Motiv ist bislang unklar Drei Verdächtige wegen Explosion vor AfD-Büro angeklagt
Die Staatsanwaltschaft Chemnitz klagt drei Männer wegen der Explosion vor dem AfD-Büro im sächsischen Döbeln an. Doch zur Motivlage der Angeklagten schweigt die Behörde bislang.
Mehr als drei Monate nach dem Anschlag auf ein AfD-Büro im sächsischen Döbeln hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei Tatverdächtige erhoben. Zwei 29 und 33 Jahre alte Verdächtige sollen Anfang Januar eine Kugelbombe vor dem AfD-Bürgerbüro gezündet haben, wie die Staatsanwaltschaft Chemnitz mitteilt. Ein 40-Jähriger soll ihnen geholfen haben. Den Knallkörper mit einer "Nettoexplosionsstoffmenge" von 1,1 Kilogramm hatten sie zuvor in Tschechien gekauft. Zur vermuteten Motivlage äußerte sich die Staatsanwaltschaft bislang nicht – auch nicht dazu, ob der Fall politische Hintergründe hat.
Bei der Explosion waren die Fensterscheibe des Büros nach innen gedrückt und Teile des Inventars erheblich beschädigt worden. Zudem wurden vor dem Haus stehende Autos beschädigt, und in der gegenüberliegenden Wohnung splitterten zwei Fensterscheiben. Es entstand Schaden in Höhe von mindestens 16.000 Euro.
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Den beiden Tatverdächtigen werden Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, versuchte schwere Brandstiftung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz vorgeworfen. Der dritte wird wegen Beihilfe angeklagt. In Sachsen kam es immer wieder zu Angriffen auf Parteibüros der AfD in verschiedenen Städten. Die Täter werden meist nicht gefasst. Im aktuellen Fall ist offenbar bislang unklar, ob der Sprengsatz gezielt vor dem Büro zur Explosion gebracht wurde.
- Nachrichtenagentur AFP