Freibad in Düsseldorf Verwirrung um Bericht um Rheinbad-Vorfälle
Eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur zum Rheinbad in Düsseldorf hat Verwirrung ausgelöst. Sie stammt bereits aus dem Juli – war von der Nachrichtenagentur aber als neu verschickt worden.
Die Deutsche Presse-Agentur hat am Freitag irrtümlich einen alten Bericht über Tumulte im Rheinbad in Düsseldorf als neu versendet. Auch t-online.de hat die Meldung erneut aufgegriffen. Die Schilderungen stammen aber bereits aus dem Juli, wie die "Rheinische Post" berichtete. Die dpa habe den Fehler eingeräumt.
Wir veröffentlichen die Meldung aus Transparenzgründen:
Nach der dreimaligen Räumung des Düsseldorfer Rheinbads im Sommer enthüllt ein neuer Bericht der Stadtverwaltung Details zu den ersten beiden Tumulten. Demnach habe vor der ersten Räumung am 29. Juni eine Gruppe von 300 bis 400 Menschen begonnen, das Aufsichtspersonal zu attackieren – das habe sich daraufhin in den Schwimmmeisterraum geflüchtet. Am 30. Juni habe eine Gruppe von rund 100 Jugendlichen die angerückte Polizei verfolgt und beschimpft.
Polizeibeamte "umringt und attackiert"
Das Düsseldorfer Rheinbad war Ende Juni und Ende Juli drei Mal geräumt worden. Vor allem der dritte Vorfall hatte eine Diskussion ausgelöst, ob die Räumung gerechtfertigt war. Auf Anfrage der FDP fasste die Stadtverwaltung die Vorkommnisse aus dem Juni zusammen. Der Bericht wurde jetzt veröffentlicht.
Demnach hatte es am 29. Juni zunächst einen Streit zwischen mehreren Jugendlichen und einer Familie gegeben. Das Personal fürchtete eine Eskalation, rief die Polizei. Eine Streife aus zwei Beamten sei "sofort von den Jugendlichen umringt und auch attackiert" worden, so der Bericht. Die Polizei sei mit einer Verstärkung von 40 bis 50 Beamten angerückt und habe die Situation aufgelöst. "Die umringte Familie wurde durch Polizeikräfte aus dem Freibad geleitet", hieß es im damaligen Polizeibericht.
Hunderte Jugendliche attackierten Mitarbeiter
Damals teilte die Behörde auch mit, dass die Lage durch die Polizei "nachhaltig beruhigt" werden konnte. Die Verantwortlichen des Freibades hätten sich zur Vermeidung weiterer Konflikte "und weil die übrigen Badegäste stark verunsichert waren" zur Schließung des Bades entschieden. In dem städtischen Bericht liest es sich anders.
Demnach habe sich die Gruppe der Jugendlichen nach Anrücken des Polizei-Großaufgebots verlagert. Der Bericht der Verwaltung schildert dramatische Szenen: "Die anwachsende Gruppe (ca. 300 bis 400 Personen) fing an, die Mitarbeiter zu attackieren. Ein Stammgast warnte die Mitarbeiter, dass eine Attacke auf die Kollegen geplant sei. Die Aufsichtskräfte konnten sich rechtzeitig in den Schwimmmeisterraum zurückziehen." In der Folge seien unter anderem Stühle ins Wasser geworfen und der Sprungturm gestürmt worden. Daraufhin habe man das Bad in Absprache und mit Hilfe der Polizei geräumt: "Schäden oder Verletzte gab es nicht."
Bad wird noch zwei weitere Male geräumt
Am kommenden Tag sei bereits am frühen Morgen eine Streife zur Kontrolle vorbeigekommen. Die Schwimmbad-Leitung habe dann vereinbart, stündlich mit der Polizei zu telefonieren – "um das Aggressionspotenzial der anwesenden Jugendlichen zu schildern". Um 17 Uhr habe das Personal die Polizei schließlich zu Hilfe gerufen, um fünf jugendliche Störer rauszuwerfen. "Dabei hat sich eine Traube von ca. 100 Jugendlichen gebildet, die der Polizei folgten und diese beschimpften", heißt es in dem Bericht.
Als drei Angestellte um 17.30 Uhr eine Rangelei an anderer Stelle schlichten wollten, seien sie ebenfalls von 150 Personen umringt worden. "Das Aggressionspotenzial stieg merklich an." Als es um 19.10 Uhr eine weitere Rangelei gab, wurde das Bad ab 19.15 Uhr geräumt.
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Am 26. Juli kam es im Rheinbad zur dritten Räumung. Über die Umstände entstand eine politische Debatte. Düsseldorfs SPD-Oberbürgermeister Thomas Geisel nannte sie im Nachhinein übertrieben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt noch gegen einen 16-Jährigen, der am besagten Tag eine Schwimmmeisterin beleidigt und bedroht haben soll. Zudem wurde ein 27-Jähriger angezeigt, weil er bei der Räumung eine Polizistin beleidigt habe. Obwohl es an diesem Tag Videoüberwachung gab – eingeführt nach den ersten beiden Tumulten – existieren laut Stadt keine Aufnahmen mehr. Die Bädergesellschaft habe sie aus Datenschutzgründen gelöscht.
- Nachrichtenagentur dpa
- Korrektur bei der "Rheinischen Post"