"Gefechtslage hat sich geändert" AfD-Mann Krah will von Straßburg in den Bundestag wechseln
Im Wahlkampf für die Europawahl löste der AfD-Politiker Maximilian Krah als Spitzenkandidat diverse Skandale aus. Obwohl er als EU-Abgeordneter gewählt wurde, will er bald in den Bundestag einziehen.
Der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah strebt einen Wechsel in den Bundestag an. Entsprechende Medienberichte wurden der Deutschen Presse-Agentur aus Parteikreisen bestätigt. Krah selbst sagte "Welt am Sonntag" und "taz", die Kandidatur sei noch nicht entschieden. Er bestätigte aber Gesprächstermine in Sachsen mit verschiedenen AfD-Kreisvorsitzenden.
Er habe großen Zuspruch bekommen für eine Kandidatur für den Bundestag, sagte Krah der "Süddeutschen Zeitung". Die Stimmung an der Basis in Sachsen sei eindeutig. Bis Ende November werde es eine Entscheidung geben. Am Freitag wurde auch bekannt, dass AfD-Mitbegründer Alexander Gauland überraschend noch einmal für den Bundestag kandidieren will.
Krah: "Die Gefechtslage hat sich geändert"
Die "Welt am Sonntag" zitierte Krah mit den Worten: "Die AfD hat bei der Europawahl das bundesweit beste Ergebnis ihrer Parteigeschichte eingefahren. Insbesondere den Wahlerfolg bei den jungen Wählern hefte ich mir selbst ans Revers. Die Gefechtslage hat sich geändert, dadurch dass ich nicht in die Delegation und Fraktion aufgenommen wurde."
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Krah war im Juni erneut ins EU-Parlament gewählt worden. Zuvor hatte er wochenlang in den Schlagzeilen gestanden und die AfD-Chefs in Erklärungsnöte gebracht. Hintergrund waren teils schrille öffentliche Auftritte und Berichte über mutmaßliche Russland- und China-Verbindungen sowie Ermittlungen gegen einen Ex-Mitarbeiter wegen mutmaßlicher Spionage für China. In einer italienischen Zeitung hatte Krah zudem als relativierend wahrgenommene Äußerungen zur nationalsozialistischen SS gemacht.
Die neue AfD-Delegation nahm den Sachsen nach der Wahl nicht in ihre Reihen auf, er gehört auch nicht der gemeinsamen Fraktion von Rechtsaußen-Parteien im Parlament an, die die AfD gebildet hatte.
- Nachrichtenagentur dpa