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Berlin-Neukölln: Polizei beschlagnahmt 77 Häuser bei Großfamilien-Razzia


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Clan im Visier
Polizei beschlagnahmt 77 Häuser einer Großfamilie

küp

Aktualisiert am 19.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Festnahme eines Mitglieds einer Großfamilie: Seit 2018 geht die Polizei massiv gegen Clankriminalität vor.Vergrößern des Bildes
Festnahme eines Mitglieds einer Großfamilie: Seit 2018 geht die Polizei massiv gegen Clankriminalität vor. (Quelle: Archivbild/Paul Zinken/dpa-bilder)

Ermittler sind mit Durchsuchungen gegen eine arabische Großfamilie vorgegangen. Der Clan soll unter anderem eine 100 Kilo schwere Goldmünze gestohlen haben.

Den Berliner Strafverfolgern ist ein Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen: Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt beschlagnahmten 77 Immobilien im Wert von etwa zehn Millionen Euro, die einer arabischen Großfamilie gehören und mit Geld aus Straftaten finanziert worden sein sollen. Am Donnerstag soll es eine Presseerklärung der Staatsanwaltschaft geben. Zuerst hat "Spiegel Online" berichtet.

Demnach durchsuchten bei einer Razzia am vergangenen Freitag Finanzermittler des Landeskriminalamts zwölf Wohnungen und Geschäftsräume aus dem Umfeld der Familie, die für mehrere spektakuläre Einbrüche und andere Delikte verantwortlich sein soll.

Clan soll "Big Maple Leaf" gestohlen haben

Zum Beispiel sollen drei Männer der Familie im März 2017 eine 100 Kilogramm schwere Goldmünze aus dem Berliner Bodemuseum gestohlen haben. Die "Big Maple Leaf" genannte Münze hat einen Materialwert von 3,7 Millionen Euro und ist bis heute verschwunden. Im Stadtteil Mariendorf erbeuteten drei Täter im Oktober 2014 fast zehn Millionen Euro in einer Sparkassen-Filiale – die sie anschließend fast komplett in die Luft sprengten. Ein Mitglied der Familie wurde für die Tat verurteilt, die Beute blieb auch in diesem Fall verschollen.

Infolge des Überfalls unternahm das LKA umfangreiche Finanzermittlungen und identifizierte Dutzende Immobilien, die der Familie gehören sollen. Dazu zählen Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser, Wohnungen und eine Kleingartenkolonie. Nach Informationen von "Spiegel Online" wurden viele der Objekte von mutmaßlichen Strohleuten im Libanon erworben.

Neues Gesetz erleichtert Arbeit der Ermittler

Bislang seien die 77 Objekte nur vorläufig beschlagnahmt, das Berliner Landgericht muss entscheiden, ob sie dauerhaft entzogen werden. Seit Juli 2017 gilt in Deutschland ein neues Gesetz zur Abschöpfung von kriminellen Geldern. Es soll den Ermittlern den Kampf gegen die organisierte Kriminalität erleichtern.

Verwendete Quellen
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