Vater hatte überall Hämatome und Todesangst Brutale Details zur Entführung der Block-Kinder
Die Entführung schockierte ganz Deutschland. Jetzt werden neue Details bekannt. Der Vater der Block-Kinder soll keine Luft mehr bekommen haben.
In der Silvesternacht haben acht dunkel gekleidete Männer zwei Kinder von Steakhaus-Erbin Christina Block und Stephan Hensel aus Dänemark nach Deutschland entführt. Es war der brutale Höhepunkt eines über Jahre schwelenden Sorgerechtsstreits.
Inzwischen sind die Kinder auf einstweilige Anordnung des Oberlandesgerichts Hamburg wieder beim Vater in Dänemark. Nun legen Berichte der "Zeit" und des "Focus" nahe, dass die überfallartige Kommandoaktion in der Silvesternacht noch viel drastischer abgelaufen sein könnte als bisher bekannt.
Hensel: Angreifer traten und schlugen immer wieder zu
Die acht Maskierten seien "extrem brutal" vorgegangen, sagte am Donnerstag Michael Philippi, Hamburger Medienanwalt des Vaters, dem "Focus". Die Angreifer seien durchtrainiert gewesen und hätten seinen Mandanten "sofort niedergeschlagen". Er habe "diverse Hämatome am gesamten Körper erlitten".
Zuvor hatte Hensel der "Zeit" gesagt, er sei "immer wieder, auch am Boden liegend, geschlagen und getreten worden". Einer der Männer soll sich so mit den Knien auf seinen Rücken gesetzt haben, dass Hensels Brustkorb zusammengedrückt wurde und er "zeitweise nicht mehr atmen konnte und Todesangst hatte". Außerdem hätten die Entführer Hensel seine Kapuze in den Mund gestopft, um ihn am Schreien zu hindern.
Christina Block: Eine "absolut rechtstreue Persönlichkeit"?
"Zeitgleich wurde versucht, meine Hände zu fesseln und mich später mit einem Strick zu knebeln", sagte Hensel der "Zeit". "Ich habe unter Todesangst gelitten. Ich war absolut wehrlos."
Christina Block, zu der die entführten Kinder gebracht wurden, streitet weiter ab, die Aktion in Auftrag gegeben zu haben. Sie sei eine "absolut rechtstreue Persönlichkeit", behauptete ihr Anwalt über sie. Es werde nun aufgeklärt werden müssen, wer den Auftrag erteilt oder selbst gehandelt haben könnte. Eine Reihe von Menschen hätten der Mutter immer wieder Hilfe angeboten.
Block: "Die Opfer müssen geschützt werden"
Christina Block (50) selbst kritisierte unterdessen das Vorgehen der Justiz: "Wo Unrecht geschieht, mögen wir dafür eintreten, dass es revidiert wird, und wo Unrecht erkannt und bereits geurteilt wurde, muss dies strikt und schnell umgesetzt werden. Und die Opfer müssen geschützt werden", sagte Block am Dienstagabend auf einem Neujahrsempfang im Hamburger Elysée-Hotel, das wie die Restaurantkette Block House zur Unternehmensgruppe ihres Vaters Eugen Block gehört.
Christina Block und ihr Ex-Mann (49) streiten seit Jahren vor Gericht um das Sorgerecht für die beiden jüngeren ihrer vier Kinder. Seit mehr als zwei Jahren leben diese bei ihrem Vater in Dänemark, obwohl ein Gericht in Hamburg das Aufenthaltsbestimmungsrecht vorläufig auf die Mutter übertragen hatte. Dänische Gerichte hatten allerdings anders geurteilt.
- zeit.de: "Wem gehören die Kinder?"
- focus.de: "Acht Maskierte packten schreiende Block-Kinder: Anwalt spricht über brutale Entführung"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa