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Affenpocken | Karl Lauterbach: Infizierte sollen für 21 Tage in Isolation


Mehrere Fälle in Deutschland
Affenpocken-Infizierte sollen für 21 Tage in Isolation

Von t-online, dpa, reuters
Aktualisiert am 24.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Karl Lauterbach und Lothar Wieler (Archivbild): Heute sprechen sie nicht über Corona, sondern über die Affenpocken.Vergrößern des Bildes
Karl Lauterbach und Lothar Wieler (Archivbild): Heute sprechen sie nicht über Corona, sondern über die Affenpocken. (Quelle: Chris Emil Janßen/imago-images-bilder)

RKI-Chef Lothar Wieler und Gesundheitsminister Karl Lauterbach haben in einer Pressekonferenz zur Ausbreitung des Affenpockenvirus informiert. Nun wurden Impfstoffdosen bestellt.

Für den möglichen Fall einer weiteren Ausbreitung der Affenpocken in Deutschland sind laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach "bis zu 40.000 Dosen" Pockenimpfstoff bestellt worden. Das Vakzin namens Imvanex sei in den Vereinigten Staaten gegen Affenpocken zugelassen, sagte der SPD-Politiker am Dienstag am Rande des Deutschen Ärztetags in Bremen. Es gehe darum, vorbereitet zu sein auf eventuell nötige Impfungen von Kontaktpersonen von Infizierten.

Der Impfstoff könne genutzt werden, um eine Ansteckung zu verhindern –aber auch, um bei bereits Angesteckten den Ausbruch der Erkrankung zu verhindern oder zumindest zu verzögern. "Ich rechne damit, dass wir also hier eine Reserve in Kürze geliefert bekommen", sagte der Minister.

RKI empfiehlt Isolation

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt bei einer Infektion eine Isolation von mindestens 21 Tagen. Darüber hinaus gebe es auch eine dringende Empfehlung für Kontaktpersonen, sich für mindestens 21 Tage in Isolation zu begeben, sagte Lauterbach am Dienstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit RKI-Präsident Lothar Wieler. Mit dieser Maßnahme wolle man das Ausbruchsgeschehen in Deutschland in den Griff bekommen. "Wir haben gute Chancen, diesen Erreger zu stoppen, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa", sagte Lauterbach.

Durch gute Kontaktnachverfolgung und Vorsicht könne man dies in den Griff bekommen, sagte der SPD-Politiker am Dienstag am Rande des Deutschen Ärztetags in Bremen. Er betonte zugleich, was man aktuell mit den Affenpocken erlebe, sei "nicht der Beginn einer neuen Pandemie". Es handele sich um einen bekannten Erreger, und man wisse, wie man ihn bekämpfen könne.

Lauterbach: Entwicklung trotzdem ernst nehmen

Lauterbach betonte zugleich, dass die Entwicklung sehr ernst zu nehmen sei. Es sei noch nicht bekannt, warum Ausbrüche international diesmal anders verliefen als in der Vergangenheit. Möglich sei, dass der Erreger oder die Anfälligkeit von Menschen sich verändert habe. Wenn Ausbrüche früh eingedämmt würden, könne man erreichen, dass sich der Erreger nicht bei Menschen einniste.

Laut Wieler sind Stand Dienstagvormittag in Deutschland fünf Fälle an das RKI übermittelt worden. Dabei handele es sich ausschließlich um Männer. Die Gefährdung für die allgemeine Gesundheit in Deutschland werde als gering eingeschätzt, es seien aber weitere Fälle zu erwarten.

Von den Affenpocken erholten sich die meisten Menschen in der Regel innerhalb weniger Wochen, sagte Wieler. Dennoch könne bei einigen Personen auch eine schwere Erkrankung auftreten. Die Erreger seien nicht leicht von Mensch zu Mensch zu übertragen, nötig sei dafür enger Kontakt. Das Virus könne unabhängig von sexueller Orientierung, Geschlecht und Alter übertragen werden.

Von den dem RKI bekannten Infizierten in mehreren Ländern hätten sich die meisten auf großen Veranstaltungen angesteckt, "die mit sexuellen Aktivitäten verbunden waren", sagte Wieler. Beim Auftreten von zum Beispiel ungewöhnlichem Ausschlag und Verdacht auf Affenpocken solle man unmittelbar zum Arzt gehen. "Wir befinden uns in einem frühen Stadium dieses Ausbruchs." Vieles sei noch unbekannt, aber man beobachte die Lage genau.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz am 24. Mai 2022
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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