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Französische Coronaleugner demonstrieren mit Judenstern – "Widerliche Vergleiche"


"Widerliche Vergleiche"
Französische Coronaleugner demonstrieren mit Judenstern

Von dpa, cck

Aktualisiert am 21.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Demonstrant in Marseille mit Frankreich-Flagge und Judenstern: Am Wochenende demonstrierten mehr als 100.000 Menschen in Frankreich.Vergrößern des Bildes
Ein Demonstrant in Marseille mit Frankreichfahne und Judenstern: Am Wochenende demonstrierten in Frankreich mehr als 100.000 Menschen. (Quelle: Gerard Bottino/imago-images-bilder)

Die Regierung sieht Frankreich in die vierte Welle schlittern – und reagiert mit neuen Gesetzesverschärfungen. Auch die Coronaleugner rüsten verbal auf.

Die französische Regierung bereitet das Land auf eine vierte Corona-Welle vor – und stößt dabei auf immer mehr Gegenwind. Von diesem Mittwoch an ist ein negativer Coronatest oder ein Impf- oder Genesungsnachweis notwendig, wenn man etwa ins Kino, Theater oder Museum möchte. Das gilt, sobald mehr als 50 Menschen an einem Ort zusammenkommen.

Das Land sei zurzeit mit einer vierten Corona-Welle konfrontiert, hatte Regierungssprecher Gabriel Attal am Montag gesagt. Diese Welle könne "sehr hoch" ansteigen, warnte er. Indes werden auch die Proteste von Coronaleugnern und Maßnahmengegnern schärfer. Für Empörung sorgen vor allem Vergleiche mit der Judenverfolgung während der Nazidiktatur.

Am Wochenende hatten rund 114.000 Menschen in Frankreich gegen die jüngsten Corona-Maßnahmen demonstriert, darunter auch viele Anhänger der berühmten Gelbwesten-Bewegung. Nach Angaben des Innenministeriums in Paris fanden am Samstag landesweit 136 solcher Proteste statt. Allein in Paris gab es mehrere Protestmärsche.

"Nein zur Gesundheitsdiktatur"

Dabei ertönten Rufe nach dem Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron. Auch der Slogan "Nein zur Gesundheitsdiktatur" erschallte. Demonstranten trugen auch Judensterne mit der Aufschrift "non vacinée" – "nicht geimpft" oder "sans vacine" – "ohne Impfung". Die Demonstrationen richteten sich vor allem gegen den "passe sanitaire", den französischen Impfnachweis.

Frankreichs Regierung reagierte empört: Die Protestler hatten offenbar Parallelen zwischen der Judenverfolgung während der Nazidiktatur und der Lage von Nicht-Geimpften heutzutage gezogen. "Das sind absolut widerliche Vergleiche", sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Montag im Nachrichtensender Franceinfo.

Regierung hat Gesetzesverschärfungen auf den Weg gebracht

Nach dem Willen von Staatschef Emmanuel Macron werden bestimmte Corona-Maßnahmen verschärft. Die Regierung brachte dazu einen Gesetzesentwurf auf den Weg. Dann wird ein Nachweis auch in Fernzügen, Bars, Restaurants, Einkaufszentren oder Krankenhäusern verpflichtend sein.

Zudem wurde bereits eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal festgelegt. In dem Land mit rund 67 Millionen Menschen hat weit über die Hälfte zumindest eine Impfung erhalten.

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