Blaulichtfahrt durch den Wald Rettungswagen fährt Flüchtling tot

Ein Rettungswagen fährt in Richtung Krankenhaus, hinten liegt ein Patient auf der Trage. Im nächtlichen Wald erfasst das Fahrzeug plötzlich einen Mann.
Bei Schwerin hat ein Rettungswagen während einer Einsatzfahrt einen 33 Jahre alten Mann erfasst. Er starb bei dem Unfall in der Nacht zum Montag.
Laut Polizei hatte der Rettungswagen einen Patienten an Bord, der hinten im Wagen gesichert auf einer Trage lag. Mit eingeschaltetem Blaulicht fuhr der Fahrer in Richtung Krankenhaus in die Stadt. Außerhalb von Schwerin in ländlichem Gebiet erfasste der Wagen gegen 2.30 Uhr auf der L072 plötzlich den Fußgänger. Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge soll der Mann kurz vor dem Bahnübergang im Waldgebiet Göhrener Tannen unvermittelt auf die Fahrbahn getreten sein.
Toter war Asylbewerber
Der 33-Jährige hatte keine Chance. Trotz umgehend eingeleiteter Rettungsmaßnahmen erlag er noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Die Besatzung des Rettungswagens sowie der transportierte Patient blieben unverletzt.
Bei dem Toten handelte es sich um einen Bewohner der Asylbewerberaufnahmeeinrichtung Stern Buchholz, die sich unweit der Unfallstelle am Rand von Schwerin auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne befindet. In der Erstaufnahmeeinrichtung gibt es Platz für 770 Menschen, die dort auf engem Raum leben.
Nach Angaben von Innenminister Christian Pegel (SPD) kamen 2024 spürbar weniger Asylbewerber als in den beiden Vorjahren nach Mecklenburg-Vorpommern. Bis Ende November seien im Land rund 3.700 Asylanträge registriert worden. Zur gleichen Zeit des Jahres 2023 seien es etwa 5.800 gewesen. Als Gründe für den Rückgang nannte Pegel die Grenzkontrollen und die "deutlichen Veränderungen, die die Bundespolitik bewirkt hat". Auch die Zahl der vor dem Krieg in ihrer Heimat Schutz suchenden Ukrainer sei rückläufig.
Die Erstaufnahmeeinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern sollen dennoch erweitert werden. Städte und Landkreise hatten das Land mehrfach hierzu aufgefordert – unter anderem um Zeit zu gewinnen, bei sich benötigten Wohnungen für Flüchtlinge herzurichten.
- Telefonat mit einem Sprecher des Polizeipräsidiums Rostock
- presseportal.de: Mitteilung des Polizeipräsidiums Rostock vom 14. April 2025
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa