Einbruch in Berlin Schmuck und Orden aus Stasi-Museum gestohlen

Erneut gibt es in Berlin einen Einbruch in einem bekannten Museum: Diebe verschaffen sich unbemerkt Zugang in das Stasi-Museum. Sie stehlen vor allem Schmuck und Orden.
Einbrecher haben aus dem Stasimuseum in Berlin-Lichtenberg Orden und Schmuck gestohlen. Sie seien zwischen Samstagabend und Sonntagmorgen über ein Fenster in das erste Stockwerk des Gebäudes an der Ruschestraße eingestiegen, teilte die Polizei mit. Ein Museumsmitarbeiter habe am Sonntag mehrere zerschlagene Vitrinen in den Ausstellungsräumen entdeckt und die Beamten alarmiert. Der Wert des gestohlenen Schmucks und der Orden war zunächst unklar.
Das Museum war am Sonntag für eine Stellungnahme telefonisch zunächst nicht erreichbar. Auf der Internetseite heißt es: "Am 2. Dezember 2019 bleibt das Stasimuseum geschlossen. Wir bitten um ihr Verständnis."
Christian Booß, Vorsitzender des Bürgerkomitees 15. Januar, sagte am Sonntagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur: "Das Gebäude hat einen Wachschutz der Stasi-Unterlagenbehörde. Man fragt sich schon, wie ist das möglich, dort einzubrechen?". Der Verein, dessen Vorsitzender Booß ist, hat seinen Sitz in unmittelbarer Nachbarschaft des Museums.
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Das Gebäude war die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in der DDR. Ab dem Jahr 1969 war es der Dienstsitz von Stasi-Chef Erich Mielke. Am 15. Januar 1990 wurde die Stasi-Zentrale nach friedlicher Revolution und Mauerfall von Demonstranten gestürmt. Schon im November 1990 wurde die "Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße" eröffnet. Das Museum informiert über die Wirkungsweise des ehemaligen Geheimdienstes. Kernstück ist die in ihrem originalen Zustand erhaltene Büroetage des langjährigen Stasi-Chefs Erich Mielkes.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP
- Tagesspiegel