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Oskar Lafontaine tritt aus der Linkspartei aus


"Halten Austritt für falsch"
Oskar Lafontaine tritt aus der Linkspartei aus

Von dpa, mam

Aktualisiert am 17.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Oskar Lafontaine: Der Mitgründer und einstige Vorsitzende der Linkspartei kehrt der Politik den Rücken.Vergrößern des Bildes
Oskar Lafontaine: Der Mitgründer und einstige Vorsitzende der Linkspartei kehrt der Politik den Rücken. (Quelle: BeckerBredel/imago-images-bilder)

Es ist das Ende eines langen Streits: Oskar Lafontaine bricht mit der Linkspartei, die er vor rund 15 Jahren mitgegründet hat. Die Führung bedauert seine Entscheidung.

Der Mitgründer und einstige Vorsitzende der Linkspartei, Oskar Lafontaine, ist aus der Partei ausgetreten. Dies teilte der 78-Jährige am Donnerstag in Saarbrücken mit. "Ich wollte, dass es im politischen Spektrum eine linke Alternative zur Politik sozialer Unsicherheit und Ungleichheit gibt, deshalb habe ich die Partei Die Linke mitgegründet. Die heutige Linke hat diesen Anspruch aufgegeben", heißt es in einer Erklärung Lafontaines.

Die Partei- und die Fraktionsspitze der Linken bedauerte Lafontaines Entscheidung. Als Gründungsvorsitzender und langjähriger Fraktionsvorsitzender habe er bleibende Verdienste für die Partei geleistet, erklärten die Parteivorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow und Janine Wissler und die Fraktionschefs im Bundestag, Amira Mohamed Ali und Dietmar Bartsch, am Donnerstag. "Wir halten seinen Austritt für falsch und bedauern ihn." Angesichts der sich verschärfenden sozialen Ungleichheit, angesichts von Krieg und Aufrüstung werde eine starke Linke dringend gebraucht.

Lafontaine hatte im März 1999 im Streit mit Bundeskanzler Gerhard Schröder den Vorsitz der SPD niedergelegt und 2005 nach dem Verlassen der SPD die westdeutsche Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) mit der ostdeutschen PDS zur Linkspartei vereint. Durch seinen Parteiaustritt hat sich ein gegen Lafontaine bei der Linkspartei laufendes Parteiausschlussverfahren erledigt.

Lafontaine beendet politische Karriere

Der Saarländer beendet zudem seine politische Karriere. Mit der Landtagswahl im Saarland am 27. März kehrt er nach mehr als 50 Jahren der aktiven Politik den Rücken. Zuletzt hatte er seit 2009 die Linksfraktion im saarländischen Landtag geführt. Am Mittwoch war er in seiner letzten Landtagssitzung mit reichlich Dankesworten verabschiedet worden.

"Oskar", wie er im Saarland heißt, war fast alles, was man in einem politischen Leben in Deutschland werden kann: Oberbürgermeister von Saarbrücken, SPD-Landesvorsitzender, Ministerpräsident des Saarlandes (1985-1998), SPD-Kanzlerkandidat (1990), SPD-Bundesvorsitzender, Bundesfinanzminister, Mitgründer der Linkspartei und deren Partei- und Fraktionsvorsitzender im Bundestag.

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Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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