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Tagesanbruch: Bundesliga – Was der Fußball tun muss, betrifft uns alle


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Was heute wichtig ist
Die Gefahr ist noch längst nicht gebannt

MeinungVon Daniel Fersch

Aktualisiert am 18.05.2020Lesedauer: 4 Min.
Polizisten in Schutzanzügen betreten ein Flüchtlingsheim in Sankt Augustin: Hier wurden am Wochenende 70 Corona-Infektionen festgestellt.Vergrößern des Bildes
Polizisten in Schutzanzügen betreten ein Flüchtlingsheim in Sankt Augustin: Hier wurden am Wochenende 70 Corona-Infektionen festgestellt. (Quelle: Marcel Kusch/dpa)
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Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

heute darf ich Sie an Stelle von Florian Harms begrüßen. Hier kommt der kommentierte Überblick über die Themen des Tages:

WAS WAR?

Haben Sie am Wochenende die Rückkehr der Bundesliga aus der Corona-Zwangspause verfolgt? Dann waren Sie nicht allein: Buchstäblich die ganze Welt schaute auf das ungewohnte Geisterspiel-Experiment in den deutschen Stadien. Denn was hier vor leeren Rängen zu sehen war, könnte die Zukunft für den Profisport bedeuten – zumindest auf absehbare Zeit.

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Über die Fortsetzung der Saison und die Regelungen, die sie ermöglichen, wurde lange gestritten. Vieles bleibt auch nach dem ersten Pandemie-Spieltag fragwürdig. Machen die Abstandsregeln beim Jubeln Sinn, wenn die Spieler zuvor im Kampf um den Ball auf Tuchfühlung gehen? Und fehlen die Tausenden Corona-Tests, die jede Woche an Profis und Betreuern durchgeführt werden, wirklich nicht in den Krankenhäusern?

Auch wenn nicht alles Sinn macht, was da auf dem Rasen zu sehen ist: Der Fußball kann in der Diskussion um weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen eine wichtige Rolle einnehmen. Stellen Sie sich vor, die Infektionszahlen bleiben weiter niedrig, es wird Frühsommer und die Menschen zieht es in Massen in die Sonne. Dann können die Bilder aus den Stadien auch denjenigen, die sich nicht für Nachrichten interessieren, vor Augen führen, dass wir uns noch immer in einer Pandemie befinden.

Was der Fußball tun musste, betrifft uns alle: Um trotz des Virus zu einer Art von Normalität zurückzufinden, müssen wir ständig neue Regeln für den Alltag erfinden und ausprobieren. Der Bundesliga ist dabei zumindest der erste Test gelungen.


Am Samstag protestierten in mehreren Städten wieder Tausende gegen die Corona-Beschränkungen. Dabei blieb es im Vergleich zu den Vorwochen ruhig, die Teilnehmer hielten sich weitgehend an die Regeln. Was bewegt die Menschen, die zu diesen Demos gehen? Die Kollegen der "Süddeutschen Zeitung" haben einige von ihnen befragt und dabei sehr unterschiedliche Antworten erhalten. Die Sicherheitsbehörden warnen unterdessen davor, dass die extreme Rechte immer mehr versucht, die Proteste für ihre Zwecke zu nutzen. Er sehe den Trend, dass "insbesondere Rechtsextremisten das Demonstrationsgeschehen instrumentalisieren", so Verfassungsschutzchef Thomas Haldewang.


Dass die Gefahr durch das Virus längst nicht gebannt ist, machen drei Meldungen des Wochenendes deutlich. Am Samstag wurde bekannt, dass sich im Kreis Heinsberg 80 Mitarbeiter eines Paketverteilzentrums infiziert haben. Am Sonntag folgten Berichte über 70 Ansteckungen in einem Flüchtlingsheim in Sankt Augustin bei Bonn und 92 neue Corona-Fälle in einer Fleischfabrik im Kreis Osnabrück. Man kann es nicht oft genug betonen: Überall dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenarbeiten oder -leben, droht das Risiko eines neuen Virus-Hotspots. Ein besseres Argument für die Wirksamkeit von Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen kann es eigentlich nicht geben.


WAS STEHT AN?

Ab heute dürfen in fast allen Bundesländern die Restaurants wieder öffnen. Welche Regeln nun beim Besuch einer Gaststätte gelten, erfahren Sie hier.

In vielen Regionen Deutschlands können auch Hotels wieder Gäste empfangen. Sollten die Infektionszahlen weiter niedrig bleiben, besteht berechtigte Hoffnung auf Sommerurlaub – zumindest im Inland. Aber wie sieht es innerhalb Europas aus? Darüber will Außenminister Heiko Maas heute in einer Videokonferenz mit seinen EU-Amtskollegen reden.

Ebenfalls nur online tritt heute das höchste Gremium der Weltgesundheitsorganisation zu seiner Jahrestagung zusammen. Im Fokus steht natürlich der Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. Kanzlerin Angela Merkel will sich am Mittag mit einer Videobotschaft zu Wort melden.


WAS LESEN UND ANSEHEN?

In den TV-Talkshows hat das Virus praktisch alle anderen Themen verdrängt. Auch bei "Anne Will" wurde gestern – natürlich – über die Corona-Einschränkungen diskutiert. Mitten drin war wie so oft Karl Lauterbach: Der SPD-Gesundheitsexperte sendet seit Beginn der Krise auf allen Kanälen, ist in fast jeder Gesprächsrunde vertreten. Dabei kommt ihm meistens die Rolle des Spielverderbers zu, der vor zu vielen, zu schnellen Lockerungen warnt. Das erregt Widerspruch, auch in seiner eigenen Partei. Doch Lauterbach sieht sich als Mediziner und Epidemiologe gerade jetzt in der Pflicht. Was ihn auf seiner Mission antreibt, erklärt mein Kollege Johannes Bebermeier in einem lesenswerten Porträt.


Zu den gefragten Stammgästen der TV-Runden gehören auch Virologen, die ganz nah dran sind an der Erforschung von SARS-CoV-2. Doch nicht immer werden die Experten dort mit den Fragen konfrontiert, die die Zuschauer am brennendsten interessieren. Für das Format "Frag mich" hat die t-online.de-Redaktion deshalb Leserfragen an den Virologen Jonas Schmidt-Chanasit gesammelt. Im Video meiner Kollegen Sandra Sperling und Nicolas Lindken gibt der Forscher des Tropeninstituts Hamburg ausführlich Antwort – unter anderem auch auf die Frage, ob er nach den jüngsten Lockerungen ein Restaurant besuchen würde.


WAS AMÜSIERT MICH?

Ein ansteckendes Lachen, unbändige Energie und ein Autoradio: Mehr braucht es nicht, um gute Laune zu verbreiten. Das zeigt Jeff "Mufasa" Obeng aus dem US-Bundesstaat Virginia in seinen mitreißenden Instagram-Videos. Meine Stimmung verbessert sich meistens schlagartig, wenn ich eines davon anklicke. Probieren Sie es doch auch einmal und folgen Sie Obengs Aufforderung: "Everbody Dance Now!"

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Ich wünsche Ihnen einen beschwingten Montag. Morgen schreibt Ihnen wieder wie gewohnt Florian Harms.

Herzliche Grüße,

Ihr

Daniel Fersch
Chef vom Dienst t-online.de
E-Mail: t-online-newsletter@stroeer.de

Twitter: @danielfersch

Mit Material von dpa.

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