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Göttingen: Frau getötet – Flüchtiger Verdächtiger rief bei der Polizei an


Getötete Frau in Göttingen
Flüchtiger Mordverdächtiger erkundigt sich nach den Opfern

Von dpa, jmt, mja, job

Aktualisiert am 27.09.2019Lesedauer: 3 Min.
Niedersachsen, Elze: Nach der tödlichen Attacke auf eine Frau in Göttingen suchte die Polizei in Niedersachsen nach dem Tatverdächtigen, der inzwischen gefasst wurde.Vergrößern des Bildes
Niedersachsen, Elze: Nach der tödlichen Attacke auf eine Frau in Göttingen suchte die Polizei in Niedersachsen nach dem Tatverdächtigen, der inzwischen gefasst wurde. (Quelle: dpa)

Die Polizei

Der flüchtige Mordverdächtige im Fall der getöteten 44 Jahre alten Frau aus Göttingen hat sich am Donnerstagabend mehrfach telefonisch bei den Ermittlern gemeldet und sich nach dem Zustand der Opfer erkundigt. Das sagte Thomas Breyer, Chef der Göttinger Kriminalpolizei, der "Hildesheimer Allgemeinen". "Wir wissen, dass er ruhig und freundlich Passanten angesprochen hat, um sich deren Telefon auszuleihen", sagte Breyer.

Wie die "Bild" berichtet, soll der Tatverdächtige sich am Freitagabend auch bei einem Anwalt in Hannover gemeldet haben. Der 52 Jahre alte Frank Naaß wird dringend verdächtigt, bei einem Streit auf einer Straße in Göttingen eine Bekannte getötet zu haben.

Verdächtiger ist mehrfach wegen Vergewaltigung verurteilt

Zuvor war bekannt geworden, dass Naaß schon mehrfach wegen Vergewaltigung verurteilt worden ist. Das hatte die Staatsanwaltschaft Göttingen der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" bestätigt.

Demnach wurde Frank Naaß schon als Jugendlicher zweimal wegen Vergewaltigung zu Jugendstrafen verurteilt. Als er 27 Jahre alt war, verurteilte ihn das Landgericht Göttingen dann erneut wegen Vergewaltigung zu sechs Jahren Haft. Er hatte in dem Verfahren 1994 gestanden, zwei Jahre zuvor eine 30-Jährige in ihrer Garage überfallen und missbraucht zu haben.

Als Strafgefangener flüchtete er der "HNA" zufolge dann bei einem Gerichtstermin. Als die Polizei ihn rund einen Monat später festnehmen wollte, schleuderte er den Beamten sein Fahrrad entgegen, lief weg – und wurde von der Polizei nach einem Warnschuss angeschossen und schwer verletzt. Dieser "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" brachte ihm zwei weitere Monate Haft ein. Seit 2001 ist Naaß wieder frei. Seitdem soll er noch einmal wegen Sachbeschädigung verurteilt worden sein.

Verdächtiger ist der Polizei offenbar entkommen

Am Freitag wurde bei der Fahndung nach Naaß in Elze bei Hildesheim ein Zug angehalten. Es habe einen Hinweis vom Personal auf den Gesuchten gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. "Daraufhin wurde der Zug gestoppt und die Polizei verständigt", sagte sie. "Als die Beamten eintrafen, flüchtete die Person aus dem Zug." Dann sei eine umfangreiche Suchaktion gestartet worden. Auch eine Drohne, ein Hubschrauber und Spürhunde waren im Einsatz.

Der Gesuchte habe aus dem Zug entkommen können, nachdem ihn das Personal in einem Waggon eingeschlossen habe, berichtete die "Hildesheimer Allgemeine". Der Mann habe daraufhin eine Scheibe mit dem Nothammer eingeschlagen und sei am Bahnhof Elze aus dem Fenster gesprungen, hieß es in dem Bericht.

Täter und Opfer sollen gestritten haben

Das 44 Jahre alte Mordopfer war am Donnerstag von einem Mann angegriffen worden. Es soll zwischen beiden zu einem Streit gekommen sein, wie die Polizei in der niedersächsischen Stadt mitteilte. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung stach der Mann das Opfer zunächst nieder, schlug dann mit einem Feuerlöscher auf die Frau ein, übergoss sie mit Benzin und zündete sie an.

Die Polizei wollte zu diesen Details zunächst nichts Näheres sagen. Mindestens eine weitere Frau, die der 44-Jährigen helfen wollte, wurde bei dem Geschehen verletzt. Der Mann flüchtete per Fahrrad, er soll Packtaschen dabei haben. Laut "Bild" ist er der ehemalige Lebensgefährte des Opfers.

Die Polizei veröffentlichte ein Fahndungsfoto des Mannes. Laut der Personenbeschreibung ist der Gesuchte etwa 1,80 Meter groß, schlank und hat kurzes, dunkles Haar mit Geheimratsecken. Er trägt eine Brille und ist bekleidet mit einer dunklen Jacke und einer dunklen Hose.


Die Polizei bittet unter der Rufnummer 110 um Hinweise auf den Aufenthaltsort des Gesuchten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtendienst dpa
  • Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung"
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