Beton statt Asche in Urnen Schrecklicher Fund: Bestatterpaar legt Geständnis ab
In den USA erregen die Betreiber einer Bestattungsfirma Entsetzen: Vor Gericht räumen sie den Missbrauch von Leichen ein.
Im US-Bundesstaat Colorado erregt ein erschütternder Fall Aufsehen: Die Betreiber eines Bestattungsunternehmens, Jon und Carie Hallford, haben sich vor Gericht schuldig bekannt, über 200 Vergehen begangen zu haben. Darunter fallen Missbrauch von Leichen, Diebstahl, Urkundenfälschung und Geldwäsche.
Bereits seit 2019 sollen die Besitzer des "Return to Nature Funeral Home" in einem alten Gebäude nahe Colorado Springs Leichen unsachgemäß gelagert haben. Wie Staatsanwälte berichten, entdeckten Ermittler im vergangenen Jahr 190 verwesende Körper auf dem Grundstück der Hallfords. Ein Anwohner hatte zuvor einen "abscheulichen Geruch" gemeldet.
Gefälschte Todesscheine ausgestellt
Die schockierenden Details gehen noch weiter: Den Familien der Verstorbenen wurde laut den Vorwürfen anstelle der Asche ihrer Angehörigen trockener Beton übergeben.
"Der letzte Wunsch meiner Mutter war, dass ihre Asche an Plätzen verstreut wird, die sie liebte, und nicht in einem Gebäude zu verrotten", sagte Tanja Wilson dem US-Sender CBS News.
Sie sowie andere Verwandte von Verstorbenen hätten Todesscheine erhalten, in denen vermerkt worden sei, dass die Leichen in einem von zwei Krematorien verbrannt würden. Gegenüber AP gaben die beiden Einrichtungen aber an, sie hätten an den Tagen, die das Beerdigungsinstitut angegeben hat, keine Verbrennungen für das Unternehmen durchgeführt. Es seien auch keine Zertifikate an die Familien gegeben worden, die die Asche gewöhnlich als echt authentifizieren. Mehrere Familien gaben an, dass die Überreste eher wie gewöhnlicher Trockenzement ausgesehen hätten.
Lange Haftstrafen drohen
Das Ehepaar muss sich nun wegen mehr als 200 Anklagen verantworten. Es drohen lange Haftstrafen: Für Jon Hallford sieht die Staatsanwaltschaft 20 Jahre vor. Seine Frau soll zwischen 15 und 20 Jahre ins Gefängnis.
Zudem sollen sie fast 900.000 US-Dollar an Pandemie-Hilfen missbraucht haben – unter anderem für Urlaubsreisen, Schönheitsoperationen und Schmuck. Laut Gerichtsdokumenten investierten sie auch 31.000 Dollar in Kryptowährungen.
"Dieser Fall hat die gesamte Gemeinde tief erschüttert", hieß es aus Justizkreisen. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Colorado, der bisher für seine schwachen Regulierungen im Bestattungswesen bekannt war. Dank verstärktem Druck aus der Branche wurden diese Vorschriften jedoch erst kürzlich angepasst.
Im vergangenen Monat bekannten sich die Hallfords bereits schuldig zu Anklagen auf Bundesebene aufgrund von Betrug gegenüber Kunden und der Regierung.
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- news.sky.com: Colorado funeral home owners plead guilty to corpse abuse (englisch)
- apnews.com: "Remains of at least 189 people removed from Colorado funeral home, up from 115, officials say" (englisch)