In Teilen Deutschlands ist der Boden so trocken, dass schon ein Funke reicht, um große Flächenbrände auszulösen. Ab Waldbrand-Warnstufe 4 können Kommunen das Abbrennen untersagen, warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Zwar kündigt der Deutsche Wetterdienst (DWD) für das Osterwochenende Regen an – zunächst im Westen, später im Norden, teils auch mit Gewittern. Doch ob das reicht, um die Lage zu entschärfen, bleibt offen. Die neue Woche beginnt ebenfalls wechselhaft.

Hier stehen die Osterfeuer auf der Kippe

Bundesweit werden rund um die Feiertage traditionell Osterfeuer abgebrannt. Sie müssen bei den lokalen Behörden angemeldet oder extra genehmigt werden. In manchen Regionen steht eine Entscheidung mit Blick aufs Wetter noch aus. Zum Beispiel diskutieren zahlreiche Kommunen in Nordrhein-Westfalen, ob die Feuer in diesem Jahr stattfinden können. In mehreren Kreisen, etwa im Sauerland, sind die Ordnungsämter im Austausch mit der Feuerwehr.

Die Stadt Bad Berleburg im Südosten Westfalens teilte am Freitag mit, dass es noch keine Entscheidung gebe: "Sollten sich in der kommenden Woche die Wetterverhältnisse nicht deutlich verändern und spürbare Regenfälle zu verzeichnen sein, werden die drei Kommunen Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück die Osterfeuer aus Risiko-Gesichtspunkten untersagen müssen."

Kein pauschales Verbot von Osterfeuern

Brandenburgs Feuerwehrverband hält ein pauschales Verbot nicht für angemessen. Auf Vorsicht wird aber auch hier gesetzt. "Schließlich möchte niemand, dass aus einem Volksfest-Osterfeuer ein Osterbrand wird", sagte Verbands-Vizepräsident Frank Kliem. Mit ausreichend Abstand zum Wald, einer beherrschbaren Größe der Feuer und unter Kontrolle der Feuerwehr solle es vielerorts möglich sein, das traditionelle Osterfeuer für alle zu einem Fest werden zu lassen.

In den vergangenen Wochen hatte es bereits mehrfach Wald- und Flächenbrände gegeben. Der März war laut DWD einer der trockensten in Deutschland seit Aufzeichnungsbeginn – und auch die ersten Apriltage brachten keinen Regen.

Tradition gerät in die Kritik

Das Brauchtum, zu Ostern Feuer anzuzünden, ist weitverbreitet. Damit soll das Frühjahr begrüßt und der Winter symbolisch vertrieben werden. Allerdings gibt es seit Jahren auch Streit über die Tradition. Tierschützer warnen, dass häufig Tiere in den schon lange vorher vorbereiteten Holzhaufen einen Unterschlupf suchen und dann Opfer der Flammen werden. Die Haufen sollten daher vor dem Tag des Feuers noch einmal umgeschichtet werden, um Tieren die Flucht zu ermöglichen.

Das Umweltbundesamt verweist auf gesundheitsschädlichen Feinstaub, der beim Abbrennen entsteht. Dem Bundesamt zufolge wird geschätzt, dass in Deutschland zwischen 10.000 und 20.000 Osterfeuer entzündet werden.

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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