Trotzdem ein Erfolg? ZDF-Erotikfilm: So wenige junge Zuschauer wie schon lange nicht mehr
Der ZDF-Film "Verhängnisvolle Leidenschaft Sylt" enttäuschte in der jungen Zielgruppe live am Sonntagabend. Doch in der Mediathek zeigt sich ein hoher Zuspruch.
Am Sonntagabend zeigte das ZDF einen etwas anderen "Herzkino"-Film. "Verhängnisvolle Leidenschaft Sylt" mit Cornelia Gröschel als leidenschaftliche Polizistin hat schon vor der Ausstrahlung für Aufsehen gesorgt. In dem Erotikstreifen bricht die 37-jährige Schauspielerin mit den gewohnten Konventionen der ZDF-Reihe und wagt sich gemeinsam mit Artjom Gilz in erotisches Terrain vor.
Der Film erzählt die Geschichte der Polizistin Nina, die für eine Auszeit nach Sylt reist. Dort begegnet sie dem charmanten Daniel, der in ihr ungeahnte Leidenschaft weckt. Anders als herkömmliche "Herzkino"-Folgen zeigt "Verhängnisvolle Leidenschaft Sylt" explizitere Szenen: Das Paar hat Sex unter der Dusche, in den Dünen und am Strand, besucht zudem eine Swingerparty.
Auf "Verhängnisvolle Leidenschaft Sylt" hatte man mit Hoffnung geschaut. Jeden Sonntag muss das ZDF gegen den "Tatort" im Ersten ankämpfen. Die Deutsche Presse-Agentur hatte prophezeit, dass der Film den Abstand zur Konkurrenz verringern könnte. Doch es kam ganz anders. Den ARD-Krimi sahen 8,44 Millionen Menschen, den ZDF-Erotikfilm nur 3,38 Millionen.
Flop im Live-TV, Erfolg in der Mediathek
In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lief es für den Mainzer Sender noch schlechter. Während die ARD mit dem Wiener Fall 1,19 Millionen Menschen vor die Bildschirme lockte, interessierten sich für die Affäre auf Sylt gerade einmal 280.000 Zuschauer. So klein war das junge Publikum der "Herzkino"-Reihe schon lange nicht mehr.
Allein in diesem Jahr erreichte das ZDF jeden Sonntag mehr Menschen als am 13. April. "Rosamunde Pilcher" am 12. Januar zum Beispiel konnte 420.000 junge Zuschauer begeistern, genauso viele junge Zuseher schauten auch die "Traumschiff"-Wiederholung am 23. März. Die bislang niedrigste Reichweite in der Zielgruppe generierte ein "Inga Lindström"-Film, der vergangene Woche im TV gezeigt wurde. Für den hatten sich gerade einmal 290.000 14- bis 49-Jährige interessiert.
Für die niedrige Einschaltquote könnte es jedoch einen Grund geben. Das Erotikdrama steht bereits seite Ende Januar in der ZDF-Mediathek zur Verfügung. Laut dem Sender soll dort in den ersten 30 Tagen bereits drei Millionen Mal geklickt worden sein. "Das ist ein überragender Erfolg und zeigt bereits vor der linearen Ausstrahlung, wie groß das Interesse des Publikums an unserer neuen 'Herzkino'-Farbe ist", teilte das ZDF der Deutschen Presse-Agentur mit.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- ZDF: "Verhängnisvolle Leidenschaft Sylt"
- agf.de: TV-Daten
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