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Flucht in Frankreich: Häftling bricht zum zweiten Mal aus Gefängnis aus


Ausbruch mit Hubschrauber
Schwer Bewaffnete befreien Räuber aus dem Gefängnis

Von afp
Aktualisiert am 01.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Das ehemalige Fahndungsbild des einst meistgesuchten Verbrechers ganz Frankreichs: Mit einem Hubschrauber ist Rédoine Faïd aus dem Gefängnis ausgebrochen.Vergrößern des Bildes
Das ehemalige Fahndungsbild des einst meistgesuchten Verbrechers ganz Frankreichs: Mit einem Hubschrauber ist Rédoine Faïd aus dem Gefängnis ausgebrochen. (Quelle: Interpol)

Der einst meistgesuchte Verbrecher Frankreichs ist aus dem Gefängnis entkommen. Rédoine Faïd flüchtete mit einem Hubschrauber und mit der Hilfe schwerbewaffneter Komplizen.

Mit einem Hubschrauber ist am Sonntag der einst meistgesuchte Verbrecher Frankreichs aus dem Gefängnis geflohen. Die Flucht von Rédoine Faïd aus einer Haftanstalt in Réau im Departement Seine-et-Marne nahe Paris habe sich in wenigen Minuten abgespielt, teilte die Strafvollzugsbehörde mit. Dabei habe es weder Verletzte noch Geiseln gegeben. Mehrere "schwer bewaffnete" Männer hätten dem 46-Jährigen bei seiner Flucht geholfen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlungskreisen.

Innenministerium mobilisiert "alle verfügbaren Kräfte"

Den Hubschrauber fand die Polizei später in Gonesse, etwa 60 Kilometer von dem Gefängnis entfernt. Beamte der Spurensicherung untersuchten den Helikopter, der nach Angaben aus Polizeikreisen ursprünglich vom Flughafen Le Bourget nördlich von Paris gestartet war. "Alle Kräfte wurden mobilisiert, um den Flüchtigen zu finden", hieß es aus dem französischen Innenministerium. Einheiten der Polizei und der Gendarmerie seien "sofort alarmiert" worden, um in der gesamten Region nach Faïd zu suchen. Bei der Fahndung und den Kontrollen werde "die Gefährlichkeit des Flüchtigen und seiner möglichen Komplizen" berücksichtigt.

Faïd, auf dessen Konto nach eigenen Angaben mehrere Raubüberfälle gehen, hatte bereits im April 2013 mit einer spektakulären Flucht aus einem Gefängnis in Nordfrankreich von sich reden gemacht. Damals hatte er vier Wächter als Geiseln genommen und sich den Weg durch fünf Gefängnistüren frei gesprengt. Danach schlüpfte er in eine Uniform, stieg in ein Fluchtauto und verschwand.

Spezialist für Geldtransporter-Überfälle

In Frankreich und Belgien wurde damals sofort eine Großfahndung gestartet. Auch Interpol wurde eingeschaltet, um den als besonders gefährlich eingestuften Mann zu finden. Sechs Wochen später wurde Faïd mit einem Komplizen in einem Hotel in der Nähe von Paris gefasst.

Der Wiederholungstäter mit dem sanften Blick ist in Frankreich eine Berühmtheit. 2010 veröffentlichte der Einwanderersohn, der in einem nördlichen Vorort von Paris aufwuchs, ein Buch über seine "Karriere" als Spezialist für das Ausrauben von Geldtransportern. Er tingelte durch die Talkshows, berichtete, er habe sich von Kinofilmen inspirieren lassen, und gab sich geläutert. 2011 wurde er jedoch abermals wegen des Verstoßes gegen Bewährungsauflagen verhaftet.

Im April schließlich verurteilte ein Berufungsgericht Faïd wegen eines misslungenen Raubüberfalls im Großraum Paris, bei dem 2010 eine Polizistin ums Leben gekommen war, zu 25 Jahren Haft.

Verwendete Quellen
  • AFP
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