Nahe beliebtem Luxushotel Mallorca: Hier tummeln sich derzeit besonders viele Haie

Im Frühjahr zieht es ungewöhnlich viele Haie an die Küste bei Cala Blava. Auch wenn diese normalerweise keine Menschen angreifen, ist trotzdem Vorsicht geboten.
Vor Mallorcas Küste haben sich in diesem Frühling besonders viele Haie und Rochen versammelt. Wie das Meeresforschungsinstitut Imedea mitteilte, nutzen zahlreiche Arten das Gebiet um das Kap S'Enrrocat bei Cala Blava zur Fortpflanzung. Gerade in der Gegend um das Luxushotel Cap Rocat sind die Tiere anzutreffen.
Beim Kontakt mit den Tieren ist Vorsicht geboten – nicht, weil sie gefährlich sind, sondern weil wir für sie eine potenzielle Gefahr darstellen, sagt Imedea. Badegäste sollen sich in den Gebieten demnach keine Sorgen machen.
In dem Projekt "Ratjada" erforschen die Wissenschaftler die Auswirkungen bestehender Meeresschutzgebiete auf die Artenvielfalt. Sie haben sich zum Ziel gemacht, die Fortpflanzung gefährdeter Arten zu sichern.
Forschungsprojekt setzt sich für Erhaltung der Arten ein
"Ratjada" konzentriert sich auf Rochen- und Haiarten, darunter der Graue Glatthai oder der Marmor-Zitterrochen. Beide gelten als bedroht, letzterer ist zudem in der lokalen Gastronomie beliebt. Über ihre Fortpflanzung in balearischen Gewässern ist bislang kaum etwas bekannt. Deshalb setzt das Forschungsteam um den Meeresökologen Josep Alós auf eine langfristige Überwachung der Tiere.
Ein erstes Rückzugsgebiet haben die Forscher im Meeresschutzgebiet der Bucht von Palma identifiziert. Dort wurden seit Januar 2025 mehrere Tiere zur Überwachung markiert. "Viele Arten wandern entlang der Küste und kehren im Frühjahr zur Fortpflanzung an das Cap Enderrocat zurück", erklärte Alós. Zu den erfassten Arten zählen unter anderem gestreifte und gewöhnliche Adlerrochen sowie Stechrochen.
Nun wollen die Wissenschaftler nach Angaben des Instituts die Zahl der überwachten Tiere in den kommenden Monaten deutlich erhöhen – von 30 auf 100. Dabei kommt akustische Telemetrie zum Einsatz, mit deren Hilfe sich die Bewegungen der Tiere im offenen Meer nachvollziehen lassen.
Modell für Schutz der marinen Biodiversität
Das Projekt soll Grundlagen schaffen, um künftig weitere Meeresschutzgebiete auszuweisen. Dafür müssen laut Imedea die Lebenszyklen der Tiere genau nachvollzogen werden – eine aufwendige Aufgabe. "Diese Rückzugsgebiete bieten optimale Bedingungen für das Laichen, die Aufzucht und Entwicklung von Jungtieren", so das Institut.
Das Projekt wird vom Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Innovation der Balearen-Regierung finanziert. Es gilt als Modell für den Schutz der marinen Biodiversität im westlichen Mittelmeerraum.