"Globale Expansionsstrategie" Outdoor-Marke Jack Wolfskin wird von chinesischer Firma übernommen

Jack Wolfskin hat den Besitzer gewechselt. Der Käufer hofft darauf, dass auch seine anderen Marken von der Übernahme des deutschen Outdoor-Herstellers profitieren.
Der deutsche Outdoor-Bekleidungshersteller Jack Wolfskin wird nach China verkauft. Der Sportartikelkonzern Anta Sports aus Hongkong zahlt 290 Millionen Dollar (262 Millionen Euro) für das Unternehmen aus dem hessischen Idstein, das seit 2018 dem US-Golfsport-Spezialisten Topgolf Callaway Brands gehört. Die Amerikaner hatten damals umgerechnet 418 Millionen Euro gezahlt. Sie erklärten den Verkauf von Jack Wolfskin am Donnerstag mit einer Konzentration auf das Kerngeschäft.
Jack Wolfskin erwarte für das laufende Jahr einen Umsatz von rund 325 Millionen Euro bei einem operativen Gewinn (Ebitda) von zwölf Millionen. Zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet die Outdoor-Marke mit der Bärentatze im Logo traditionell im zweiten Halbjahr. Jack Wolfskin beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter.
Käufer hofft auf Synergien
Anta Sports erklärte, man wolle mit der Übernahme das Outdoor-Segment ausbauen. "Die Integration von Jack Wolfskin ist ein weiterer Schritt in unserer globalen Expansionsstrategie." In der Lieferkette, der Produktentwicklung und im Einzelhandel ließen sich Synergien erschließen.
Das chinesische Unternehmen ist international bisher vor allem durch die finnische, an der New Yorker Börse gelistete Tochter Amer Sports bekannt, bei der Anta 2019 als Teil eines Konsortiums eingestiegen war. Hinter Amer Sports verbergen sich bekannte Marken wie Atomic, Salomon und Wilson, aber auch die Outdoor-Firmen Peak Performance und Arcteryx.
Jack Wolfskin hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Bei dem Anfang der 1980er-Jahre gegründeten Unternehmen war 2011 der Finanzinvestor Blackstone eingestiegen, der damals 700 Millionen Euro zahlte. Doch die Expansion ins Ausland floppte, sodass Blackstone das Unternehmen an eine Gruppe von Hedgefonds abgeben musste. Sie reichten das Unternehmen 2019 an Callaway weiter.
- Nachrichtenagentur Reuters