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Burschenschaften in Bonn: Vermummte Rechtsextreme bedrohen ARD-Reporterteam


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Recherche zu Burschenschaften
Vermummte Rechtsextreme bedrohen ARD-Reporterteam


Aktualisiert am 17.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Bild der Universität Bonn (Archivbild): Unter den Burschenschaften gibt es auch bei Rechtsextremen beliebte wir die Alte Breslauer Buschenschaft der Raczeks.Vergrößern des Bildes
Bild der Universität Bonn (Archivbild): Unter den Burschenschaften gibt es auch bei Rechtsextremen beliebte wie die "Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks". (Quelle: Teka77/getty-images-bilder)

Recherchen im rechtsextremen Burschenschaftsmilieu sind gefährlich. Ein Team der ARD ist in Bonn bedroht worden.

Ein Team von Reportern der ARD wurde vor dem Burschenschaftshaus der "Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks" in Bonn bedroht. Die Journalisten arbeiteten für den "Report Mainz" und untersuchten Verbindungen zwischen Mitgliedern der AfD und Burschenschaften.

Die ARD hat ein Netzwerk von etwa 100 Personen aus Burschenschaften identifiziert, die politischen Einfluss in der AfD zu nehmen versuchen. Über 50 Abgeordnete der AfD hätten Verbindungen zu diesen Studentenvereinigungen, entweder als Mitglieder oder durch Mitarbeiter aus diesen Kreisen.

Die Verbindungen zwischen Burschenschaften und AfD sind eng

So sind beispielsweise der Pressesprecher und der Redenschreiber von Alice Weidel Burschenschafter, ebenso wie zwei weitere Mitarbeiter ihres Büros. Für den skandalgeschüttelten Maximilian Krah arbeitet den ARD-Recherchen zufolge ein Mitarbeiter, der gleichzeitig auch der Berliner Burschenschaft Gothia angehört.

Die Spitzenkandidaten der AfD in Rheinland-Pfalz für die Europawahl, Sebastian Münzenmeier und Alexander Jungbluth, sind selbst Burschenschafter. Zudem wurde das "Zentrum Rheinhessen", der Leitungsstab der AfD in Rheinland-Pfalz, von sieben Personen gegründet, die alle aus Burschenschaften stammen.

Die Recherchen führten das ARD-Team auch nach Bonn zur "Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks". Laut den Recherchen der ARD sind mit dieser Burschenschaft drei AfD-Politiker und vier Mitarbeiter eng verbunden, unter anderem jener Alexander Jungbluth, Spitzenkandidat der rheinland-pfälzischen AfD für die Europawahl.

Bedrohung in Bonn

Beim Besuch des Burschenschaftshauses wurde das Reporterteam bedroht. Sie wollten dort Björn Clemens interviewen, einen bekannten Anwalt aus der rechten Szene und selbst Mitglied einer Burschenschaft. Laut dem "Kölner Stadt-Anzeiger" ist Clemens bekannt dafür, rechtsextreme Demonstrationen anzumelden und bekannte Rechtsextreme zu verteidigen.

Clemens erschien zu seinem Vortrag mit zwei vermummten Bodyguards und verließ die Veranstaltung ohne ein Wort zu den Journalisten. Als diese gerade ihre Sachen zusammenpacken wollten, tauchten die Bodyguards wieder auf und versuchten, das Team einzuschüchtern. Sie fotografierten das Autokennzeichen der Reporter und filmten ihre Gesichter aus nächster Nähe. Die Bodyguards selbst hatten ihre Gesichter mit bei Rechtsterroristen beliebten Totenkopfmasken vermummt.

Auf die Frage eines Kameramanns, ob er nun auch sein Gesicht sehen dürfe, antwortete einer der Bodyguards: "Eines Tages sehen Sie das." Die Reporter empfanden dies als klares Zeichen der Drohung.

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