"Horror-Haus" von Höxter Opfer zahlten 100.000 Euro an ihre Peiniger
Die in Höxter gequälten Frauen wurden nicht nur körperlich schwer misshandelt, sondern von dem beschuldigten Paar wohl auch um sehr viel Geld gebracht. Die ermittelnde Sonderkommission ist auf mehr als 100.000 Euro gestoßen, die die Tatverdächtigen von ihren Opfern erpresst haben sollen. Das berichtet "Der Spiegel".
Außerdem seien etwa 20 Mobiltelefone in dem "Horror-Haus" gefunden worden, so Polizei und Oberstaatsanwaltschaft. Die Handys seien sowohl Tätern als auch Opfern zuzuordnen. Von dem Handy einer Verstorbenen seien noch nach ihrem Tod Textnachrichten verschickt worden, um ihr Verschwinden zu verschleiern.
Polizei geht von mindestens acht Opfern aus
Der 46-jährige Verdächtige und seine 47-jährige Ex-Frau hatten jahrelang Frauen per Kontaktanzeige nach Höxter-Bosseborn gelockt. Nach den bisherigen Ermittlungen gehen Polizei und Staatsanwaltschaft von acht Geschädigten aus. Zwei Opfer aus Niedersachsen kamen ums Leben.
Die Polizei werte derzeit die bereits eingegangenen Hinweise und Spuren aus, rechne aber mit weiteren Opfern, sagte ein Polizeisprecher.
Hausbesitzer erwägen Abriss
Die Eigentümer des Hauses in Höxter überlegen, das Gebäude nach Abschluss der Ermittlungen abreißen zu lassen. Das berichtete das "Westfalen-Blatt" unter Berufung auf ein Mitglied der Erbengemeinschaft. Ein Abriss sei eine "denkbare Option", sagte auch ein anderer Miteigentümer der "Neuen Westfälischen".