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Rassistischer AfD-Netzwerker Christian Lüth zum zweiten Mal gekündigt


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Nach massiver Kritik
Rassistischer AfD-Netzwerker zum zweiten Mal gekündigt


31.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Christian Lüth: Als Sprecher der AfD-Fraktion wurde er bereits 2020 rausgeworfen, nun folgt die zweite Kündigung für ihn.Vergrößern des Bildes
Christian Lüth: Als Sprecher der AfD-Fraktion wurde er bereits 2020 rausgeworfen, nun folgt die zweite Kündigung für ihn. (Quelle: Reiner Zensen/imago-images-bilder)

2020 wurde Christian Lüth fristlos als Sprecher der AfD-Fraktion entlassen. Dann wollte ihn ein Abgeordneter wieder in den Bundestag zurückbringen. Der aber hat es sich jetzt anders überlegt.

Nach massiver öffentlicher Kritik hat der AfD-Bundestagsabgeordnete Kay Gottschalk nach eigener Aussage einen Arbeitsvertrag mit dem umstrittenen ehemaligen AfD-Fraktionssprecher Christian Lüth gekündigt. Auf Nachfrage von t-online erklärte Gottschalk: "Ich kann bestätigen, dass es zu keinem Arbeitsverhältnis mit Herrn C. Lüth kommen wird. Der Vertrag wurde von mir gekündigt."

Lüth habe den Job in Gottschalks Büro noch nicht angetreten, der Termin für den Arbeitsbeginn habe bei Kündigung noch in der Zukunft gelegen. Auf weitere Details den Vertrag betreffend könne er aus "rechtlichen Gründen" nicht eingehen, so Gottschalk weiter. Warum er Lüth überhaupt wieder einstellen wollte und was ihn jetzt zum Umdenken bewegte, beantwortete Gottschalk nicht.

Lüth wollte sich auf Anfrage von t-online am Dienstag nicht näher äußern. Er teilte lediglich mit: "Es ist gut, dass es mehr Radwege in Berlin geben soll."

Gewaltfantasien, Rassismus, Faschismus

Die Nachricht, dass Lüth über den Vertrag mit Gottschalk in den Bundestag zurückkehren soll, hatte in der vergangenen Woche für Schlagzeilen und Kritik auch in den Reihen der AfD gesorgt. Denn Lüth wurde 2020 von seinem Posten als Sprecher der Fraktion fristlos entlassen.

Grund waren unter anderem faschistische und rassistische Aussagen, die eine investigative ProSieben-Recherche öffentlich gemacht hatte: Lüth sprach unter anderem davon, dass man Migranten ins Land lassen und anschließend einfach "vergasen" oder "erschießen" könne. Außerdem bezeichnete er sich selbst als "Faschisten".

Kritik an Gottschalks "Opportunismus"

Führende Köpfe der AfD-Fraktion hatten sich von Lüth 2020 distanziert. Parteichef Tino Chrupalla bezeichnete Lüths fristlose Kündigung als "einzige richtige Entscheidung". Auch Kay Gottschalk wetterte: "Wer solche Aussagen tätigt, gehört nicht zu unserer Partei!"

Die großen Worte aber waren nun zunächst vergessen: Aus der Partei heißt es, Gottschalk seien Lüths Kontakte vor dem Bundesparteitag vom 17. bis 19. Juni im sächsischen Riesa wichtig gewesen. Der ehemalige Sprecher der Fraktion, der zuvor auch Sprecher der Bundespartei war, habe ab dem 1. Juni starten sollen – und Gottschalks Wiederwahl in den Bundesvorstand absichern sollen. Gottschalk, Mitgründer der AfD, war bis Dezember 2019 einer von drei stellvertretenden Bundessprechern der Partei, unterlag da aber Kandidaten des Flügels. Lüth widerspricht der Darstellung, dass sein Arbeitsverhältnis am 1. Juni starten sollte.

In der AfD ist nun nicht jeder mit Gottschalks Entscheidung zufrieden. Hinter vorgehaltener Hand kritisieren Mitglieder der AfD-Fraktion Gottschalks Vorgehen als Opportunismus.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Anfrage an Kay Gottschalk
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