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So könnte der Gefängnisalltag der Schlecker-Kinder aussehen


Nach abgelehnter Revision
So könnte der Gefängnisalltag der Schlecker-Kinder aussehen

Von Liesa Wölm

Aktualisiert am 27.04.2019Lesedauer: 3 Min.
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Lars und Meike Schlecker: Ihre Revision wurde vom Landgericht Stuttgart abgelehnt.Vergrößern des Bildes
Lars und Meike Schlecker: Ihre Revision wurde vom Landgericht Stuttgart abgelehnt. (Quelle: Stefan Puchner/dpa)

Die Revision von Lars und Meike Schlecker wurde abgelehnt, jetzt müssen die beiden Geschwister ins Gefängnis. Offenbar steht bereits fest, wo die beiden eingesperrt werden. So könnte ihr Alltag dort aussehen.

Das Urteil im Schlecker-Prozess ist gesprochen: Lars und Meike Schlecker wurden jeweils zu zwei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt. Das Leben der Kinder von Ex-Drogeriebetreiber Anton Schlecker wird sich nun schlagartig ändern: Sie werden eingesperrt. Wie wird ihr möglicher Alltag in einer Justizvollzugsanstalt aussehen?

Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge wird Meike Schlecker ihre Zeit im Frauengefängnis in Schwäbisch-Gmünd absitzen. Ihr Bruder Lars wird seine Strafe nach Informationen der Zeitung in der JVA Ulm verbüßen.

Der Alltag im Gefängnis

Die JVA Schwäbisch-Gmünd befindet sich im ehemaligen Kloster "Gotteszell" und verfügt über rund 300 Haftplätze. Diese werden sowohl in Einzel- als auch in Gemeinschaftshafträumen untergebracht. Würde Meike Schlecker im Wohngruppenvollzug wohnen, startet der Tag bereits früh. Nach dem morgendlichen Aufschluss und der Überprüfung der Vollzähligkeit folgt das Frühstück.

Danach gehen ausgewählte Inhaftierte ihrer Arbeit nach, die restlichen Insassen müssen auf ihren Zellen verweilen. Nach dem Mittagessen besteht die Möglichkeit, sich eine Stunde im Freien aufzuhalten. Zu dem Freizeitangebot gehören Sport- und Fitnessgruppen, Kreativ- und Musikgruppen und Gesprächskreise. Abendessen und Nachteinschluss folgen. So sähe ein normaler Gefängnisalltag für Meike Schlecker aus, würde ihr prominenter Status in Haft nicht beachtet.

Drastische Veränderung

Der Gefängnispsychologe der JVA Berlin-Tegel, Uwe Kazenmeier, sagte dem Magazin "Vice" am Beginn des Schlecker-Prozesses, dass es für besonders reiche und bekannte Menschen ein problematischer Haftaufenthalt werden könnte. Denn der Unterschied zu ihrem bisherigen Leben sei besonders drastisch. Laut Kazenmeier unterscheiden sich die Hafträume und die Grundausstattung von Prominenten nicht von denen der anderen Inhaftierten. Das könnte mitunter eine große Belastung für die Schlecker-Geschwister werden, die bisher einen anderen Lebensstandard genießen konnten.

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Auch Erpressung durch Mithäftlinge könnte den Aufenthalt erschweren – wie es beispielsweise beim Fußballmanager Uli Hoeneß der Fall gewesen sein soll. Ein Mithäftling soll 215.000 Euro gefordert haben, andernfalls werde Hoeneß' Haftzeit "kein Zuckerschlecken". Laut Kazenmeier wollen Gefangene aber gleich behandelt werden: Deshalb kann es zur Abgrenzung von prominenten Insassen kommen. Im Fall Schlecker befürchtete der Psychologe, dass die Geschwister von Mitgefangenen angefeindet werden könnten.

Trennung von Mutter und Kindern

Eine weitere große Belastung ist für Meike Schlecker womöglich die Trennung von ihren zwei Kindern. Die JVA Schwäbisch-Gmünd, wo die Tochter des ehemaligen Drogerie-Königs wohl einsitzen wird, besitzt zwar eine Mutter-Kind-Abteilung – dafür ist der Schlecker-Nachwuchs jedoch zu alt. Hier dürfen nur Kinder bis drei Jahre leben, um nicht von ihrer Mutter getrennt werden zu müssen.

Die JVA Ulm, die für Lars Schleckers Unterbringung zuständig sein könnte, hat in der Hauptanstalt rund 150 Plätze, die sich auf 38 Einzelzellen und Hafträume mit zwei bis vier Plätzen aufteilen. Hier dürfte der Alltag ähnlich wie bei Meike Schlecker aussehen. In der Freizeit können die männlichen Insassen unter anderem Tischtennis und Volleyball spielen oder fernsehen. Außerdem gibt es zum Beispiel Schwimm- und Laufgruppen. Zu den Arbeitsbereichen gehört Schreinern und Schlossern.


Zwar steht eine Bestätigung, ob die Schlecker-Kinder ihre Strafen in Schwäbisch-Gmünd und Ulm absitzen müssen, noch formell aus. Fest steht jedoch: Die Haft wird beide in ein völlig anderes Leben führen.

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