"Ich will mitbestimmen" Ein Kanzlerkandidat aus der CSU? Das sagt Markus Söder
Will er Kanzler, oder will er nicht? Immer wieder gibt es Gerüchte, dass die CSU einen Kandidaten für das Kanzleramt aufstellen soll. Nun hat sich Parteichef Markus Söder ziemlich klar dazu geäußert.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hält die Kandidatur eines CSU-Kanzlerkandidaten für die Union für chancenlos. Er selbst stehe nicht zur Verfügung, bekräftigte der CSU-Chef auf dem Wirtschaftsgipfel der "Süddeutschen Zeitung". Aber abgesehen davon, dass er selbst seine "Primäraufgabe" in Bayern sehe, sei es auch so, dass bereits zweimal CSU-Kandidaten bei Bundestagswahlen verloren hätten.
Zwar würden Bayern in Deutschland schon geschätzt. "Aber wenn die Bayern antreten, entsteht immer so das Gefühl, die Hauptstadt wechselt", sagte Söder in Anspielung auf München. Dies sei bei Kandidaten aus anderen Bundesländern anders. Die eigentliche Kraft der CSU liege darin, in Berlin mitzuregieren, aber "die Kräfte nicht zu überdehnen". Im Übrigen gelte für ihn: "Der Höhepunkt der Reise nach Berlin ist die Rückkehr nach Bayern."
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Zugleich forderte Söder, die Frage eines Unions-Kanzlerkandidaten erst dann zu diskutieren, wenn die Frage anstehe – das sei wahrscheinlich erst 2021. Er wolle zwar nicht antreten. "Aber ich will mitbestimmen, wer es wird", betonte der CSU-Chef. Deshalb lehnte er auch die von der Jungen Union vorgeschlagene Urwahl eines Kanzlerkandidaten ab. Er erwarte im Übrigen, dass die Wähler sich am Ende zwischen einem Kanzlerkandidaten der Union und einem der Grünen entscheiden.
- Nachrichtenagentur Reuters